Ab sofort verfolgt SGI eine klare und eindeutige Plattformstrategie: Auf Basis von Intel-Itanium-Chips und ATI-Highend-Grafikkarten bauen die Kalifornier Visualisierungsmaschinen ausschließlich mit Linux als Betriebssystem. Auf der Linuxworld Expo in Frankfurt demonstrierte SGI zum ersten Mal "Silicon Graphics Prism", einen Server mit der Linux-Shared-Memory-Umgebung. Zu den ersten darauf verfügbaren Anwendungen zählt die Bildbearbeitungssoftware "Amira" von TGS. Das "LSTC PrePost"-Modul für die "LS Dyna"-Software vermag einen Unfall mit drei beteiligten Fahrzeugen detailgetreu zu simulieren. "Opus Opticore" ergänzt die "Quick Transit"-Applikation von Transitive um die realitätsnahe Darstellung von Lichteffekten auf Autolacken.
Modulare Bauweise
Silicon Grahics Prism-Maschinen können mit 2 bis 512 Intel-Itanium-CPUs bestückt werden. Die Zahl der Grafik-Pipes variiert zwischen 2 und 16. Endausbaustufen hinsichtlich des Arbeitsspeichers sind in den drei Levels "Power", "Team" und "Extreme" 96, 192 beziehungsweise 6.100 GB.
Mit Hilfe der "Shared Memory"-Technologie verspricht SGI eine weit raschere Datenverarbeitung, als dies bei den Vorgängermodellen der Fall war. Basierend auf SGIs Visualisierungsplattform mit den bereits vorhandenen Open-GL-Werkzeugen soll der neue, komplett unter Linux laufende Server auch mit speicherhungrigen Medizintechnikanwendungen, Wettervorhersagemodellen und CAD-Applikationen gut zurechtkommen. Auch alle bestehenden Irix-Programme sind in dem neuen SGI-Linux-System lauffähig. Die Preise für Modelle aus der Silicon-Prism-Familie beginnen bei 30.000 Euro.
Meinung des Redakteurs
Mit SGI beweist ein weiterer ehemaliger Unix-Anbieter neben IBM, dass auch mit Linux hoch skalierbare Server zu bauen sind. Als letzter Linux-Mohikaner hält nur noch Sun die Stellung in der Highend-Arena. Fragt sich nur, wie lange noch.