Wer nicht gerade seinen Vertrag verlängert und dafür ein Ein-Euro-Handy abstaubt, muss trotzdem kein Vermögen für ein neues Handy ausgeben. Die Auswahl an günstigen Handys ist groß. Daher ist es sinnvoll, genau hinzuschauen und sich nicht mit der Minimal-Ausstattung zufrieden zu geben.
Ausstattung an Frequenzbändern
Die wichtigste Eigenschaft beim Handy bleibt das Telefonieren. Dafür ist es natürlich prima, wenn ein Headset im Lieferumfang enthalten ist. Die gute Nachricht: Das ist heute meist der Fall. Nicht ganz so selbstverständlich ist Triband oder gar Quadband. Je mehr Frequenzbänder das Handy unterstützt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Handy auch im Ausland funktioniert. Mit einem Quadband-Handy können Sie weltweit telefonieren. Allerdings sind Quadband-Handys bei den Billighandys so gut wie gar nicht zu finden.
Kein Standard bei günstigen Handys: die Bluetooth-Schnittstelle
Dabei bietet Bluetooth große Vorteile: So kann der Nutzer schnell mal ein Foto von Handy zu Handy schieben, sofern das andere Handy ebenfalls Bluetooth unterstützt. Damit der Speicher nicht zu schnell volläuft, sollten Sie ein Handy kaufen, das einen Steckplatz für eine Speicherkarte bietet.
Surfen mit dem Handy via UMTS
Wer sein Handy auch mal zum Surfen nutzen möchte, sollte auf UMTS Wert legen. Damit ist eine Geschwindigkeit von maximal 384 KBit/s möglich. Das ist zwar noch nicht DSL-Geschwindigkeit, aber deutlich flotter als eine Datenübertragung per GPRS oder EDGE, die den günstigen Handys üblicherweise vorbehalten ist.
Akkulaufzeit beim Handy
Und schließlich sollten Sie die Akkulaufzeit genauer unter die Lupe nehmen. Ziehen Sie von den Angaben der Hersteller 20 Prozent ab, dann haben Sie in etwa die reale Laufzeit ihres Handys. Die Handyproduzenten messen die Akkulaufzeiten nämlich bei optimalen Bedingungen. In der Realität hat das Handy jedoch mit schwachem Empfang und Störungen zu kämpfen, die die Akkulaufzeit reduzieren.
Handys bis 50 Euro
LG KP100
Das KP100 eignet sich wirklich nur zum Telefonieren. Headset, Kamera, MP3-Player oder erweiterbarer Speicher? Fehlanzeige. Auch Java-Spiele unterstützt das KP100 nicht. Dafür wiegt das Dualbandy-Handy nur 65 Gramm und ist damit das Leichtgewicht unter den vorgestellten Handys. Der Akku soll für 5 Stunden im Telefonieren reichen.
Preis: 29 Euro
Nokia 1209
Das 78 Gramm leichte Nokia 1209 verzichtet zwar auf Kamera und MP3-Player. Dennoch verfügt das Dualband-Handy über zwei Besonderheiten: eine integrierte Taschenlampe, die mit einem Tastendruck aufleuchtet, und einen Headset-Anschluss (2,5-mm-Klinkenanschluss). Ein Stereo-Headset findet sich im Lieferumfang jedoch nicht. Die Sprechzeit liegt laut Nokia bei bis zu 7 Stunden.
Preis: 30 Euro
Sony Ericsson J132
Das J132 von Sony Ericsson wird ohne Headset und Speicherkartensteckplatz ausgeliefert. Dafür bietet es als Besonderheit ein integriertes UKW-Radio. Die Gesprächszeit liegt laut Sony Ericsson bei üppigen 9 Stunden.
Preis: 39 Euro
Samsung E1310
Das Samsung E1310 wiegt 83 Gramm und ist ebenfalls höchst spartanisch ausgestattet. Das Dualband-Handy bietet keine Speichererweiterung, keine Kamera und auch kein Headset. Die maximale Gesprächszeit gibt Vodafone mit 5 Stunden an.
Preis: 49,90 Euro
Handys bis 80 Euro
Nokia 2330 classic
Das Riegelhandy Nokia 2330 classic schafft neben dem Telefonieren auch den Ausflug ins Web. Außerdem kann das Dualband-Handy E-Mails anzeigen. Zusätzlich zu einer VGA-Kamera findet sich noch ein UKW-Radio auf dem 80 Gramm leichten Nokia-Handy. Der interne Speicher beläuft sich zwar für ein Einsteiger-Handy auf verhältnismäßig üppige 32 MB, eine Speichererweiterung hat Nokia jedoch nicht vorgesehen. Die Sprechzeit liegt laut Hersteller bei knapp 5 Stunden. Erfreulich: Ein Stereo-Headset ist im Lieferumfang enthalten.
Preis: 55 Euro
Sony Ericsson K330
Das 75 Gramm leichte Sony Ericsson K330 ist einer der günstigsten Unterhaltungskünstler. Das Dualband-Handy bietet einen MP3-Player und ein UKW-Radio, eine VGA-Kamera für Fotos und Videos und Java-Spiele zum Zeitvertreib. Außerdem soll das Handy Youtube-Videos anzeigen. Bluetooth zum bequemen Datenaustausch findet sich ebenfalls an Bord. Schade, dass der interne Speicher nicht per Micro-SD-Karte erweiterbar ist. Telefonieren kann der Besitzer mit dem Sony Ericsson K330 bis zu 7 Stunden. Das verspricht zumindest der Hersteller.
