Headquarter im Angebot: BenQ verkauft noch mehr Tafelsilber

05.06.2007
BenQ bestätigt den Verkauf von zwei Firmenhauptgebäuden im Neihu Distrikt von Taipei. Immobilienexperten zufolge haben die qualitativ hochwertigen Häuser im Hauptquartier des taiwanesischen Elektronikkonzerns großes Interesse bei in- und ausländischen Investoren gefunden.

BenQ bestätigt den Verkauf von zwei Firmenhauptgebäuden im Neihu Distrikt von Taipei. Immobilienexperten zufolge haben die qualitativ hochwertigen Häuser im Hauptquartier des taiwanesischen Elektronikkonzerns großes Interesse bei in- und ausländischen Investoren gefunden.

Gerade erst vor einem Monat hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass man das Marken-Business auslagern werde, um sich unter dem neuen Namen Jia Da künftig nur noch auf die Kernkompetenz Auftragsfertigung konzentrieren zu können. Nach der BenQ-Mobile-Pleite in München hat sich das Unternehmen schon von etlichem Tafelsilber getrennt, um die Gläubiger zu befriedigen und an neues Investmentkapital heranzukommen.

Ein PR-Manager von BenQ hat anonym bestätigt, dass man mit Interessenten aus dem In- und Ausland bereits im Gespräch über den Verkauf der Firmengebäude sei.

BenQ hat sein Hauptquartier im März 1999 nach Neihu verlagert. Damals waren dort die Immobilienpreise noch relativ gemäßigt. Seitdem sollen sie stark gestiegen sein, nachdem viele High-Tech-Firmen in den Neihu Technology Park gezogen sind. CeBIT-Besucher aus Taipei haben berichtet, dass die ohnehin schon hohen Immobilienpreise in Taiwans Hauptstadt in den letzten zehn Jahren noch einmal explodiert seien. 500.000 Euro und mehr seien für eine 100-qm-Wohnung keine Seltenheit mehr. Dabei gilt aber zu berücksichtigen, dass die meisten Wohngebäude nur über Einfachglasfenster verfügen und somit längst nicht dem Standard in Deutschland entsprechen.

Der Wert der BenQ-Immobilien dürfte sich durch die Inbetriebnahme einer neuen Schnellbahntrasse in zwei Jahren noch einmal deutlich erhöhen, meint Cynthia Chu, Generalmanagerin der Immobilienfirma Savallis Ltd.

Der Komplex hat eine Gesamtfläche von über 17.000 Ping (56.100 qm), davon etwa 10.000 Ping oder 33.000 qm Bürofläche und der Rest Parkhausfläche.

Chu schätzt, dass der Ping (entsprechend dem Tatami-Standardmaß von 3.306 qm) für mehr als 300.000 NT Dollar oder knapp 6.741 Euro (2.039 Euro/qm) verkauft werden kann. Medienberichten zufolge haben Interessenten insgesamt 510 bis 700 Millionen NT Dollar (11,2 bis 15,7 Millionen Euro) für die Gebäude geboten.

Da BenQ plant, den aus zwei Gebäuden bestehenden Komplex zu verkaufen und Bürofläche von dem neuen Besitzer zu mieten, dürfte die Höhe der Miete, die der Hersteller bereit ist zu zahlen, in den Verkaufspreis mit einfließen, so Chu. (kh)