Knapp eineinhalb Monate sitzt Martin Kinne als Nachfolger von Stephan Wippermann an der Spitze der Personal Systems Group bei Hewlett-Packard in Deutschland. "Eine klare Aufgabenstellung habe ich nicht erhalten. Man lässt mir relativ freie Hand", sagte er heute in einem ersten Gespräch mit Pressevertretern. In den ersten Wochen habe er auch bereits einige Bereiche gefunden, an denen er Veränderungen vornehmen will.
Als wichtige Punkte auf seiner To-do-Liste nennt Kinne die stärkere Adressierung des Consumer-Marktes, das Thema Telekommunikation und positiv gestartete Projekte, wie die Mittelstandsinitiative, an der deutschlandweit mittlerweile 70 Preferred Partner beteiligt sind, konsequent weiterzuführen. Weitere Kampagnen zusammen mit dem Fachhandel sind bereits geplant. So will HP als nächstes Firmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern angehen. In diesem Kundensegment habe der Hersteller noch zu wenig Marktanteile.
Stolz legt Kinne im Gespräch sein Ipaq 514-Smartphone auf den Tisch, das entgegen den bisherigen Ipaqs mit GSM-Funktionalität wie ein richtiges Smartphone aussieht. Diese Produktkategorie will HP künftig auf jeden Fall weiter ausbauen. Im Smartphone-Segment sieht Kinne große Wachstumschancen. Vorerst werde der Hersteller mit den Geräten vor allem B2B-Kunden adressieren, aber: "Es wird schon bald weitere Ankündigungen in diesem Segment geben", so Kinne. Auch Consumer-Kunden hat der PSG-Chef für die Zukunft im Auge.
Im PC- und Notebook-Segment will HP auch künftig die Marktanteile weiter ausbauen. Das zweite Quartal 2007 schloss der Hersteller laut vorläufiger IDC-Zahlen in Deutschland mit 13,9 Prozent Marktanteil hinter FSC (16,7 Prozent) ab. Marktanteile sind leichter im Consumer-Segment zu holen. "Consumer-Kunden ist eines der Wachstumsthemen, mit denen wir uns 2007 beschäftigen werden. Wenn wir in diesem Segment den Marktanteil hätten, den wir in Europa haben, wären wir in Deutschland doppelt so groß", sagt Kinne. Natürlich sei in diesem Segment ein gewisses Investment nötig. "Aber", so Kinne "ich bin nicht bereit, dort Marktanteile zu kaufen".
Eine seiner derzeitigen Aufgaben sei es, dioe speziell im deutschen Markt bestehende Sensibilität der Kunden zu analysieren, um dann mit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. November durchstarten zu können. (bw)