Farblaserdrucker sind keine Platzmonster mehr. Im Gegenteil: Gerade unter den Modellen bis 300 Euro finden sich immer mehr kompakte Drucker, die locker auf dem Schreibtisch stehen können.
von Ines Walke-Chomjakov, PC-Welt
Testbericht
Es ist noch nicht so lange her, dass ein Farblaserdrucker eine riesige graue Kiste war, in der ein lautes Druckwerk ratterte. Kurz: Ein Gerät, das auf den Gang in die Ecke verbannt wurde. Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Der Trend geht zu immer kleineren Modellen. Gerade im Preissegment bis 300 Euro gibt es so einige Vertreter, die sich dank ihrer schmalen Maße gut als Ersatz für alt gediente Schwarzweiß-Laserdrucker heranziehen lassen – wie etwa den Konica Minolta Magicolor 1600W oder den Samsung CLP-300N in diesem Test.
Sie erreichen die kompakte Bauweise dank Multi-Pass-Technik. Hier rotiert jede Farbe einzeln an der Bildtrommel, bevor die Übertragung auf das Papier stattfindet. Bei vier Farben sind das auch vier Durchläufe. Schnellere Druckzeiten erreichen Farblaser, die nach dem Single-Pass-Verfahren funktionieren wie im Testfeld der Brother HL-4040CN, die Oki-Modelle C3450n und C3300n oder der Lexmark C530dn sowie der Canon I-Sensys LBP5100. Sie wiederum kommen meist nicht auf ganz kompakte Maße, machen aber im Betrieb weniger Lärm. Wichtig, wenn der Drucker auf dem Schreibtisch stehen soll.
Testsieger und Kauftipps
Farblaserdrucker bis 300 Euro eignen sich in erster Linie für den Einzelplatzeinsatz zu Hause oder im kleineren Büro. Doch keine Regel ohne Ausnahme, wie der Testsieger Brother HL-4040CN verdeutlicht. Dieser Farblaser ist im Preis gefallen und hat sich so an die Spitze des Testfeldes geschoben. Er gehört nicht zu den kompaktesten Vertretern, lässt sich dank Ethernet-Schnittstelle jedoch von mehreren Anwendern ansteuern und schafft den dafür nötigen Durchsatz. Auf Seite 2 dieses Tests finden Sie den Farblaserdrucker detailliert vorgestellt.
Kauftipps für Stromsparer: Immer strengere Normen zwingen die Hersteller, den Stromverbrauch der Geräte zu senken. Im Test haben sich die Modelle Konica Minolta Magicolor 1600W und HP Color Laserjet CP1515n als besonders sparsame Geräte herausgestellt. Sie erreichen mit 5,8 Watt und im Falle des HP-Modells sogar 4,9 Watt im Stromsparmodus sehr niedrige Werte. Was die Geräte sonst noch leisten, lesen Sie auf Seite 3 und 4.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die besten zehn Farblaserdrucker bis 300 Euro vor. Sie finden zu jedem Drucker einen Link auf den Einzeltest. Bitte beachten Sie, dass der dort angegebene Preis zum jeweiligen Testzeitpunkt ermittelt wurde und damit über der angegebenen Preisgrenze liegen kann. Die derzeitigen Preise entsprechen jedoch der angegebenen Preisgrenze.
Testsieger: Brother HL-4040CN
Besonderheit: Das Display des Brother-Farblasers ist klappbar. Das ist selten bei Farblaserdruckern. Außerdem befindet sich an der Vorderseite des Geräts ein zusätzlicher USB-Anschluss. Darüber lassen sich Digitalkameras sowie USB-Sticks anschließen und Inhalte ohne Rechner ausgeben. Diese Funktion ist bei Tintenstrahldruckern verbreitet, bei Lasergeräten nur sehr vereinzelt anzutreffen.
Weitere Ausstattung: Eher verbreitet ist die Schnittstellenausstattung mit USB und Ethernet. Neben den gängigen Windows-Betriebssystemen unterstützt der HL-4040CN auch verschiedene Varianten von Mac-OS und sogar Linux. Sind sie nicht auf der mitgelieferten CD, lassen sich die Treiber unter http://solutions.brother.com abrufen. Die Single-Pass-Maschine lässt sich von vorne bestücken, indem nicht der Deckel, sondern die vordere Klappe geöffnet und die Tonerkartuschen wie eine Schublade herausgezogen werden. Nach vorne bnötigt das Gerät deswegen recht viel Platz. Dafür ist es in der Höhe recht moderat konstruiert. Manko: Bei der Medienauswahl suchten wir Folien vergebens. Sie werden offiziell nicht unterstützt, obwohl der Drucker sie in unserem Versuch anstandslos bedruckt hat.
