Deutsche Informationsdienstleister zeigen sich in der Bewertung der wirtschaftlichen Lage für das erste Quartal 2008 gespalten. So geben sich Software-Unternehmen, der Großhandel und Telekommunikationsanbieter für den Start ins neue Geschäftsjahr weitaus optimistischer als wissensintensive Dienstleistungsbranchen, wie Steuerberatungen, Wirtschaftsprüfungsunternehmen und der Bereich technischer Beratung und Planung. Zu diesem Fazit gelangt eine heute, Montag, präsentierte Konjunkturumfrage, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Kooperation mit dem Verband der Vereine Creditreform durchgeführt hat.
"Fakt ist, dass die Bewertung durch die einzelnen Branchen teils sehr unterschiedlich ausfällt und dies im Rahmen unserer ersten differenzierten Betrachtung deutlich wird. Obwohl die wissensintensiven Branchen die konjunkturelle Lage im Vergleich zu den IKT-Dienstleistern ein wenig pessimistischer einschätzen, sehe ich keinen Grund zur Besorgnis, schließlich konnte sich der gesamte Wirtschaftszweig 2007 mehr als stabilisieren", sagt Jenny Meyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZEW. Der aus der Umfrage abgeleitete Teilindikator für die Geschäftserwartungen, der sich aus den Komponenten Umsatz- und Nachfrageerwartungen speist, kommt zu dem Ergebnis, dass wissensintensive Dienstleister mit nur 60,4 Punkten deutlich hinter IKT-Dienstleistern (65 Punkten) liegen.
Wissensintensive Dienstleister bewerten ihre aktuelle Geschäftslage im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres jedoch deutlich besser als die IKT-Dienstleister. Somit liegt der Teilindikator bei wissensintensiven Dienstleistern bei 65,1 Punkten, währenddessen er für IKT-Dienstleister lediglich 58,6 Punkte ausmacht. Trotz unterschiedlicher Einschätzungen in Hinblick auf die Konjunkturerwartungen ergibt sich für den gesamten Wirtschaftszweig jedoch ein positives Gesamtbild. "Zwar ist kein neuerlicher Aufschwung in Sicht, dennoch heißt das nicht, dass es den einzelnen Branchen innerhalb der Informationsdienstleister schlecht geht", unterstreicht Meyer.
Folglich ist der ZEW-IDI-Stimmungsindikator für den gesamten Wirtschaftszweig im vierten Quartal 2007 im Vergleich zu Q3 um 0,2 Punkte geringfügig gestiegen und liegt nun bei einem Wert von 61,6 Punkten, heißt es in einer Aussendung. Auch der Teilindikator dieses ZEW-IDI, der die aktuelle Geschäftslage repräsentiert, hat sich im Vergleich zum dritten Quartal 2007 um 1,7 Punkte erhöht und beträgt jetzt 62,4 Punkte. Die Situation beim Personalbestand stellt sich im vierten Quartal 2007 bei den wissensintensiven Dienstleistern besser dar als bei den IKT-Dienstleistern. Dennoch sind Telekommunikationsdienstleister sowie Software-Firmen hinsichtlich des Personalbestands für das aktuelle Quartal pessimistisch. (pte/haf)