Test

Günstiges Blackberry-Smartphone Curve 8520

19.08.2009 von Yvonne Göpfert
Der neue Blackberry Curve 8520 kostet nur rund 290 Euro. Ob er genauso gut und flott arbeitet wie deutlich teurere Smartphones, verrät der Test.

Testbericht zum Handy Blackberry Curve 8520 von Research in Motion

Der Blackberry Curve 8520 bringt einige Neuerungen mit. Am Kopfende des Gerätes befinden sich zum Bespiel drei Tasten für den Musik-Player - einfacher kann der Zugang zu den Lieblingssongs kaum sein. Die Tasten sind zwar etwas schmal, reagierten im Test aber gut. Und so erklingen sofort die ersten Takte einer MP3-, WMA-, WAV- oder AAC-Datei. Urheberrechtsgeschützte Musikdateien mit DRM-Siegel spielt der Blackberry Curve 8520 aber nicht ab.

Bedienung: Touchpad statt Kugel
Zweite Neuerung beim Blackberry Curve 8520: ein Touchpad unter dem Display. Es ersetzt die weiße Kugel in den früheren Blackberry-Modellen, die nach längerem Gebrauch oft verschmutzte und dann nur noch schwer bedienbar war. Unser Test zeigte: Das Touchpad des Blackberry Curve 8520 reagiert gut, wenn der Nutzer mit dem Finger sanft von rechts nach links streicht und so durch die Menüpunkte scrollt. Dennoch braucht man manchmal zwei bis drei Versuche um einen Menüpunkt zu treffen. Insgesamt lässt sich der Blackberry Curve 8520, der ohne Touchscreen auskommen muss, über das 6 x 6 mm große Touchpad sehr gut bedienen. Flott reagiert das Smartphone dabei auch noch, denn beim Prozessor hat sich Research in Motion nicht lumpen lassen: Im Blackberry Curve 8520 arbeitet eine schnelle CPU mit 528 MHz. Den findet man auch bei den teureren Modellen Blackberry Curve 8900 und Blackberry Storm.

Das Display des Blackberry Curve 8520 ist mit 5 x 3,8 cm Seitenlänge und 320 x 240 Pixel Auflösung bei 65.000 Farben recht klein, dennoch ausreichend dimensioniert, um im Web zu surfen, Nachrichten per Instant Messaging zu verschicken oder Mails abzurufen. Ein Ausflug ins Internet erfordert jedoch Geduld: Um den Preis von 289 Euro für den Blackberry Curve 8520 zu ermöglichen, hat RIM nämlich nicht nur beim Display gespart. Auch der Datenturbo UMTS mit HSDPA ist auf dem Gerät nicht zu finden. Denn für UMTS müssen die Hersteller hohe Lizenzgebühren bezahlen - dies hat sich Blackberrry-Hersteller Research in Motion gespart. Um flott im Internet zu surfen, muss man auf das eingebaute WLAN zurückgreifen.

Bedienung: Tastatur des Blackberry Curve 8520 nicht 100-prozentig benutzerfreundlich

Adressen oder Mails tippt der Nutzer über die QWERTZ-Tastatur ein. Damit der Blackberry Curve 8520 nicht zu breit wird, hat Research in Motion die Tastatur ziemlich gequetscht. Und das macht es schwer, einzelne Buchstaben zu treffen. Wären die einzelnen Tasten etwas mehr gewölbt oder abgeschrägt, würde das Tippen leichter fallen. Komma und Punkt kann der Nutzer nur über die Umstelltaste tippen, das Euro-Zeichen, das wesentlich seltener gebraucht wird, erscheint dagegen ohne eine zweite Taste (die Umstelltaste) zugleich zu drücken. Auch Ä, Ö und Ü sind beim Blackberry Curve 8520 nur mit einem Trick zu erreichen: Dazu muss der Nutzer A, O oder U drücken und zugleich mit dem Finger über das Touchpad fahren - dann erscheint der Umlaut.

Die Datensynchronisation erfolgt über die mitgelieferte Blackberry Desktop Software, die erstmalig auch mit einem Mac kommuniziert. Personal-Information-Management-Daten (PIM) wie Kontakte, Kalendereinträge und E-Mails lassen sich beim Blackberry Curve 8520 ebenso abgleichen wie Multimediadateien und heruntergeladene Anwendungen. Bei der Synchronisation der PIM-Daten kann der Nutzer bestimmen, welches Gerät als Hauptdatenquelle fungieren soll oder ob Blackberry und PC gleichberechtigt behandelt werden. Bei der ersten Option werden Daten nur gelöscht, wenn sie auf der Hauptquelle vernichtet wurden. Bei der zweiten Option werden die Daten gelöscht, sobald sie auf einem der beiden Geräte gelöscht werden. Zudem erstellt die Software ein Backup und erleichtert damit den Gerätewechsel: So können die Anwender ihre Daten von einem alten Blackberry auf den Blackberry Curve 8520 überspielen.

App World auf dem Blackberry Curve 8520

Seit Anfang Juli 209 hat Research in Motion mit der Blackberry App World einen Software-Shop nach dem Vorbild des App Store eröffnet. Doch anders als Apples App Store oder der Android Market ist die App World nicht auf dem Gerät vorinstalliert. Der Anwender muss sie sich erst unter www.blackberry.com/appworld herunterladen - wenig benutzerfreundlich. Zudem installiert sich der Zugang zu dem Software-Marktplatz unter dem Menüpunkt "Heruntergeladen", statt als eigener Menüpunkt aufzutauchen. Auf die Dauer ist der Zugang zum Shop damit ziemlich umständlich.