Tempo: Sowohl bei monochromen als auch bei farbigen Dokumenten fackelte der Drucker nicht lange, sondern legte stets flott los. Allerdings schaltete sich hierbei auch ein gut hörbarer Lüfter zu, der sich jedoch nahezu nach erfolgtem Druck auch wieder abschaltete.
Qualität: Grundsätzlich hatten unsere Testdokumente einen feinen Tonerauftrag. Bei Drucken mit feinen Linien, aber auch bei Texten erhöht das Details und Lesbarkeit - siehe Abbildung. Bei Farbdrucken mit größeren Flächen kamen uns die Farben dafür ein wenig fade vor, da sie zudem auch recht hell ausfielen. Dafür traten im Test weder störende Streifen noch auffallene Farbstiche auf.
Verbrauch: Wir errechneten 2,7 Cent für die Monochromseite und 10,7 Cent für das Farblatt - in beiden Fällen mittlere Ergebnisse in punkto Seitenkosten.
Fazit: Das Farblasermodell schafft das Druckpensum von kleineren Arbeitsgruppen. Trotz der vorhandenen Pictbridge-Funktionalität eignet es sich allerdings weniger als Prospekt- und Bilderdrucker, denn als Arbeitsmaschine für Alltagsaufgaben im Büro.
Farblaserdrucker | |
Brother HL-4040CN | |
Gesamtwertung |
60 Punkte |
Anbieter |
Brother |
Weblink |
|
Preis |
rund 255 Euro |
Hotline |
01805/002490 (0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz) |
Garantie |
36 Monate |
BEWERTUNG (jeweils max. 100 Punkte) | |
Tempo (25%) |
79 |
Druckqualität (20%) |
70 |
Ausstattung (15%) |
43 |
Handhabung (10%) |
67 |
Verbrauch (20%) |
39 |
Service (10%) |
48 |
Preis-Leistung |
befried. |
Gesamtergebnis |
60 |
PC-WELT-TESTERGEBNISSE |
||
Druckzeit |
||
Textseite |
3,5 Sekunden |
(Best 2,3 Sekunden) |
Foto |
0:49 Minuten |
(Best 0:32 Minuten) |
Acrobat 3 Seiten |
0:30 Minuten |
(Best 0:27 Minuten) |
Druckqualität |
||
Textseite |
16 Punkte |
(Best 16 Punkte) |
Foto |
9 Punkte |
(Best 13 Punkte) |
Grafik |
14 Punkte |
(Best 15 Punkte) |
Stromverbrauch |
||
Ruhezustand |
19,2 Watt |
(Best 8,0 Watt) |
Stromspar-Modus |
18,4 Watt |
(Best 4,8 Watt) |
Seitenkosten |
||
Schwarzweiß |
2,7 Cent |
(Best 1,4 Cent) |
Farbe |
10,7 Cent |
(Best 6,9 Cent) |
DIE TECHNISCHEN DATEN | |
phys. Auflösung |
600 x 600 dpi |
Druckverfahren |
Single-Pass |
Durchsatz |
35.000 Seiten/Monat |
Drucktempo |
|
Schwarzweiß |
20 Seiten/Minute |
Farbe |
20 Seiten/Minute |
Arbeitsspeicher |
64 MB |
Druckersprache |
PCL 6 |
Schnittstellen |
USB, Ethernet, weiterer USB-Anschluss vorne für Digitalkameras und USB-Sticks |
Papierkapazität |
|
(Aufnahme/Ablage) |
250/150 Blatt |
Treiber |
Windows 2000, XP, Vista, Server 2003, Mac-OS, Linux |
Die Plätze zwei bis fünf der Farblaserdrucker bis 300 Euro
Platz 2: Oki C3450n
Der Farblaserdrucker arbeitet mit dem Single-Pass-Verfahren und nutzt den angeschlossenen Rechner zum Berechnen des Druckjobs (GDI). Ab Werk kommt das Gerät mit weniger befüllten Starter-Kartuschen. Seine Stärken liegen im Textdruck und in der Tatsache, dass er Banner bedrucken, die maximal 1,2 Meter lang sein dürfen.
