Großer Test: Die besten Navigationsgeräte

13.07.2007 von Ines Walke-Chomjakov
Wer viel unterwegs ist, will sich in fremden Städten schnell orientieren und Umwege vermeiden. Da ist ein Navigationsgerät praktisch. Es kennt die ideale Route und manövriert geschickt an Staus vorbei. Unser Praxistest hilft bei der Wahl des besten Lotsen.

von Ines Walke-Chomjakov, PC-Welt

Wer viel unterwegs ist, will sich in fremden Städten schnell orientieren und Umwege vermeiden. Da ist ein Navigationsgerät praktisch. Es kennt die ideale Route und manövriert geschickt an Staus vorbei. Unser Praxistest hilft bei der Wahl des besten Lotsen.

Mobile Navigationsgeräte sind Verkaufsschlager. Kein Wunder: Sie sind portabel und lassen sich einfach auf dem aktuellen Stand halten. Der Anschluss via USB an den Rechner genügt - schon lässt sich das Update aufspielen. Das Wunschgerät ist flexibel im Navigieren, einfach zu bedienen und mit Extras wie Sonderzielen (Point of Interest – POI) oder MP3-Player ausgestattet. Was der Personal Navigation Assistant (PNA) im Einzelfall wirklich taugt, entscheidet der Einsatz im Alltag. Deshalb geht der Praxistest der PC-WELT sowohl quer durch die Stadt als auch über Land. Die Strecken führen durch Tunnels, auf Autobahnen und berücksichtigen Hauptverkehrsadern genauso wie kleinere Nebenstraßen.

Das Gesamturteil über ein Navigationsgerät setzt sich aus unterschiedlichen Einzelkategorien zusammen: Das Wichtigste ist die Navigation mit 40 Prozent. Die Ausstattung berücksichtigen wir mit 25 Prozent. Die Handhabung macht 20 Prozent des Gesamturteils aus. Und auf den Preis entfallen 10 Prozent. Der Service fließt mit 5 Prozent in die Gesamtnote ein.

Kernkompetenz: Routing

Soviel ist sicher: Mit jedem der bisher getesteten Navis kommen Sie ans Ziel oder wenigstens in dessen unmittelbare Nähe. Nur: Wie lange dauert es, bis der PNA ein GPS-Signal erhält? Und wie lange benötigt das Gerät, bis die Route berechnet ist? Wir testen beide Aspekte mehrmals und errechnen jeweils einen Durchschnittswert, der dann in die Kategorie Navigation einfließt. Mit 35 Sekunden hält derzeit das Navigon 3110 den Bestwert beim Signalempfang. Die schnellste Routenberechnung liegt im Moment bei drei Sekunden und wurde sowohl beim Tomtom One XL als auch beim Vaova Travel-200 gemessen.

Grobe Patzer im Routing leisten sich die Geräte inzwischen nicht mehr. Macken gibt es allerdings schon. Beispiel Becker Traffic Assist Highespeed 2 7988: Das Navi beharrte hartnäckig auf der zu Anfang errechneten Original-Route. Verließen wir diese, passte sich das Gerät nicht an die neuen Gegebenheiten an, sondern wollte uns stur dorthin zurückleiten. Andererseits stimmten etwa beim Vaova Travel-200 die gesprochenen Anweisungen während der Fahrt zum Teil nicht mit den Angaben auf dem Schirm überein. Der Richtungspfeil wies eindeutig nach links, die weibliche Stimme bestand dagegen auf, dass wir rechts abbiegen sollten. Solche Eigenheiten haben Punktabzüge zur Folge.

Andererseits vergeben wir extra Punkte, wenn die Führung straßennamengenau (Text to Speach) ist. Das beherrschen etwa die Geräte Garmin Nüvi 670T, Medion Go Pal PNA 470MD oder Navman N60i. Doch auch hier kommen sprachliche Kuriositäten vor: Wenn etwa das Medion-Modell von „Garmisch-Pa“ spricht, klingt diese Abkürzung für Garmisch-Partenkirchen in unseren Ohren recht unüblich.

