Editorial aus CIO-Magazin 03/2013

Gute IT braucht keine Gadgets

27.02.2013 von Horst Ellermann
Die neue März Ausgabe des CIO-Magazins ist erschienen. Welche Schwerpunktthemen Sie im aktuellen Heft finden, verrät Ihnen CIO-Chefredakteur Horst Ellermann.
CIO-Chefredakteur Horst Ellermann
Foto: Joachim Wendler

Apple, Samsung et al. kolportieren gerne, dass Mitarbeiter die neuesten Geräte brauchen, um ihren Arbeitsplatz attraktiv zu finden. Digital Natives ließen sich schon gar nicht mehr anwerben, wenn sie kein hippes Smartphone bekommen. Alles Quatsch! Die sechste Erhebungswelle des IT Excellence Benchmark belegt eindrucksvoll, dass tolle Geräte kaum mit IT-Zufriedenheit korrellieren. Gewonnen hat diesmal ein Unternehmen, dessen IT-Verantwortlicher Christian Gebert explizit sagt, es gehe nicht darum, den Anwendern zu gefallen, sondern darum, das Business voranzubringen. Die User bei Real I.S. sehen das wohl genauso: Sie loben die IT des Immobilienfonds-Dienstleisters der Bayern LB, weil sie ihr Geschäft unterstützt. Schicke Smartphones oder tolle Social-Media-Tools spielen keine Rolle.

Den IT Excellence Benchmark gibt es jetzt seit 2007. Mehr als 60 000 Fragebögen haben unsere Kollegen von der TU München und der Business Group Munich mittlerweile ausgewertet. Mehr als 200 Unternehmen haben sie verglichen. Und neben den Standardfragen haben sie diesmal auch die Innovationskraft der IT untersucht, beziehungsweise wie die Anwender diese einschätzen. Da taucht dann doch ein Problem auf: Geben die Anwender der Unternehmens-IT bei der "allgemeinen Zufriedenheit" noch eine gnädige 2,6 auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht), so bewerten sie die drei Fragen zur Innovation viel schlechter, einmal sogar mit 3,6. Das heißt konkret: Durchgefallen. Die Anwender sind unzufrieden.

Blick ins CIO-Magazin März 2013
CIO-Magazin 03/2013
Ein erster Vorgeschmack auf das neue CIO-Magazin.
CIO-Magazin 03/2013, Seite 10
Der IT-Vorstand der Bausparkasse Schwäbisch Hall mag den Begriff "technische Schulden". Da werde jedem klar, dass Code-Fehler richtig teuer werden können.
CIO-Magazin 03/2013, Seite 12
Bei kleineren Niederlassungen im Ausland setzte der Maschinenbauer Hilti bisher unterschiedliche ERP-Systeme ein. Mit Business ByDesign komplettiert das Unternehmen jetzt seine SAP-basierte Landschaft.
CIO-Magazin 03/2013, Seite 16
Die Dekabank hat 2010 ihre Netze, Desktops, Server und Telefone an T-Systems ausgelagert. Der Fünf-Jahres-Vertrag war einer der letzten großen Deals in der Finanzbranche. Eine Zwischenbilanz.
CIO-Magazin 03/2013, Seite 22
Neben den Großtrends Mobility, Cloud Computing, Big Data und Social Media rückt die CeBIT in diesem Jahr das Internet der Dinge und die "Shareconomy" in den Blickpunkt. Wie die Ökonomie des Teilens praktisch funktionieren kann, demonstriert beispielsweise Microsoft.
CIO-Magazin 03/2013, Seite 28
Der Wunsch, Server im eigenen Rechenzentrum zu haben, ist groß. Sie ganz in die Cloud auszulagern wird nie gelingen. Über die "Renitenz von Infrastruktur".
CIO-Magazin 03/2013, Seite 34
Der Immobilienfonds-Dienstleister der Bayern LB hat die zufriedensten IT-Anwender Deutschlands. Beim IT Excellence Benchmark erzielten die Münchner die besten Werte – obwohl sie bei angesagten Themen wie mobiles Arbeiten und Social Collaboration erst am Anfang stehen.

Fehlende Innovationskraft kann zum ernsten Problem werden. Durch die Cloud erlangen Fachbereiche die Chance, eigenmächtig Lösungen zu etablieren - und das tun sie auch. Die IDC-Wachstumszahlen von Servern in der Cloud sind beeindruckend. Eher unwahrscheinlich, dass dabei nur die CIOs selbst die Auftraggeber waren. Dafür ist die Skepsis einfach noch viel zu groß, wie jüngst auf unserer CIO-Soiree zum Thema Cloud deutlich wurde: Keiner bezweifelt mehr, dass sich die Cloud durchsetzen wird. Aber zu den Early Adoptern gehören die deutschen CIOs nicht, wie die leicht verwunderten Sponsoren bemerkten. Das ist noch nicht ausdiskutiert. Vielleicht mögen Sie die Debatte mit mir im Cebit Executive Club fortsetzen.