Nach Hurd-Affäre

HP sieht keine negativen Folgen nach CEO-Rücktritt

20.08.2010
HP hat bei der Präsentation seiner Quartalszahlen demonstrativ Optimismus verbreitet. Nach dem Ausscheiden von CEO Mark Hurd sei das Unternehmen in einer guten Verfassung, Kunden und Investoren stünden zu "100% hinter uns", sagte CFO Cathie Lesjak, die derzeit auch vertretungsweise die Position des CEO ausfüllt, am Donnerstagabend.

HP hat bei der Präsentation seiner Quartalszahlen demonstrativ Optimismus verbreitet. Nach dem Ausscheiden von CEO Mark Hurd sei das Unternehmen in einer guten Verfassung, Kunden und Investoren stünden zu "100% hinter uns", sagte CFO Cathie Lesjak, die derzeit auch vertretungsweise die Position des CEO ausfüllt, am Donnerstagabend.

Will nicht CEO werden: HP-CFO Cathie Lesjak
Foto: Ronald Wiltscheck

Hurd war Anfang August mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, nachdem eine externe Untersuchung Verfehlungen gegen den Verhaltenskodex für Manager ergeben hatte. Hurd soll unter Anderem falsche Spesenabrechnungen eingereicht haben. Bei der Suche nach einem neuen CEO konnte Hewlett-Packard am Donnerstag noch keinen Erfolg vermelden. Lesjak schloss aber aus, das Amt langfristig selbst zu übernehmen. Die Managerin versicherte, die Ausrichtung des Computerherstellers werde sich auch unter einem neuen Chef nicht ändern. HP verfüge über die richtigen Assets und die richtige Strategie.

HP hatte zur Beruhigung der Investoren nach dem Rücktritt Hurds bereits vor zwei Wochen Eckdaten für das dritte Geschäftsquartal genannt, das zum 31.07.2010 endete. Diese wurden nun im Wesentlichen bestätigt und näher erläutert. Bessere Geschäfte in allen Regionen der Welt bescherten dem Unternehmen aus Palo Alto Umsätze von 30,73 Mrd USD, ein Zuwachs von 11%. Der Nettogewinn kletterte auf 1,77 (Vorjahr 1,67) Mrd USD oder 0,75 (0,69) USD je Aktie.

Allerdings fiel die operative Marge auf 7,6% von 8%. Sinkende PC-Preise setzten HP unter Druck. Um die Marge stabil zu halten, will der Computerhersteller nun bessere Preise bei seinen Lieferanten durchsetzen.

Besonders gut lief es für den Konzern im dritten Quartal im Speicher- und Server-Geschäft: Hier kletterten die Umsätze deutlich um 19%. Etwas schwächer, aber immer noch prozentual zweistellig, wuchsen die Erlöse in der PC-Sparte mit 17%. Im klassischen Druckergeschäft kam HP im dritten Quartal auf ein Umsatzplus von 9%.

Für das Geschäftsjahr 2009/10 bestätigte das Unternehmen seine erst Anfang August erhöhte Prognose. Den Umsatz sieht HP demnach zwischen 125,3 Mrd USD und 125,5 Mrd USD; den Gewinn je verwässerter Aktie erwartet der US-Konzern zwischen 3,62 USD und 3,64 USD.

Die Aktie von HP verlor im nachbörslichen US-Handel 1% auf 40,37 USD. In den zwei Wochen nach dem Rücktritt von Hurd hatte das Wertpapier rund 12% seines Wertes eingebüßt. Hurd hatte in seiner Zeit an der Spitze des Computerkonzerns die Marktkapitalisierung von Hewlett-Packard verdoppelt. Dazu beigetragen hatten Übernahmen von Unternehmen wie 3Com oder Palm, mit denen HP in neue Märkte vordrang. (haf)

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