Plüsch-Schweine, Acryl-Frösche oder Lederbälle - das taiwanische Unternehmen Hannspree sorgte Anfang 2006 bei seinem Europa-Start mit seinem extravaganten TV-Design für Aufsehen. Die Branche sprach über die witzigen Zweit- und Dritt-TVs, gekauft wurden aber in erster Linie die klassischen TFT-Monitore der HannsG-Serie.
Das zeigte sich an den Erfolgen im Jahr 2006: Mit knapp 900.000 verkauften Geräten (davon "nur" 30.000 TVs) und einem Umsatz von 122 Millionen Euro errang der Neuling im westeuropäischen Monitor-Ranking mit vier Prozent Marktanteil aus dem Stand eine Top-Ten-Position. Vor allem in Deutschland war das Unternehmen besonders erfolgreich. Obwohl Hannspree erst im April mit dem Verkauf begann, konnte es 2006 knapp 200.000 Geräte auf den Markt bringen und einen Umsatz von 34 Millionen Euro erwirtschaften.
Dieser Anfangserfolg begeisterte den Hersteller, und der damalige Europa-Präsident Kevin Chang wollte im Jahr 2007 gleich das Wachstum mehr als verdoppeln, den osteuropäischen Markt erobern und im TV-Markt ebenfalls punkten. ChannelPartner fragte nach, ob und wie diese Ziele heute schon erreicht wurden.
Im deutschen Monitormarkt belegt Hannspree laut Marktforscher Meko mit einem Marktanteil von 5,4 Prozent den sechsten Rang. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren auch gute Stückzahlen in Sachen TV gemacht, wie Managing Director Lukas Chong betont. "Der Fokus hat sich während der Zeit jedoch ein Stück weg von den sehr ausgefallenen Designs hin zu State-of-the-Art-Design verschoben. Denn die großen Quantitäten werden in diesem Segment bewegt." Zum Herbst wird das Unternehmen weitere TVs mit Bilddiagonalen bis hin zu 55 Zoll auf den Markt bringen.
Überhaupt hat sich das Produktportfolio deutlich erweitert. Neben Monitoren sowie großen und extravaganten kleinen LCD-TVs bietet Hannspree mobile Fernseher mit Sieben-Zoll-Bildschirmen sowie digitale Bilderrahmen an. Und ab diesem Monat gehören auch Netbooks zum Programm. Jens Pulina, Senior Sales Manager, wehrt jeglichen Verdacht ab, das Netbook sei lediglich ein Probeballon. "Wir wollen uns in diesem Segment einen Namen machen. Das Hannsnote ist nur der Auftakt." Weitere Modelle sowie Notebooks sind in Planung.
Nicht allein das Produktangebot hat sich in den drei Jahren erweitert, auch der Mitarbeiterstamm. Aus dem Fünf-Mann-Team, das am 2. Januar 2006 in Willich startete, wurden mittlerweile europaweit 40 Mitarbeiter, 28 sind in der deutschen Europa-Zentrale tätig.
Zu den bekannten Sales Offices in Frankreich, Italien und UK kamen im März auch Dependancen in Spanien und Polen hinzu. Die beiden neuen Sales Manager für Osteuropa sollen die Märkte in Polen, Russland und der Ukraine erschließen. Allein für Polen hat der Hersteller erneut ein sportliches Ziel gesteckt: zwei Prozent Marktanteil bis zum Jahresende. (go)