2016 soll es nun endlich soweit sein: Mit dem HP Multijet Fusion bringt IT-Konzern Hewlett-Packard seinen ersten 3D-Drucker auf den Markt. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen schon einmal Produkte von Stratasys im Portfolio, doch die Partnerschaft wurde beendet. Man wollte die Entwicklung einer eigenen Technologie vorantreiben.
Die Markteinführung der 3D-Drucker sollte eigentlich schon längst erfolgen, doch der Startermin wurde immer wieder verschoben. HP-Chefin Meg Whitman verkündete 2013 dem Canalys Channels Forum in Bangkok, dass man Mitte 2014 erste Modelle auf den Markt bringen werde.
Allerdings entsprachen die Prototypen nicht den Erwartungen. Vor allem die Druckgeschwindigkeit machte den Verantwortlichen Sorgen: "Es ist, als würde man Eis dabei zuschauen, wie es schmilzt", beschrieb Whitman 2014 den Druckvorgang auf der Jahreshauptversammlung des Konzerns. Bereits im Februar 2014 äußerte sich Martin Fink, CIO und Leiter der HP-Labs kritisch: Die 3D-Drucktechnik sei "wirklich noch unreif, erklärte damals Fink.
2016 ist Starttermin für HP MultiJet Fusion
Nun hat Jochen Erlach, Geschäftsführer & Vice President Printing & Personal Systems (PPS) bei HP Deutschland den Starttermin 2016 bestätigt. Der 3D-Drucker sei zehnmal schneller, wesentlich detailgenauer und habe eine "bahnbrechende Wirtschaftlichkeit", verspricht Erlach.
Beim MultiJet Fusion werden auf ein Pulver als Trägermaterial Flüssigkeiten aufgetragen. Mittels Energie sprich Wärme wird die Fixierung erreicht. Die Flüssigkeiten trägt HP mit Hilfe von Druckköpfen auf, wie sie auch in Tintendruckern zum Einsatz kommen. So wird Schicht für Schicht der Gegenstand gedruckt.
Ob der MultiJet Fusion wirklich ein lukratives Betätigungsfeld für die klassischen HP-Reseller sein wird, ist schwer zu sagen. Michael Schickram, HP-Partner aus Schwandorf hat bei seinen Kunden noch keinen Bedarf an entsprechenden Geräten festgestellt, wie er im Gespräch mit ChannelPartner bestätigt. "Meine Kunden werden eher punktuell die entsprechende Dienstleistung einkaufen", meint der Systemhauschef. Schickram glaubt daher eher, dass Spezialisten aus dem grafischen Bereich oder aus dem CAD-Umfeld zum Zuge kommen.