Während auf der einen Seite vor Betrügern gewarnt wird, die versuchen, aus dem Mitgefühl für die Opfer des Erdbebens in Haiti Profit zu schlagen, scheint die Angst vor Missbrauch auf der anderen Seite nun auch seriöse Organisationen zu behindern. So seien bereits Einzahlungen auf einige Websites zu Unrecht blockiert worden, berichtet BBC.
Schuld daran sind die meist automatisierten Sicherheitssysteme der Banken, die die Transaktionen wegen des Verdachts auf Missbrauch verhindern. So sei es nicht unüblich, dass Diebe gestohlene Kreditkarten bei Spendenkonten ausprobierten, bevor sie sie selbst einsetzten. Die große Mehrheit der Spenden würde jedoch nicht blockiert, beschwichtigen die Banken.
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Spende ist Test für Internetkriminelle
Ihre Transaktion sei blockiert worden, weil sie die betreffende Website zuvor noch nie genutzt hätte, beschwert sich eine Spenderin. Bei anderen Online-Händlern hätte sie dieses Problem jedoch noch nie gehabt. Andrew Goodwill, Sicherheitsexperte von der Firma 3rd Man , erklärt dies mit den Gewohnheiten von Internetkriminellen. "Wenn ein Dieb eine Karte stiehlt, will er zuerst ausprobieren, ob sie noch funktioniert", so Goodwill. "Deshalb spendet er einen kleinen Betrag für eine Hilfsorganisation, weil dabei keine Waren geliefert werden. Wenn das funktioniert kann er bei anderen Händlern einkaufen."
Dennoch sind viele wegen der Sicherheitsmaßnahmen der Banken verstimmt, denn gerade im Katastrophenfall sei es besonders wichtig, schnell Hilfe zu leisten. Die große Mehrheit der Transaktionen würde jedoch problemlos abgewickelt, beruhigen die Banken. Bei Problemen könnten sich die Kunden direkt an die Bank wenden. Das Ausmaß des Problems ist jedoch nicht genau zu bestimmen. So habe das Rote Kreuz lediglich bestätigt, dass ein Teil der Spenden online gezahlt würde. (pte/rw)