Nach der Insolvenz

Hersteller wollen COS die Treue halten

06.08.2009
Noch steht die die Zukunft von COS in den Sternen. Doch sollte es in Linden weitergehen, sind die Hersteller einer weiteren Zusammenarbeit aufgeschlossen.
Einige Tage war der COS-Shop wegen "Inventur" geschlossen. Nun kann aber - gegen Vorkasse - wieder bestellt werden.

Noch steht die die Zukunft der COS Distribution in den Sternen. Nicht einmal die konkreten Besitzverhältnisse sind geklärt. Auch die Arques-Aktionärsversammlung in Starnberg erbrachte wenig Aufschluss.

Doch sollte es in Linden weitergehen, sind die Hersteller einer weiteren Zusammenarbeit gegenüber aufgeschlossen. Manche Hersteller liefern weiterhin Ware an COS, allerdings in der Regel nur nach Vorkasse. Andere warten noch auf die Bezahlung der Außenstände und dürfen erst nach Begleichung der offenen Rechnungen wieder Ware bereitstellen.

Insgesamt werden die Vorgänge um COS bedauert. Dimitrios Mechteridis, Channel Manager Distribution & B-2-B DACH bei Belkin, will COS nicht "absägen". Der Distributor sei seit Jahren ein "guter Partner" gewesen. "Über COS haben wir besonders gut das Kundensegment der kleineren und mittleren Händler erreicht", erklärt Mechteridis. Man werde weiterhin Ware liefern, sofern diese bezahlt wird.

Thomas von Baross, Geschäftsführer D-Link Central Europe, will sich zu zum weitern Verlauf nicht äußern, bedauert aber "die Situation der COS Distribution GmbH". Man wünsche dem Partner alles Gute. Auch Brother will zu Lieferdetails nichts sagen. Man stehe aber nach wie vor in Kontakt mit dem Distributor und würde sich über ein Fortbestehen freuen, heißt es aus Bad Vilbel.

Gemeinsame Lösung in schwierigen Zeiten

"Insolvenzverwalter als Totengräber?" fragt sich CP forum-Mitglied " imchantuk".

Für Stephen Schienbein, Vertriebsleiter Channel Distribution Deutschland bei Kyocera, ist COS "ein wichtiger" Distributionspartner. "Wir definieren eine Partnerschaft dadurch, dass speziell in schwierigen Zeiten eine gemeinsame Lösung erarbeitet wird", meint Schienbein. Man führe entsprechende konstruktive Gespräche, könne aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mehr sagen.

Bei Netzwerkspezialist Devolo war COS bisher einer der Stammdistributoren. "Wir liefern seit Monaten gegen Vorkasse", bestätigt Marketing Director Christoph Rösseler. Grund seien die gekürzten Kreditlinien. Er sieht keine Veranlassung nun diese Praxis zu ändern.

Das Prinzip Vorkasse scheint COS jetzt auch gegenüber den Kunden anzuwenden. "Ware wird nicht mehr gegen Rechnung, sondern nur noch auf Vorkasse geliefert", schreibt CP forum-Mitglied "imchantuk". So mache man jedes Unternehmen kaputt.

Bei Epson gibt man sich in Bezug auf COS allerdings vorsichtig: "Wir werden die weitere Entwicklung weiter genau beobachten. Sofern unsere laufenden Geschäfte zufriedenstellend abgewickelt werden, sind sogar weitere, kleinere Lieferungen möglich", meint Epson-Sprecherin Andrea Köpfer. Da Epson in der Distribution gut aufgestellt sei, könne man aber selbst beim Ausfall eines Distributors die Produktverfügbarkeit sicherstellen. Daher sei eine Änderung der Vertriebspolitik nicht notwendig. (awe)