Die Markteinführung der lange erwarteten 3D-Drucker von HP nimmt Formen an: Auf der Formnext in Frankfurt zeigt der Konzern noch bis 18. November 2016 sein erstes "produktionsreifes kommerzielles 3D-Drucksystem". Zudem hat HP mit 3D Experts, Kaut Bullinger und Solidpro die Handelshäuser benannt, mit denen man in Deutschland die Einführung der HP Jet Fusion 3D Produkte vorbereiten will.
Der britische Spezialist 3D Experts ist schon länger im 3D-Geschäft tätig und hat sich auf Prototyping und Rapid Manufacturing spezialisiert. Die deutsche Niederlassung hat ihren Sitz in Berlin. Kaut Bullinger gehört zu den eingesessenen Büromaschinenhändlern. Das Portfolio des Taufkirchener Resellers reicht von Büroartikel und Möbel über Büro- und Präsentationstechnik bis zu Drucker, Kopierer und Großformat-Printer. Das auf CAD/CAM-Lösungen spezialisierte Systemhaus Solidpro unterhält neben dem Hauptsitz in Langenau bei Ulm noch elf weitere Standorte in ganz Deutschland.
Für Emilio Juarez, EMEA Sales Director, HP 3D Priting Business, ist die Formnext die erste Gelegenheit, das System in Europa im laufenden Betrieb zu zeigen. Dies ist auch der Startschuss für den deutschen Channel-Vertrieb: "Wir erweitern unser Netzwerk an Kunden, Partnern und Resellern kontinuierlich. Dazu gehören auch deutsche Reseller, die auf der Formnext das erste Mal mit uns zusammenarbeiten", erläutert Juarez.
Die HP Jet Fusion 3D 4200 Drucklösung wurde speziell für die Anforderungen von Prototyping und die Produktion von Kleinserien entwickelt. Sie soll eine hohe Produktivität, um Teile am gleichen Tag zu produzieren, mit geringen Stückkosten kombinieren. HP Entwicklungspartner wie Jabil, Materialise und Shapeways erhalten laut HP die ersten Maschinen in den nächsten Wochen.
Starttermin wurde immer wieder verschoben
Die Markteinführung der 3D-Drucker sollte eigentlich schon längst erfolgen, doch der Startermin wurde immer wieder verschoben. HP-Chefin Meg Whitman verkündete 2013 dem Canalys Channels Forum in Bangkok, dass man Mitte 2014 erste Modelle auf den Markt bringen werde.
Allerdings entsprachen die Prototypen nicht den Erwartungen. Vor allem die Druckgeschwindigkeit machte den Verantwortlichen Sorgen: "Es ist, als würde man Eis dabei zuschauen, wie es schmilzt", beschrieb Whitman 2014 den Druckvorgang auf der Jahreshauptversammlung des Konzerns. Bereits im Februar 2014 äußerte sich Martin Fink, CIO und Leiter der HP-Labs kritisch: Die 3D-Drucktechnik sei "wirklich noch unreif, erklärte damals Fink.
Die Hindernisse scheinen nun aus dem Weg geräumt zu sein. Die nun benannten Reseller müssen zunächst die HP 3D Print Specialization Application durchlaufen. Wenn sie dann die Anforderungen erfüllen, können sie als autorisierter HP-Partner das gesamte Portfolio an HP 3D Drucksystemen und Zubehör in Deutschland vertreiben und warten.