The Machine scheint endlich Gestalt anzunehmen. Seit 2008 bastelt Hewlett Packard bereits an der neuen Rechnerarchitektur. Seit der Aufspaltung des Konzerns vor gut einem Jahr hat HP Enterprise das Projekt unter seine Fittiche genommen und zeigt nun erstmals einen Prototypen.
The Machine basiert auf einer völlig neuen Computing-Architektur. Im Zentrum steht nicht mehr der Prozessor, sondern eine neue Art Speicher. Mit der Memristor-Technik kombiniert der Hersteller Arbeitsspeicher und Festspeicher in einem gemeinsamen Pool. Durch außergewöhnlich kurze Zugriffszeiten soll sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit im Vergleich zur klassischen Compute-Architektur deutlich beschleunigen. Die HP-Enterprise-Verantwortlichen sprechen von einer bis zu 8000-mal höheren Geschwindigkeit bei zahlreichen Workloads.
Exascale Computing
"Wir haben einen großen Meilenstein mit The Machine erreicht - einem der größten und komplexesten Forschungsprojekte in unserer Firmengeschichte", sagt Antonio Neri, Executive Vice President und General Manager der Enterprise Group bei HPE. "Mit diesem Prototypen haben wir das Potenzial des Memory-driven Computing demonstriert und gleichzeitig die Tür für sofortige Innovationen geöffnet." HPEs Fokus liegt eigenen Angaben zufolge auf dem sogenannten Exascale Computing - dabei handelt es sich um Hochleistungsrechner, die künftig eine Trillion Rechenoperationen in der Sekunde ausführen sollen. Die Memory-driven-Computing-Architektur soll sich von winzigen IoT-Geräten bis hin zu Exascale-Rechnern skalieren lassen. Die Verantwortlichen wollen die Technik zügig in Produkte umsetzen. Bis die neue Architektur komplett einsatzfähig ist, dürfte es allerdings noch dauern. HP Enterprise hat mit "Machine OS" ein eigenes Betriebssystem entwickelt. Zudem braucht es speziell angepasste Software. Dafür hat der Hersteller eine "Ecosystem-Initiative" gestartet.