HP Jet Fusion 3D

HP nennt erste Reseller für 3D-Druck

15.11.2016 von Armin Weiler
Länger als geplant hat der Markt auf die Einführung der professionellen 3D-Drucker von HP warten müssen. Nun will der Hersteller mit 3D Experts, Kaut Bullinger und Solidpro die Markteinführung vorbereiten.

Die Markteinführung der lange erwarteten 3D-Drucker von HP nimmt Formen an: Auf der Formnext in Frankfurt zeigt der Konzern noch bis 18. November 2016 sein erstes "produktionsreifes kommerzielles 3D-Drucksystem". Zudem hat HP mit 3D Experts, Kaut Bullinger und Solidpro die Handelshäuser benannt, mit denen man in Deutschland die Einführung der HP Jet Fusion 3D Produkte vorbereiten will.

Ramon Pastor, General Manager des HP 3D Geschäfts, präsentiert den HP-3D-Drucker Jet Fusion 3D 4200.
Foto: HP

Der britische Spezialist 3D Experts ist schon länger im 3D-Geschäft tätig und hat sich auf Prototyping und Rapid Manufacturing spezialisiert. Die deutsche Niederlassung hat ihren Sitz in Berlin. Kaut Bullinger gehört zu den eingesessenen Büromaschinenhändlern. Das Portfolio des Taufkirchener Resellers reicht von Büroartikel und Möbel über Büro- und Präsentationstechnik bis zu Drucker, Kopierer und Großformat-Printer. Das auf CAD/CAM-Lösungen spezialisierte Systemhaus Solidpro unterhält neben dem Hauptsitz in Langenau bei Ulm noch elf weitere Standorte in ganz Deutschland.

Für Emilio Juarez, EMEA Sales Director, HP 3D Priting Business, ist die Formnext die erste Gelegenheit, das System in Europa im laufenden Betrieb zu zeigen. Dies ist auch der Startschuss für den deutschen Channel-Vertrieb: "Wir erweitern unser Netzwerk an Kunden, Partnern und Resellern kontinuierlich. Dazu gehören auch deutsche Reseller, die auf der Formnext das erste Mal mit uns zusammenarbeiten", erläutert Juarez.

Die HP Jet Fusion 3D 4200 Drucklösung wurde speziell für die Anforderungen von Prototyping und die Produktion von Kleinserien entwickelt. Sie soll eine hohe Produktivität, um Teile am gleichen Tag zu produzieren, mit geringen Stückkosten kombinieren. HP Entwicklungspartner wie Jabil, Materialise und Shapeways erhalten laut HP die ersten Maschinen in den nächsten Wochen.

Die größten 3D-Druckerhersteller 2015 nach Umsatz (Quelle: Context)
Platz 1: Stratasys
504,2 Millionen Dollar
Platz 2: 3D Systems
239,2 Millionen Dollar
Platz 3: EOS
187,9 Millionen Dollar
Platz 4: SLM Solutions
62,8 Millionen Dollar
Platz 5: Arcam
41,2 Millionen Dollar

Starttermin wurde immer wieder verschoben

Die Markteinführung der 3D-Drucker sollte eigentlich schon längst erfolgen, doch der Startermin wurde immer wieder verschoben. HP-Chefin Meg Whitman verkündete 2013 dem Canalys Channels Forum in Bangkok, dass man Mitte 2014 erste Modelle auf den Markt bringen werde.

Allerdings entsprachen die Prototypen nicht den Erwartungen. Vor allem die Druckgeschwindigkeit machte den Verantwortlichen Sorgen: "Es ist, als würde man Eis dabei zuschauen, wie es schmilzt", beschrieb Whitman 2014 den Druckvorgang auf der Jahreshauptversammlung des Konzerns. Bereits im Februar 2014 äußerte sich Martin Fink, CIO und Leiter der HP-Labs kritisch: Die 3D-Drucktechnik sei "wirklich noch unreif, erklärte damals Fink.

Die Hindernisse scheinen nun aus dem Weg geräumt zu sein. Die nun benannten Reseller müssen zunächst die HP 3D Print Specialization Application durchlaufen. Wenn sie dann die Anforderungen erfüllen, können sie als autorisierter HP-Partner das gesamte Portfolio an HP 3D Drucksystemen und Zubehör in Deutschland vertreiben und warten.

3D-Druck-Messen FabCon 3.D und Rapid.Tech in Erfurt 2016

Erfurt hat sich als 3D-Druck-Messestandort mit den Doppelmessen FabCon 3.D und Rapid.Tech etabliert.

Hier dreht sich drei Tage lang alles um das Thema "additive Fertigungstechnologien".

Mit 4.500 Besuchern verbuchen die FabCon 3.D und die Rapid.Tech einen neuen Besucherrekord.

Weiterhin im Trend: ...

... Selfies aus dem 3D-Drucker.

Dazu gibt es auch die entsprechenden 3D-Körper-Scanner.

Wer es nicht bis Paris schafft, druckt sich den Eiffelturm einfach aus.

Zahlreiche Hersteller von 3D-Druckern haben ihre Geräte mit nach Erfurt gebracht.

Auch die Verbrauchsmaterialen nehmen einen breiten Raum ein.

Daniel Stauffer vom Filament-Spezialisten 3dk.berlin zeigt die Bandbreite der dort verfügbaren Druckmaterialien.

3devo kann aus geschreddertem Altkunststoff neues Druckmaterial herstellen. Rosanne Bezemer demonstriert das umweltfreundliche Konzept.

Für große Werkstücke braucht man auch große Drucker.

Vom Systemhaus zum 3D-Druck-Distributor: Holger Prüfer von Comprise IT Systeme mit Wilgo Feliksdal vom 3D-Druckerhersteller Felix Printers.

Teile und Ersatzteile für den Bau und die Reparatur von 3D-Druckern.

Der FabBus der FH Aachen soll junge Menschen für den aufstrebenden Industriezweig begeistern.

Die Geräte von Keyence erden unter anderem bei der Prototypenfertigung eingesetzt.

Am Keyence-Stand gibt es dazu einige Beispiele zu sehen.

Förderer und Spender zur Erhaltung des Kölner Doms bekommen zum Dank für ihr Engagement aus dem 3D-Drucker ein Abbild einer der zahlreichen Statuen.

Ein wichtiges Einsatzgebiet ist die Medizin. Dieser Ausdruck dient zur Lokalisierung eines Hirntumors.

Erstaunlich echt sehen diese in Erfurt gezeigten Silikonprothesen von Stamos + Braun Prothesenwerkaus dem 3D-Drucker aus.

Immer wichtiger wird der Druck von Metallen, insbesondere in der Luftfahrt.

Diese Beispiele aus Gipsdruck sind nicht zum Gebrauch bestimmt, sondern sollen vor allem das Design der Produkte zeigen.

Ergänzt werden die Messen durch ein umfangreiches Vortrags- und Kongressprogramm.

Der Erfurter Printcocktail ist eine weitere Parallelveranstaltung der graphischen Fachhändler.

Eine computergesteuerte Stickmaschine zählt im weiteren Sinne auch zu den additiven Fertigungstechnologien.

Auf dem Printcocktail werden auch Textil- und Großformatdrucker gezeigt.