SPO wird zerschlagen

HP reorganisiert Channel-Organisation

01.10.2009
Was sich bereits im August abzeichnete, macht Hewlett-Packard nun wahr: Es baut sich um. Eine Konsequenz: Die zentrale Channel-Organisation SPO wird zerschlagen.

HPs zentrale Channel-Organisation "Solution Partners Organisation" (SPO), seit Mai 2004 verantwortlich für alle HP-Partner, wird aufgelöst.

An ihrer statt erhalten die Geschäftseinheiten "Server & Storage und Technology" (TSG), sowie die noch seperaten Einheiten "Imaging & Printing Group"(IPG) und "Personal Systems Group" (PSG) eigene Channel-Teams. Da HP mit der Neuorganisation insgesamt und damit auch der SPO noch nicht fertig ist , lies darüber so gut wie nichts an öffentlich werden.

Nun, da sich die Neuorganisation nicht länger verbergen lies, erklärte HP-Sprecherin Eleonore Körner gegenüber ChannelPartner: "Die Partnerunterstützung soll verbessert werden." Sie verwies darauf, dass es sich bei der Zerschlagung der SPO um eine vor allem "interne Umstrukturierung" handele, die auf die operative Unterstützung der Partner außer der genannten keine Auswirkungen haben werde.

Damit mehren sich die Zeichen fast zur Gewissheit, dass das HP-Management um CEO Mark Hurd mit den internen Verantwortungen der Geschäftseinheiten und der Channel-Organisation unzufrieden ist und ihnen eine neue Struktur geben will.

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So hat HP gerade die Integration des vor einem Jahr gekauften IT-Dienstleisters EDS abgeschlossen. Der neue Geschäftsbereich heißt jetzt "HP Enterprise Services".

Ebenso wurden die Netzwerkabteilung "Procurve" in die TSG eingegliedert; Deutschland-Chef Uwe Neumeier wechselte zu Distributor Actebis und Procurve wird hierzulande derzeit interimistisch von Lars Hartmann geführt.

Zugleich machen derzeit Gerüchte die Runde, dass die PSG mit der IPG zusammengelegt wird. Des Weiteren hat HP-CEO Mark Hurd mehrmals einzelne Abteilungen kritisiert und betont, er erwarte von dem indirekten Channel "mehr Einsatz". Damit das auch passiert, wird in den USA gerade das HP-Channelprogramm "PartnerOne" um Spezialisierungen für Elite-Partner erweitert, die Themen wie Virtualisierung, Datencenter, Blade-Server oder Storage behandeln. Beobachter werten all dies als Test für weitere Channel-Veränderungen.

Umfassender Umbau von HP

Ganz unbeobachtet gingen die Veränderungen nicht vonstatten. So hatte ChannelPartner im August berichtet, dass die Channel-Organsiation umstrukturiert werden soll. "Zum 31. Oktober 2009 sollen Veränderungen der internen Organisationsstruktur in den HP Geschäftsbereichen Enterprise und Storage (ESS) sowie Technology Services (TS) abgeschlossen sein. Alle ESS- und TS-Vertriebs-Ressourcen, die bisher von der Solution Partners Organisation (SPO) gesteuert wurden, sollen in die ESS und TS Geschäftsbereiche und somit in die Organisation der TSG (Technology Solutions Group) eingegliedert werden. Derzeit befinden sich die betroffenen Bereiche in der Übergangsphase."

Allerdings scheinen damals die Umstrukturierungen in weit kleinerem Ausmaß geplant worden sein. Dorit Bode, Direktorin Solution Partners Organisation für Deutschland, erklärte in einem Brief an HP-Partner, "alle Commercial Channel Sales- und Marketing-Ressourcen für das PC-Geschäft PSG (Personal Systems Group) und das Druckergeschäft IPG (Imaging and Printing Group) sollen in der SPO verbleiben".

Sie versprach, "durch die Neuaufstellung sollen Entscheidungsprozesse verkürzt und beschleunigt, sowie Programme vereinfacht und Vertriebsaktivitäten berechenbarer werden". Der mittlerweile bekannt gewordene Umfang des Umbaues scheint HP-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber nicht bekannt gewesen sein.

HPs Channelorganisation betreut deutschlandweit rund 25.000 Fachhändler; rund 900 sind als "Preferred Partner" gelistet. Europaweit arbeiten mehr als 90.000 Partner mit HP zusammen.Insgesamt rund 5.000 Preferred Partner sorgen laut HP für rund 70 Prozent des Umsatzes von HP auf dem alten Kontinent. (wl)