Südkoreanischer Geheimdienst

Hacker aus Nordkorea wollten an Pfizers Impfstoff-Daten

16.02.2021
Nordkoreanische Hacker haben nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes versucht, illegal an Informationen über den Coronavirus-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Pfizer zu gelangen.
Nordkorea hat keine Infektionen mit Covid-19 im eigenen Land bestätigt.
Foto: Es sarawuth - shutterstock.com

Bei dem Angriff auf die Computersysteme Pfizers hätten es die nordkoreanischen Hacker auch auf Daten zur Behandlung einer Corona-Infektion abgesehen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Yonhap berief sich auf Abgeordnete, die vom staatlichen Aufklärungsdienst (NIS) unterrichtet worden waren. Pfizer hat einen Corona-Impfstoff zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech entwickelt.

Zuletzt hatte im Dezember 2020 der russische Sicherheitssoftware-Herstellers Kaspersky berichtet, nordkoreanischer Hacker hätten sich unter anderem Zugang zum Computersystem eines Pharmaunternehmens verschaffen wollen, das im Zusammenhang mit der Corona-Forschung stehe. Dabei wurde jedoch kein Firmenname genannt. Auch ein nicht näher genanntes Gesundheitsministerium sei betroffen gewesen.

Die nordkoreanische Hacker-Gruppe Lazarus wird mit früheren Angriffen auf Geldautomaten und Banken in Verbindung gebracht. Sie wird auch hinter der verheerenden Cyberattacke auf Sony Pictures vermutet, die das Hollywood-Studio 2014 für Wochen lahmlegte.

Laut einem internen UN-Bericht finanziert Nordkorea sein Atomwaffenprogramm unter anderem auch mit Hacker-Aktivitäten, die direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt werden. Diese hätten zuletzt "virtuelle Vermögenswege und Verwalter von Vermögenswerten" sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen. Das abgeschottete Land ist wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. (dpa/rw)