Gesprochene Führung
Überhaupt spielt die Stimme eines Navis eine große Rolle. Je exakter und klarer die Anweisungen, desto höher liegt der Fahrkomfort. Blechern klingende Stimmen wie etwa bei dem Modell Falk P300 können auf Dauer nerven. Auch nicht sofort verständliche Ansagen, wie etwa „Abbiegung rechts vor Ihnen“ beim Tomtom One XL, bringen eher Nervosität in die Fahrt, statt diese zu vermeiden. In diesem Punkt ist das Falk-Gerät wiederum zu loben: Die stimmlichen Anweisungen waren nicht nur exakt, sondern auch kurz und knapp gehalten. An Aufforderung wie „jetzt rechts abbiegen“ gibt es keinen Zweifel.

Ausstattung: Kartenmaterial und Extras

Die Genauigkeit der Navigation hängt nicht zuletzt von der Aktualität des Kartenmaterials ab. Kleine Schwächen erlauben sich in der Regel alle PNAs: Zum Beispiel kennen sie kürzlich angelegte Straßen oder veränderte Straßenverläufe nicht. Auch die hinterlegten Sonderziele (Points of Interests, POI) unterscheiden sich in Aktualität und Umfang. Sehr genau arbeiten die Karten der Geräte Navman N60i, Garmin Nüvi 670T und Tomtom One XL. Allerdings haben sich die POIs des Letzteren als nicht mehr ganz auf dem aktuellsten Stand erwiesen.

Alle Geräte haben das Kartenmaterial mehrerer europäischer Länder aufgespielt. Doch der Umfang unterscheidet sich gewaltig: Vaova Travel-200 bietet detaillierte Karten von Deutschland, Österreich sowie der Schweiz und beschränkt sich beim Rest Europas auf die Hauptstraßen. Umgekehrt sind auf dem Garmin Nüvi 670T gleich die Karten von 33 Ländern Europas sowie der USA und Kanada gespeichert. Manchmal befinden sich die Karteninfos auf mehreren Quellen: So hat das PNA Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988 eine Teilkarte Europas auf der SD-Karte vorinstalliert, Material zu ganz Europa ist jedoch zusätzlich auf DVD hinterlegt.

Zusatzfunktionen am PNA
Die mobilen Wegbegleiter bieten viel mehr als nur Navigation: Nützlich sind SD-Kartenslots oder Funktionen wie Traffic Message Channel (TMC), das Verarbeiten von Staumeldungen. Auch eine Bluetooth-Schnittstelle macht fürs Autofahren direkt Sinn. Dadurch lässt sich entweder eine Freisprechanlage für Ihr Handy installieren, vorausgesetzt der PNA versteht sich mit Ihrem Telefon. Oder Sie können die drahtlose Verbindung zum Herunterladen von Zusatzinfos wie Radarfallenwarnungen nutzen.

Extras ohne direkten Bezug zum Navigieren sind etwa MP3-Player. So funktionieren die Navis auch als Musikbox. Außerdem lassen sich die Geräte zum Teil als Bildbetrachter nutzen. Mit dem Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2 können Sie sogar Videos ansehen. Das Navman N60i geht noch weiter: Es hat eine Digitalkamera eingebaut, die auf Wunsch sogar zu der Stelle navigiert, die Sie damit fotografiert haben.

In jedem Fall gilt: Je mehr das Navigationsgerät bietet, desto mehr Punkte bekommt es.

Handhabung: Eingabe am Touchscreen

Ihr Reiseziel geben Sie via Touchscreen ein. Es sollte schnell reagieren und ein Menü mitbringen, das klar und logisch aufgebaut ist. Als Eingabereihenfolge hat sich Land, Stadt oder Postleitzahl, Straße und Hausnummer durchgesetzt. Die meisten Geräte reagieren schnell und exakt auf die Berührung mit der Fingerspitze. Dauert es länger, gibt es Punkteabzug. Manchmal liegt dem Gerät ein Stift bei, mit dem sich die Reaktionszeit der Schirmoberfläche beschleunigen lässt – etwa beim Medion Go Pal PNA 470MD.

