Das US-amerikanische Start-up Boston-Power hat mit "Sonata" einen neuartigen Lithium-Ionen-Akku für Notebooks entwickelt, der eine deutlich höhere Lebensdauer als bisherige Modelle verspricht. Wie das Unternehmen heute, Mittwoch, bekannt gab, wird Hewlett-Packard Akkus auf Basis der Sonata-Technologie in Notebooks anbieten.
Bereits Anfang 2009 sollen die laut Boston-Power "langlebigsten, am schnellsten ladenden Lithim-Ionen-Batterien auf dem Markt" zum Einsatz kommen. Außerdem betont das Unternehmen, dass es sich um eine mehrfach ausgezeichnete, sehr umweltfreundliche Technologie handelt. "Auf den ersten Blick sieht das wirklich interessant aus. Verzicht auf PVC und Schwermetalle, erweiterte Garantie und verbesserte Performance - das klingt alles gut", meint dazu Greenpeace-Chemieexperte Martin Hojsik.
Drei Jahre Garantie
Eine Performance praktisch wie beim neuen Akku über einen Zeitraum von drei Jahren stellt Boston-Power in Aussicht. HP wird im Enviro-Series-Programm auch drei Jahre Garantie auf die angebotenen Batterien geben. Das liegt daran, dass der Kapazitätsverlust durch wiederholtes Auf- und Entladen bei der Sonata-Technologie deutlich geringer ausfallen soll als bei bisherigen Notebook-Akkus. Laut Kundeninformation geht HP davon aus, dass derzeitige Lithium-Ionen-Akkus bei mäßiger Belastung nach 300 Zyklen nur etwa 80 Prozent ihrer Nennkapazität liefern, weshalb der Gewährleistungszeitraum ein Jahr beträgt. Der Akku "Sonata 4400" aber bietet laut Datasheet dieselben 80 Prozent Kapazität auch nach 800 und mehr Ladezyklen. Außerdem seien die Energiespeicher um 50 Prozent schneller wiederaufzuladen als bisherige Produkte, so Boston-Power.
Boston-Power streicht die Umweltfreundlichkeit seines Produkts hervor. Unter anderem ist die Sonata 4400 der derzeit einzige Notebook-Akku, der mit dem "Nordic Ecolabel" ausgezeichnet ist. Neben zumindest 80 Prozent Nennkapazität nach 400 Ladezyklen erfordert das unter anderem einen Verzicht auf PVC. Außerdem gelten strenge Obergrenzen für die Schwermetalle Blei, Arsen, Cadmium und Quecksilber. Nach Angaben von Boston-Power gegenüber Cnet wird auf Schwermetalle sogar gänzlich verzichtet. Auch ein "Chinese Ecolabel" des China Environmental United Certification Center hat der Sonata-Akku erhalten. Ob auch auf die bei Lithium-Ionen-Akkus gängigen bromierten Flammschutzmittel (BFRs) verzichtet wird, sei aufgrund der ihm bekannten Informationen nicht klar, meint Hojsik. Das sei erforderlich, damit das Produkt auch wirklich so "grün" wäre, wie es etwa Greenpeace gerne hätte. (pte)/(bw)