Großkunden bekommen die Creative auch als Private Cloud
07.10.2015 von Thomas Cloer
Adobe hat die Unternehmens-Variante seiner "CreativeCloud" mit der Version 2015 deutlich weiterentwickelt.
Darauf wies Adobe-Managerin Terry Fortescue, Senior Director Enterprise Product Marketing, im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE auf der Adobe-Kreativkonferenz MAX 2015 in Los Angeles hin. Seit dem 2015 Release können Unternehmenskunden die Creative Cloud for Enterprise auch mit Managed Services (Single-Tenant) beziehen.
Dies bedeutet unter anderem
Zusätzliche Verschlüsselung für Daten (ruhend und beim Transport)
Identität und Assets des Nutzers bleiben beim Unternehmen, nicht bei der Einzelperson oder bei Adobe
Ein- oder Ausschalten individueller Dienstenach Nutzer oder nach Gruppe
Die Daten sind isoliert und in einem Single-Tenant Backend gespeichert, das von Adobe gehostet und vom Kunden verwaltet wird
Sicheres Speichern, Teilen, und Durchsuchen von Inhalten finden bei Bedarf komplett hinter der Firewall statt
Die Integration mit dem Adobe Experience Manager (AEM) aus der Adobe Marketing Cloud vereinfacht und beschleunigt die Zusammenarbeit zwischen Kreativen und Marketern
"Von Adobe gehostet" bedeutet in diesem Fall konkret übrigens von Adobe bei Amazon Web Services (AWS) gehostet - die Verwaltung der Schlüssel für die Encryption liegt aber beim Kunden. Für das Single-Tenant-Hosting wird inzwischen auch das deutsche AWS-Data-Center in Frankfurt als Standort unterstützt - gut zu wissen für hiesige Kunden nicht erst seit dem EuGH-Urteil zu Safe Harbor.
Wie sich Adobe zum Cloud-Konzern wandelt
Eine kurze Geschichte von Adobe Adobe ist im Umbruch: Was einst mit Postscript und Illustrator begann, wird zur großen Plattform, die bei Kreativität, Marketing und digitalen Dokumenten alles bieten und omnipräsent sein möchte.
Postscript Am Anfang stand die Seitenbeschreibungssprache Postscript, die Grafiken und Texte in von allen Computern und Druckern lesbaren Code übersetzen kann.
John Warnock Adobe-Mitgründer John Warnock hatte die Vision für das erste Grafikprogramm Illustrator schon lange im Kopf.
Illustrator Illustrator machte das Gestalten von Grafiken am Computer viel einfacher und schneller möglich als zuvor mit Tusche und Lineal. Mit dem Computer gelangen Änderungen in kürzester Zeit, es wurde einfach, mehrere Versionen einer Idee umzusetzen.
Evangelists Adobe musste die Revolution an den Mann bringen und Skeptiker überzeugen. Also lud man einflussreiche Publisher aus der Industrie ein und zeigte ihnen Live-Demos von Adobe Illustrator.
Der Durchbruch Illustrator überzeugte das Time Magazine, das künftig alle Infografiken mit dem Programm umsetzte
Photoshop Nach Illustrator folgte mit Photoshop gleich die nächste Revolution. Photoshop machte Bildbearbeitung für jedermann auf dem PC möglich. Vorher waren dafür sündhaft teure Spezial-Workstations nötig.
Thomas Knoll Erfunden hatte Photoshop US-Student Thomas Knoll. Er lenkte sich von seiner Doktorarbeit ab, indem er ein Bildbetrachter Programm für Schwarz-Weiß Monitore schreibt und mit seinem Bruder John zur Bildbearbeitung weiterentwickelt. Das Grafiksoftware-Unternehmen Adobe ist begeistert und lizenziert das Programm.
Geschichte der Werkzeugpaletten Photoshop feierte kürzlich sein 25-jähriges Jubiläum und ist bis heute der Standard für Bildbearbeitung. Hier die Werkzeugpaletten der Programme bis heute im Überblick.
PDF Zu Postscript fehlte noch ein Dateiformat, das genauso universell einsetzbar war: PDF machte Dokumente digital über alle Geräte und Plattformen verfügbar.
After Effects Adobes Programmpalette wuchs, etwa in Richtung Videobearbeitung mit Premiere Pro und After Effects.
CSSedit Adobe kaufte viele Softwareentwickler auf, darunter auch die in Hamburg ansässigen GoLive Systems, die den gleichnamigen Web-Editor entwickelten. Später folgte mit Macromedia ein Hauptkonkurrent.
InDesign Adobe hatte immer mehr Programme im Angebot, die dann zur Kreativ-Komplettlösung Creative Suite gebündelt wurden. Hier das Layoutprogramm InDesign CS2.
Creative Cloud Seit 2011 sattelte Adobe auf das Software-as-a-Service Modell Creative Cloud um. So kann der Hersteller schneller auf Trends wie hier 2013 auf die aufstrebenden Social Networks reagieren.
Mobile Apps Die Grafikprogramme laufen heute längst nicht mehr nur auf dem Desktop Rechner. Mit einer ganzen Reihe von Apps ist jetzt Profi-Publishing vom Tablet und Smartphone aus möglich.
Comp CC Mit der App Comp CC können zum Layout-Ideen statt auf dem Zeichenblock auf dem iPad skizziert und in InDesign verfeinert werden.
Marketing Cloud Zur Creative Cloud gesellte sich die Adobe Marketing Cloud, eine Sammlung von Marketing- und Analyse-Tools.
Acrobat CC Mit Acrobat DC (für „Document Cloud“) gehen jetzt auch PDFs in die Cloud und werden mobil und über alle Geräte hinweg verfügbar. Das Editieren und Unterschreiben von digitalen Dokumenten ist unterwegs möglich.