Schmal oder breit
Der Trend zum Breitbild hat auch die Navis erfasst. Aktuelle Modelle kommen mit 4,3-Zoll-Schirmen. Gleichzeitig bleibt die klassische Formatvariante mit Bilddiagonalen von 3,5 Zoll populär. Für die Größe des Bildschirms gibt es keine Punkte. Dafür beurteilen wir, wie gut sich Symbole und Icons auf dem Schirm unterbringen lassen.

Zudem geht die Qualität des Displays in die Wertung ein. Dazu zählt die Helligkeit des Schirms – sowohl im Tag- als auch im Nachtmodus. Bei direkter Sonneneinstrahlung macht kein Navi eine gute Figur. Das ist aber deshalb verzeihlich, da das Gerät schwerpunktmäßig im Auto genutzt wird, und dort scheint die Sonne selten direkt auf das Display. Defizite im Kontrast lassen sich jedoch nicht so leicht ignorieren und werden geahndet. So stört etwa beim Sony Nav-u Nv-U71T ein Grauschleier, der sich auch bei Dunkelheit nicht vertreiben lässt.

Die Darstellung auf dem Schirm muss sich schnell erfassen lassen. Ein kurzer Blick auf den Monitor – mehr Zeit hat ein Fahrer nicht, um die Information zu erhalten. Im Test haben sich Routenpfeile in knalligen Farben bewährt. Schön gelöst haben das etwa die Modelle Navman N60i, Navigon 3110, Tomtom One XL oder Garmin Nüvi 670T. Verspieltes wie beispielsweise ein permanentes Bergmotiv am Horizont, wie es der Falk P300 in der 3D-Darstellung anzeigt, macht dagegen wenig Sinn und lenkt im Zweifel nur ab. Das gilt auch für so manches Extra. So leuchten beim Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988 die Seitenränder des Bildschirmrahmens in verschiedenen Farben. Das Zusatzlicht hat rein dekorativen Nutzen. Im Auto stört es nur und soll auch laut Handbuch bei der Fahrt gar nicht eingeschaltet sein.

Service und Preis

In der Regel gilt für die Navigationsgeräte eine Garantie von zwei Jahren. Ausnahme ist einzig das Tomtom One XL, bei dem sich der Hersteller auf einen Garantiezeitraum von zwölf Monaten beschränkt. Das schlägt sich in der Service-Wertung negativ nieder. Außerdem gibt’s in dieser Kategorie Punkte auf die Qualität der Hotline, ihre Kosten und Erreichbarkeit. Wir beurteilen den Internetauftritt: Hier sind die vorhandenen Serviceleistungen, die Übersichtlichkeit und die Downloadmöglichkeiten im Fokus.

Der Preis spielt für die Gesamtbewertung der Navigationsgeräte eine Rolle. Er macht 10 Prozent aus. Klar ist: Leistung kostet. Das ist auch in Ordnung, solange das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. So trägt derzeit das Tomtom One XL die Trophäe des Testsiegers. Es ist jedoch mit rund 400 Euro nicht das günstigste Navi des Tests, sondern das Gerät mit dem besten Verhältnis zwischen Preis und Leistung. Den Titel des günstigsten Navi trägt im Moment das Vaova Travel-200, das rund 180 Euro kostet.