Preis: 69 Euro
Nokia 2720 fold
Das Klapphandy Nokia 2720 fold kann telefonieren, E-Mails empfangen oder per Opera mini-Browser die Verbindung ins Internet herstellen. Sogar als Modem für ein Notebook ist es einsetzbar. Die Datenübertragung erfolgt dabei über das gemächliche EDGE. Auch mit einfachen Multimediafunktionen ist das Gerät gerüstet. Neben der 1,3-Megapixel-Kamera finden sich auch ein UKW-Radio und ein MP3-Player auf dem 90 Gramm schweren Dualband-Handy. Der interne Speicher beläuft sich auf 32 MB. Eine Speichererweiterung hat Nokia nicht vorgesehen. Die Sprechzeit liegt laut Nokia bei 5 Stunden. Erfreulich: Ein Stereo-Headset ist im Lieferumfang natürlich auch enthalten.
Preis: 73 Euro
Vodafone 541
Die Stärke des Vodafone 541 ist die Akkulaufzeit. 7 Stunden am Stück soll man telefonieren können, bevor der Akku wieder geladen werden muss. Zudem bietet das Dualband-Handy recht umfangreiche Multimedia-Features. Die Kamera macht Fotos mit 1,3 Megapixel Auflösung. MP3-Player und UKW-Radio sind ebenfalls mit von der Partie. Um Musik und Fotos zu speichern, lässt sich der 5 MB große interne Speicher per Micro-SD-Karte erweitern. Absolut ungewöhnlich in dieser Preisklasse: Das Handy wird per Touchscreen bedient.
Preis: 79,90 Euro
Handys bis 100 Euro
Sony Ericsson R306
Das Sony Ericsson R306 unterscheidet sich von allen anderen Handys durch ein besonderes Merkmal: Es bietet ein Radio, das neben UKW auch Mittelwelle unterstützt. Damit wird eine große Bandbreite an Radiosendern zugänglich. Alternativ steht auf dem Klapphandy auch ein MP3-Player zur Verfügung. Der Sound dröhnt aus Stereo-Lautsprechern – auch eine Seltenheit unter den günstigen Handys. Außerdem bietet das Triband-Handy eine 1,3-Megapixelkamera, deren Aufnahmen sich via Bluetooth versenden lassen. Schade, dass der interne Speicherplatz des 93 Gramm schweren Radiohandys nicht erweiterbar ist. Immerhin lassen sich Daten bequem mit dem PC austauschen, da das Handy als USB-Massenspeicher erkannt wird. Surfen im Web ist ebenfalls möglich – bei geruhsamer Datenverbindung (GPRS). Telefonate dürfen maximal 9 Stunden dauern, dann macht der Akku schlapp.
Preis: 89 Euro
Nokia 2700 classic
Das Nokia 2700 classic ist ein Quadband-Handy und somit für den weltweiten Einsatz geeignet. Das Series-40-Handy von Nokia bietet eine 2-Megapixel-Kamera, mit der sich auch Videos drehen lassen. Was auf die Ohren gibt es über das integrierte UKW-Radio und den Musik-Player. Die Musik kann auf einer bis zu 2 GB großen Speicherkarte abgelegt werden. Im Lieferumfang ist jedoch keine Micro-SD-Karte enthalten. Außerdem unterstützt das 85 Gramm leichte Riegelhandy Sprachbefehle und ist internettauglich, auch wenn zur Datenübertragung nur das langsame EDGE zur Verfügung steht. Plaudern kann man mit dem Nokia 2700 classic gut 6 Stunden.
Preis: 89 Euro
Samsung B2100
Das B2100 von Samsung ist extrem robust. Dank IP57-Zertifizierung soll es gegen Nässe und Staub genauso resistent sein wie gegen starke Stöße. Und bei Dunkelheit verwandelt sich das Riegelhandy auf Tastendruck in eine Taschenlampe. Das Quadband-Handy kommt mit 1,3-Megapixelkamera, UKW-Radio und einem MP3-Player, der auch DRM-geschützte Dateien abspielt. Praktisch für die große Plattensammlung: Der Speicher lässt sich per Micro-SD-Karte erweitern. Web und E-Mail unterstützt das gut 100 Gramm schwere Outdoor-Handy ebenfalls. Erfreulich ist die von Samsung angegeben Akkulaufzeit mit 9 Stunden für Gespräche.
Preis: 99,90 Euro (bei Vodafone)
Fazit - Dualband und Multimedia
Wer nicht viel Geld in ein Handy investieren will, kann trotzdem unter vielen Modellen wählen. Denn alle Hersteller bieten ihre Modelle in fast allen Preislagen an. Einzig von HTC gibt es kein Handy unter 100 Euro UVP. Allerdings müssen Sie gewisse Abstriche bei den günstigen Handys hinnehmen. So funken viele Modelle nur auf dem GSM-Frequenzen 900 und 1800 MHz. Diese Dualband-Handys sind nicht für den weltweiten Einsatz geeignet.
Ab 50 Euro bieten die Handys schon Multimedia-Funktionen an. Eine Speichererweiterung für Musik und Fotos gibt es aber erst ab 80 Euro. Webzugang und E-Mail sind auf den günstigen Handys ebenfalls vorhanden. Doch Achtung, das Herunterladen von Daten (Webseiten, E-Mails) kostet. Schließlich das wichtigste Kriterium: Der Akku sollte mindestens fünf Stunden Dauerplaudern gemäß Herstellerangabe packen, es darf aber auch gern mehr sein.