Schutz mobiler Endgeräte

Hälfte deutscher Firmen verschlüsselt Festplatten

15.12.2010 von Armin Weiler
Immer mehr Unternehmen fürchten die Folgen aus dem Verlust sensibler Daten und treffen Vorkehrungen zur Vermeidung von Datenschutzverletzungen. Der jährlichen Erhebung des Ponemon-Instituts nach verschlüsselt bereits die Hälfte der 465 befragten deutschen Firmen die Festplatten ihrer Anwender. Der Grund: Vielen Unternehmen bereiten Cyber-Attacken und die wachsende Zahl an mobilen Endgeräten Sorgen.

Immer mehr Unternehmen fürchten die Folgen aus dem Verlust sensibler Daten und treffen Vorkehrungen zur Vermeidung von Datenschutzverletzungen. Der jährlichen Erhebung des Ponemon-Instituts nach verschlüsselt bereits die Hälfte der 465 befragten deutschen Firmen die Festplatten ihrer Anwender. Der Grund: Vielen Unternehmen bereiten Cyber-Attacken und die wachsende Zahl an mobilen Endgeräten Sorgen.

Cyber-Attacken nehmen zu

"Die Deutschen haben sich nicht zuletzt wegen Cyber-Attacken in den vergangenen Jahren sowie aufgrund der Folgen durch die Wikileaks-Enthüllungen mehr als die Österreicher auf die Gefahren aus dem Netz vorbereitet", sagt Datenschützer Hans Zeger von der Arge Daten. Der Branchenkenner hält es für möglich, mit einfachen Angriffen 90 Prozent der behördlichen IT-Systeme in Österreich "auszuknipsen".

Das Bewusstsein, Opfer eines Angriffes zu werden, bleibt gerade für kleinere Unternehmen bedeutsam. Denn der vom IT-Security-Anbieter Symantec in Auftrag gegebenen Studie nach ist der Anteil deutscher Unternehmen, die von Datenschutzverletzungen betroffen sind, ist im Vergleich zum Vorjahr mit 53 Prozent zwar stabil geblieben, jedoch längst nicht befriedigend. Anders die Lage in den USA. 88 Prozent der Firmen wurden binnen eines Jahres angegriffen.

Datenverschlüsselung im Trend

"Vor allem viele kleingewerbliche Unternehmen sind von der rasant wachsenden Komplexität der Datenschutzanforderungen überfordert. Das mag auch mit den Kosten zu tun haben. Denn mit einer hübschen Webseite allein ist es nicht getan. Software sollte zu jeder Zeit aktualisiert und IT-Strukturen angepasst werden", fordert Zeger. Alle befragten deutschen Betriebe gehen davon aus, in den nächsten zwölf bis 24 Monaten Opfer zu werden.

Auch wenn 98 Prozent erwarten, dass ihr Netzwerk oder ihre Unternehmenssysteme von Malware befallen werden könnte, ist das Thema IT-Security in der Prioritätenliste nach oben gerutscht. Hatten deutsche Unternehmen 2007 noch angegeben, Malware-Schutz stehe auf Platz acht, ist die Aufgabe inzwischen um drei Plätze zu Priorität fünf aufgestiegen. Viele Unternehmen erwarten, dass Angreifer zuerst ungeschützte Daten ins Visier nehmen werden.

Security-Trends 2011
Frank Schwittay, Regional Director Central Europe bei Trend Micro: "Sicherheit lässt sich im Mittelstand komplett auslagern."
Alexander Neff, Senior Director Channel Sales für Zentraleuropa bei Symantec: "IT-Sicherheit, Storage und Systemmanagement müssen zentral gesteuert sein."
Christian Wirsig, Communications Manager bei Kaspersky Lab: "In der Wirtschaftskrise steigt die Gefahr der Spionage."
Lothar Symanofsky, Vertriebsdirektor BitDefender GmbH: "Ein Verzicht auf aktuelle Sicherheitsprogramme hätte schlimme wirtschaftliche Folgen."
Uwe Rehwald, Leiter Partnervertrieb, G Data Software AG: "Security-Produkte mit geringem Wartungsaufwand werden sich am Markt durchsetzen."

Da dies in zunehmendem Ausmaß auch für mobile Endgeräte zutrifft, schätzen 72 Prozent der Befragten die Verschlüsselung dieser Geräte als wichtig oder sehr wichtig ein. Das sind schon zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Nach 51 Prozent im Vorjahr haben sich inzwischen bereits 62 Prozent der befragten deutschen Firmen eine Datenverschlüsselungslösung zugelegt. Somit nimmt Datenschutz einen wichtigeren Stellenwert im Rahmen des Risikomanagements ein. (pte/rw)