Wenig Auswahl in der App World
In der App World findet der Nutzer derzeit etwa 2000 Programme zum Download. Zum Vergleich: Im App Store tummeln sich mehr als 65.000 Anwendungen. Die Blackberry-Programme sind oft gratis oder kosten wenige Euro, bezahlt wird per Paypal. Bei Verlust des Blackberry kann sich der Anwender die gekaufte Software auf einem neuen Blackberry erneut installieren - ohne wieder zu zahlen. Anhand der Paypal-ID wird der Nutzer identifiziert und für den zweiten, kostenlosen Download freigeschaltet. Das erneute Herunterladen ist dabei auf drei Mal pro Jahr begrenzt.

Kamera nur mit zwei Megapixel
Obwohl sich der Blackberry Curve 8520 weniger an Geschäftsleute, sondern eher an private Nutzer wendet, hat Research in Motion auch bei der Kamera gespart und nur eine 2-Megapixelkamera ohne Autofokus eingebaut. Die Bildqualität ist entsprechend bescheiden, der Nutzer kann nur Auflösung, Weißabgleich und Farbeffekt einstellen.

Die Sprachqualität auf dem Blackberry Curve 8520 fällt sehr unterschiedlich aus: Während der Nutzer des Smartphones die Stimme des Angerufenen als sehr natürlich empfindet und alles gut versteht, klagen Gesprächspartner am andere Ende über eine abgehackte Übertragung. Der Freisprecher verzerrt die Stimmen leicht und lässt sie um eine Quart tiefer klingen. Im Großen und Ganzen ist er dennoch alltagstauglich. Der Blackberry Curve 8520 unterstützt verschiedene Bluetooth-Profile, darunter Headset (HSP), Hands-free (HSF), SIM Access Profile zur Nutzung einer Freisprecheinrichtung im Auto sowie das Bluetooth-Stereo-Profil (A2DP) für Audio-Streaming.

Fazit: Der Blackberry Curve 8520 eignet sich für Anwender, die schon länger mit einem Blackberry liebäugeln, die RIM-Smartphones aber bisher zu teuer fanden. Doch der günstige Preis hat Konsequenzen: Das Display ist klein, die Auflösung gering. Auch bei der Kamera muss der Nutzer Abstriche machen: 2 Megapixel ohne Autofokus sind absolut nicht mehr zeitgemäß - 3,2 Megapixel mit Autofokus hätten es für ein Consumer-Gerät schon sein dürfen. Surfen im Internet ist nur über die langsame Datenverbindung EDGE möglich, UMTS samt HSDPA fehlt. Immerhin kann der Nutzer sich in eine Kaffeebar oder ein Schnellrestaurant setzen und dort über den WLAN-Hotspot surfen. Die Bedienung über das optische Touchpad macht allerdings richtig Spaß. Zudem reagierte der 8520 Curve schnell, so dass der kleine Blackberry das ideale Gerät für alle ist, die jederzeit unterwegs telefonieren, Nachrichten lesen, Mails abrufen oder chatten wollen.

Das Handy Research in Motion Blackberry Curve 8520 im Test: alle Testergebnisse und technische Daten

ALLGEMEINE DATEN: Research in Motion Blackberry Curve 8520 (Handy)

Gesamtnote

befriedigend (3,30)

Testkategorie

Handy

Handy-Hersteller

Research in Motion

Research in Motions Internetadresse

de.blackberry.com/

Preis (Hersteller-UVP)

289 Euro

BEWERTUNG (0-100 Punkte): Research in Motion Blackberry Curve 8520 (Handy)

Handy-Basics (30%)

44

Handhabung (25%)

44

Ausstattung (20%)

61

Multimedia (15%)

58

Connectivity (10%)

88

Gesamtwertung

54 von 100

DIE TECHNISCHEN DATEN: Research in Motion Blackberry Curve 8520 (Handy)

Handy-Basics

Größe

109 x 60 x 14,6

Gewicht

105 Gramm

Formfaktor

Riegel

Betriebssystem

Blackberry

Prozessor

528 MHz

Akku-Laufzeit

Stand-by-Zeit im GSM-Netz in Stunden

408 Stunden

Gesprächszeit im GSM-Netz in Minuten

270 Minuten

Netze

GSM 900

ja

GSM 1800

ja

GSM 1900

ja

GSM 850

ja

EDGE

ja

UMTS

nein

HSDPA

nein

Display

Größe

50 x 38 Millimeter

Auflösung

320 x 204 Pixel

Touchscreen

nein

Handhabung

Mechanische QWERTZ-Tastatur

ja

Ruftonzuordnung pro Kontakt oder Kontaktgruppe

ja

Profile

ja

Flugzeug-Modus

ja

Ausstattung

Schnittstellen

Bluetooth

ja

USB

ja

WLAN

ja

2,5- oder 3,5-Millimeter-Klinkenstecker

ja

Speicher

Flash-Speicher

256 MB

Speichererweiterung

ja

Speicherkarte im Lieferumfang

ja (2 GB)

GPS

GPS-Chip

nein

Navigationssoftware

nein

Multimedia

Fotos

Auflösung

1600 x 1200 Pixel

Autofokus

nein

Makro

nein

Motivprogramme

nein

Bildstabilisator

nein

Optischer Zoom

nein

Videos

Auflösung

320 x 240 Pixel

Bildstabilisator

nein

Musik

Anzahl Formate

7

Headset im Lieferumfang

ja

UKW-Radio

nein

Connectivity

Browser

ja

Push-E-Mail

ja

E-Mail-Anhänge

ja

Instant Messaging

ja