Top-Liste Navigationsgeräte: Übersichtstabelle

Rang

Hersteller/

Produkt

Preis

Preis-Leis-ungs- Note

Naviga- tion
(40 %)

Aus-stat-tung
(25 %)

Hand-ha-
bung (20 %)

Ser-vice

(5 %)

Preis

(10 %)

1

Tomtom Go One XL

400

2,30

1,7

2,8

2,4

3,1

2,8

2

Medion Go Pal PNA 470MD

380

2,48

3,0

2,0

2,1

1,8

2,8

3

Garmin Nüvi 670T

570

2,53

2,5

1,9

2,6

1,0

5,0

4

Navigon 3110

305

2,54

2,5

2,6

2,5

3,0

2,4

5

Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2

465

2,54

2,6

2,1

2,0

1,4

5,0

6

Falk P300

435

2,66

2,8

2,2

2,1

1,8

5,0

7

Navman N60i

445

2,67

2,3

2,5

2,6

2,2

5,0

8

Sony Nav-u Nv-U71T

265

2,69

2,9

2,8

2,7

2,2

2,1

9

Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988

275

2,72

2,8

2,7

2,9

3,0

2,2

10

Vaova Travel-200

180

3,13

2,7

3,0

5,0

4,2

1,0

Tomtom One XL: Testbericht

Besonderheit: Das Tomtom One XL gibt es in zwei Versionen: In der regionalen Variante beschränkt sich das Kartenmaterial auf Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Europa-Version beinhaltet 21 Länder Westeuropas und zusätzliche TMC-Funktionalität inklusive Kabel. Beiden Geräteversionen gemeinsam sind der Breitbildschirm und Bluetooth-Funktion. Die weitere Ausstattung beschränkt sich auf einen Adapter für den Zigarettenanzünder und ein USB-Kabel. Extra zu erwerben sind etwa ein Netzteil (rund 25 Euro) oder eine Tragetasche (rund 25 Euro) - etwas geizig in der Ausstattung.

Handhabung: Bereits nach wenigen Buchstaben zeigte uns das Tomtom-Modell eine Auswahl von Zielen an, die sehr nahe an unserem Wunsch lag. Die Route selbst ließ sich dank vieler Optionen genau definieren. Zudem war eine umfangreiche Auswahl an POIs (Points of Interest) vorhanden. Auch der Touchscreen gefiel, da er reaktionsschnell arbeitete.

Navigation: Hier konnten wir aus 22 Sprachen wählen, wie wir geleitet werden wollten - üppig. Die Ansagen waren laut und deutlich zu verstehen, allerdings nicht immer hundertprozentig eindeutig. Beim Empfang des GPS-Signals gab es unterschiedliche Ergebnisse im Test: Bei der ersten Betriebnahme dauerte es rund 45 Sekunden, bis wir ein Signal erhielten. Nach dem Installieren des Programms Quick Fix GPS ging das wesentlich flotter. So dauerte die Routenberechnung selbst nur noch rund 3 Sekunden für nahe Ziele.

Fazit: Das Navigationsgerät Tomtom One XL konzentriert sich im Wesentlichen auf Navigationsaufgaben. Diese erledigte es schnell und zuverlässig. Das separat zu erwerbende Netzteil halten wir für ein Minus. Der Preis geht für das Gebotene in Ordnung.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Tomtom One XL.

Medion Go Pal PNA 470MD: Testbericht

Besonderheit: Das Navigationssystem wird in verschiedenen Paketen mit unterschiedlichem Lieferumfang angeboten. Wir haben die Variante des Medion-Internet-Shops getestet.

Ausstattung: Lobenswert ist die mitgelieferte Kartenauswahl auf der zwei GB großen SD-Karte und der beiliegenden DVD. Sie umfasst neben Deutschland die wichtigsten Länder West- und Ost-Europas. Das Gerät ist TMC-sowie TMC-Pro-fähig und lässt sich außerdem als MP3-Player oder zum Bilderschauen nutzen. Dank Bluetooth-Schnittstelle lässt es sich zusätzlich als Freisprechanlage fürs Handy einsetzen.

Handhabung: Der Breitbild-Touchscreen ist mit 4,3 Zoll Bilddiagonale groß. Er reagierte träge auf die Berührung mit dem Finger. Mit dem beiliegenden Stift arbeitete das Gerät jedoch etwas schneller. Das Menü ist umständlich aufgebaut und nicht immer auf den ersten Blick verständlich.