Ausführlicher Testbericht: Oki C3450n
Platz 3: Dell 1320C
Das Dell-Modell bringt die Ethernet-Schnittstelle nicht gleich mit, sondern lässt sich nachträglich bei Bedarf für den Netzbetrieb aufrüsten – das kostet allerdings auch extra. Außerdem unterstützt der Farblaserdrucker ausschließlich Windows-Betriebssysteme und benötigt seitlichen Platz für den Wechsel der Tonerkartuschen.
Ausführlicher Testbericht: Dell 1320C
Platz 4: Konica Minolta Magicolor 1600W
Der Hersteller hat den Farblaser auf den Gebrauch zu Hause zugeschnitten. Das Multi-Pass-Gerät ist so kompakt, dass es auf dem Schreibtisch untergebracht werden kann. Die Bauweise bestimmt jedoch auch das Tempo, das bei Farbe sichtlich nachlässt. Dafür überzeugt das Energiemanagement des GDI-Druckers. Manko: Die Seitenpreise sind relativ hoch.
Ausführlicher Testbericht: Konica Minolta Magicolor 1600W
Platz 5: Konica Minolta Magicolor 2530DL
Dieses Konica-Modell ist ein Vertreter der älteren Druckergeneration des Herstellers. Wiederum mit Multi-Pass-Druckwerk ausgestattet, bietet der Farblaser im Gegensatz zum 1600W (siehe Platz 4) neben der USB-Schnittstelle auch einen Ethernet-Anschluss. Ein interessantes Gerät für Anwender, die einen Drucker suchen, der nicht nur die aktuellen Betriebssysteme unterstützt.
Ausführlicher Testbericht: Konica Minolta Magicolor 2530DL
Die Plätze 6 bis 10 der Farblaserdrucker bis 300 Euro
Platz 6: Lexmark C530dn
Selten in diesem Preissegment sind Ausstattungspunkte wie Duplex-Einheit sowie PCL- und PS-Unterstützung. Doch genau hier punktet der Lexmark-Drucker. Der Grund: Das Gerät ist schon seit einiger Zeit erhältlich und dementsprechend im Preis gesunken. Eine Option für jemanden, der einen Farblaserdrucker sucht mit Treibern für ältere Windows-Varianten.
Ausführlicher Testbericht: Lexmark C530dn
Platz 7: Oki C3300n
Dieses Farblaser-Modell hat Oki eigentlich schon durch den C3450n ersetzt. Es gibt zwei Gründe, es trotzdem in Betracht zu ziehen: Entweder Sie benötigen Treiber für ein älteres Betriebssystem. Oder Sie wollen preislich ein Schnäppchen machen. Allerdings bezieht sich das auf den Kaufpreis, nicht auf die Folgekosten. Hier ist der Drucker nicht günstig.
Ausführlicher Testbericht: Oki C3300n
Platz 8: HP Color Laserjet CP1515n
Der Drucker beherrscht PCL 6 und PS 3. Beide Emulationen sind in einem Treiber integriert – das ist ungewöhnlich. Allerdings können sie nicht manuell ausgewählt werden. Vielmehr wendet sie der HP-Farblaser automatisch an. Lobenswert ist das Energiemanagement des Modells: Es verbraucht im Ruhemodus gerade einmal 4,9 Watt – ein Gerät für Stromsparer.
Ausführlicher Testbericht: HP Color Laserjet CP1515n
Platz 9: Samsung CLP-300N
Der Farblaserdrucker bringt sehr kompakte Maße mit. Wer einen kleinen Farblaser sucht, der nicht allzu schwer ist, kann das Gerät durchaus ins Auge fassen. Allerdings sind die Verbrauchskosten nicht sehr bescheiden. In Farbe druckte das Gerät recht hell, bei Texten mit sattem Auftrag. Seine Stärke liegt in der Kompatibilität: Für den Drucker gibt es neben den gängigen Windows-Versionen sogar Linux-Treiber – das ist selten.
Ausführlicher Testbericht: Samsung CLP-300N
Platz 10: Canon I-Sensys LBP5100
Einer der wenigen Drucker dieser Klasse, der eine Duplex-Einheit mitbringt. Dafür bietet er nur USB als Anschluss. Wer Ethernet benötigt, kann das Gerät mit einer Netzkarte erweitern, die jedoch teuer ist. Plus: Außer den gängigen Windows-Versionen lassen sich für das Canon-Modell auch Treiber für Mac-OS und Linux auf der Hersteller-Webseite finden.
Ausführlicher Testbericht: Canon I-Sensys LBP5100