Die CP-Querschläger - Kolumne

Hallo Dienstmann!

Kommentar  von CP Querschläger
Wie die Jahre davor, beleuchtet der CP- Querschläger auch 2022 den Markt für Managed Services aus seiner Sicht.
Wer sein Geld schnell und einfach verdienen will, nimmt die Angebote der Cloud-Größen, Ex-Distributionen und Systemhaus-Giganten in sein Portfolio auf.
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Der Managed Service Provider (MSP) muss ein Allround-Talent sein. Er soll beraten, verkaufen, immer erreichbar sein, dazu günstig, fehlerfrei und unabhängig. Daüber hinaus soll er die Eigenschaften des klassischen „Dienstmanns“ aus dem Film mit Hans Moser und Paul Hörbiger haben: Freundlich, hilfsbereit bis devot und sich für keine noch so artfremde Arbeit zu schade. In der Zwickmühle zwischen Kunde und Hyperscaler, Profit und Vernunft sowie DSGVO und US-Anbieter, muss der MSP, also der moderne Dienstmann, seinen Platz finden.

Dabei ist es wie immer: Wer sein Geld schnell und einfach verdienen will, übernimmt die Angebote der Cloud-Größen, Ex-Distributionen und Systemhaus-Giganten in sein Portfolio. Diese werden dann mit der Hoffnung auf faire, dauerhafte Provisionen an den Kunden gebracht, inklusive Informations-Overkill und dem Versprechen auf Rentabilität. Auf Abhängigkeiten, wie Vendor-Lock-in, den nahezu unmöglichen Ausstieg oder den teuren Rückbau auf „On-Premises“ sind die global operierenden Anbieter nicht gut zu sprechen.

Ein guter MSP sollte seiner Bezeichnung entsprechend Angebote und Lösungen insbesondere für die Cloud-skeptische Klientel bieten. Außerdem sollte er beim Zukauf von Diensten genau wissen, wer alles und von wo Zugriff auf Daten, Soft- und Hardware der Kunden hat. Die beste virtuelle Stahltür taugt nichts, wenn es jede Menge Nachschlüssel für die sogenannten Sicherheitslücken gibt.

Auf der Suche nach dem besten Service Provider

Also braucht es wie in jedem guten Dienstleistungsunternehmen nicht nur Verkäufer, sondern auch Berater. Noch gibt es keine Cloud mit hundertprozentiger Sicherheit vor Verbindungen zu NSA oder anderen Spionagegruppen. Und die Gefahr, als cloudabhängiges Unternehmen in eine wie auch immer geartete Sanktion zu geraten oder gar selbst boykottiert zu werden, ist im Zeitalter der Wirtschaftskriege aktueller denn je. Wohl dem, der sich auf einen echten Dienstmann verlassen kann, der mehr ist als „nur“ ein Managed Service Provider.

Mein Fazit: Der heutige MSP ist mit allem verwoben: Digitalisierung, Security, Cloud, Konzerne, DSGVO, Abhängigkeit und Profitzwang. Eine Prüfung auf Autono- mie, Sicherheit und Umwelt könnten „Skills“ für die MSPs der Zukunft werden.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor „Querschläger“ ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie im "Querschläger"-Archiv.