Wenn ein Anwender ein altes Notebook gegen ein neues und energieeffizienteres austauscht, erweist er dem Klima noch lange keinen Dienst: Denn der Umweltaufwand bei der Produktion des neuen Gerätes ist so hoch, dass es der Nutzer Jahrzehnte lang betreiben müsste, damit sich aus Sicht der Umwelt ein Gewinn einstellt. Daher ist es ökologisch höchst sinnvoll, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensdauer von Notebooks zu erhöhen.
Eine dieser Maßnahmen ist das "Refurbishing". Im Gegensatz zum Recycling, bei dem Materialien als Rohstoffe zur Herstellung neuer Produkte dienen, werden beim Refurbishing die Produkte selbst überarbeitet und fit gemacht für ihren erneuten Einsatz.
"Die Akzeptanz von wiederaufbereiteter Hardware ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen", sagt Michael Bleicher, Geschäftsführer der bb-net media GmbH. Das in Schweinfurt ansässige Unternehmen zählt zur deutschen Spitzengruppe im Bereich IT-Refurbishing. Derzeit 30 Mitarbeiter bereiten pro Jahr rund 70.000 Einheiten auf – im Wesentlichen Notebooks und PCs sowie eine untergeordnete Menge an Displays. In jüngster Zeit kommen vermehrt auch Tablet-Computer, Workstations und Serversysteme hinzu.
Zwei Jahre alt und schon abgeschrieben
Quellen für die gebrauchte Hardware sind zum Beispiel Gewerbebetriebe, Industrieunternehmen und Behörden. "Im Gegensatz zu Privatpersonen nutzen diese Zielgruppen ihre Notebooks nicht, bis sie komplett veraltet oder kaputt sind", weiß Michael Bleicher. Schon nach zwei oder drei Jahren sind die Geräte abgeschrieben oder ihre Leasingphase läuft ab.
Dann kommen die Aufbereiter wie bb-net media ins Spiel. Bleicher: "Viele Kunden treten direkt an uns heran, entweder auf Empfehlung oder über unsere Homepage. Außerdem beteiligen wir uns an Ausschreibungen und arbeiten mit Rollout-Unternehmen zusammen." Unter einem Rollout versteht man den großflächigen Austausch der Computerhardware eines Unternehmens bei einem Generationswechsel der Rechner. Die Durchführung wird oft an externe Dienstleister vergeben.
Professionelle Wiederaufbereitung
Ab einer Chargengröße von 50 Einheiten wird es für bb-net media interessant. Die Leasingrückläufer & Co. werden auf Wunsch über Logistikpartner abgeholt und zum bb-net-Firmensitz in Schweinfurt transportiert. Hier prüft das Fachpersonal die Geräte zunächst auf optische, mechanische und technische Mängel. Dann startet die professionelle Wiederaufbereitung. Sie umfasst eine innerliche und äußerliche Reinigung, eine sauber dokumentierte, unwiederbringliche Datenlöschung sowie die Beseitigung aller behebbaren Mängel. Anschließend werden die Geräte in Qualitätslevel eingestuft.
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Partner, Kundenkreis, Gewährleistung
Vor der Rückführung in den Handel bespielen die Experten die Rechner in Absprache mit dem Kunden mit Betriebssystem und Anwendersoftware. "Wichtig ist, dass man bei der eingesetzten Software lizenzrechtlich auf der sicheren Seite ist", betont Michael Bleicher. Seinen Kunden und Partnern bietet er Notebooks und PCs mit vollständig vorinstalliertem Windows-Betriebssystem an – sei es nun das im Markt etablierte Windows 7, das vergleichsweise neue Windows 8 oder ein Serversystem.
Möglich ist dies, da bb-net media seit Sommer 2012 offizieller Microsoft Authorized Refurbisher (MAR) für Business Computer ist. Diese Art von Partnerschaft mit dem Softwaregiganten haben weltweit nur 75 "handverlesene" Refurbishing-Unternehmen. "Leider gibt es in unserer Branche keine verbindlichen Standards für aufbereitete Gebrauchtsoftware. Deshalb ist es für uns quasi eine Auszeichnung, dass Microsoft uns nach einer intensiven Qualitäts- und Prozessbegutachtung zum MAR zertifiziert hat", freut sich Michael Bleicher. "Für unsere Kunden ist dies eine zusätzliche Sicherheit, dass unsere gebrauchten Systeme lizenzrechtlich vollkommen korrekt sind."
Ein weiter b2b-Kundenkreis
Bb-net media ist seit 16 Jahren auf dem Markt und beliefert Geschäftskunden im In- und Ausland. Zu den Abnehmern zählen Einzel-, Fach- und Internethändler sowie Distributoren. Direktkäufer der Hardware im zweiten Lebenszyklus sind kleine und mittelständische Unternehmen, Systemhäuser, Bildungseinrichtungen und Behörden. Über große E-Tailer und Retailer im Kundenportfolio des Spezialanbieters werden auch Endverbraucher erreicht.
Die Kunden erhalten die wiederaufbereiteten Computer, Notebooks und Bildschirme in eigens gestalteten, stabilen Verpackungskartons. Bleicher: "Neben dem Preis ist der optische Eindruck des Artikels für die meisten Konsumenten kaufentscheidend. Unsere hochwertige Verpackungslösung wertet die Produkte nochmals auf."
Gewährleistung garantiert
Ein weiterer wichtiger Punkt im Refurbishing-Geschäft ist die Gewährleistungsfrage. Da die Geräte in den meisten Fällen älter als zwei Jahre sind, sind sie nicht mehr durch die Herstellergarantie abgedeckt. "Das stellt beim Endkundengeschäft eine große Hürde dar", sagt Michael Bleicher. "Nicht jeder Händler kann das Risiko der Gewähr selbst tragen und gleichzeitig die Kapazitäten für eine kundenorientierte Rücknahme bereitstellen. Neben der gesetzlichen Verpflichtung, beim Verkauf an den Endkunden mindestens ein Jahr Gewähr zu leisten, handelt es sich dabei auch um ein ausschlaggebendes Verkaufsargument."
Sein Unternehmen bietet hierzu unter dem Namen care4edv zu jedem Gerät aus dem Erste-Wahl-Refurbishment eine kostenfreie Gewährleistung von zwölf Monaten an, das die Händler an ihre Kunden weitergeben. Im Garantiefall wendet sich der Nutzer direkt an das care4edv-Kundencenter. Die Abwicklung erfolgt ohne weiteres Eingreifen des Händlers. (tö)
Autor dieses Beitrags ist Helmuth Ziegler vom
Redaktionsbüro Ziegler
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