Navigation: Bis zum ersten GPS-Empfang benötigte das Navi weniger als eine Minute - das ist vergleichsweise flott. Allerdings ging die Routenberechnung danach eher gemächlich vonstatten. Außerdem empfanden wir die Sprachbegleitung auf der Strecke nicht immer als ganz eindeutig. Beispielsweise war uns die Abkürzung "Garmisch-Pa" für Garmisch-Partenkirchen nicht geläufig. Allerdings führt das Navi straßennamengenau. Änderten wir die Route während der Fahrt, reagierte das System schnell. Manko: In der getesteten Version lag kein Netzteil bei. Es ist für rund 25 Euro optional zu erwerben. Das System erhält den Strom über einen Adapter für den Zigarettenanzünder.

Fazit: Das Medion Go Pal PNA 470MD ist ein gut ausgestattetes und vielseitig einsetzbares Navigationssystem. Die Bedienführung des PNA ist jedoch teils etwas umständlich und deshalb gewöhnungsbedürftig.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Medion Go Pal PNA 470MD.

Garmin Nüvi 670T: Testbericht

Besonderheit: Das Garmin Nüvi 670T hat einen FM-Transmitter integriert, mit dem sich Navigationsansagen, MP3-Musik oder auch Telefongespräche auf die Autostereoanlage drahtlos übertragen lassen.

Auch sonst ist die Ausstattung üppig: Dazu zählt TMC-Fähigkeit inklusive Antenne genauso wie Bluetooth-Anschluss oder das Garmin-Sicherheitsschloss, mit dem sich das PNA via PIN-Eingabe vor Diebstahl schützen lässt. Das Nüvi-Modell ist als Reisebegleiter gedacht. Es finden sich neben dem Kartenmaterial für 33 Länder Europas auch Daten für die USA sowie Kanada aufgespielt. Als Extras gibt es zusätzlich Übersetzungs-Software, Währungsrechner und Weltzeituhr.

Handhabung: Trotz der Funktionsvielfalt blieb die Menüführung klar. Das vereinfachte und beschleunigte die Eingabe. Zur Bedienung war ein Handbuch nicht unbedingt nötig. Vielleicht liegt deswegen auch nur ein mageres Faltblatt bei.

Navigation: Nach der Zieleingabe benötigte das Gerät recht lange für den Erstempfang des GPS-Signals. Wir haben 1:22 Minuten gemessen. Ist die Verbindung erst einmal ausgebaut, geht die Routenberechnung mit etwa 6 Sekunden flott vonstatten. Die Sprachansagen während der Fahrt waren eindeutig und stets mit vollständigem Straßennamen. Auch bei Streckenänderungen reagierte das Navi flott. Mit der Darstellung auf dem Breitbildschirm hatten wir keine Probleme. Nur bei direkter Sonneneinstrahlung ließ die Erkennbarkeit merklich ab.

Fazit: Das Navigationsgerät Garmin Nüvi 670T eignet sich für Anwender, die sich viel in Europa und Übersee bewegen. Sie können sich über üppiges Kartenmaterial und Extras wie eine Übersetzungshilfe freuen. Gleichzeitig müssen sie auf eine komfortable Bedienung des PNA nicht verzichten. Ein rundes Gesamtpaket, das sich der Hersteller allerdings auch satt vergüten lässt.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Garmin Nüvi 670T.

Navigon 3110: Testbericht

Ausstattung: Das Kartenmaterial für Europa ist beim Navigon 3110 auf der 2-GB-großen SD-Karte hinterlegt. Es umfasst 38 Länder, allerdings gerade bei Süd- und Osteuropa fehlte es teilweise an Genauigkeit. Navigon liefert einen Adapter zur Stromversorgung via Zigarettenanzünder mit, ein Netzteil muss dagegen für rund 25 Euro extra erworben werden. Die TMC-Antenne sowie eine stabile Saughalterung mit zwei Gelenken liegen dagegen mit im Paket.

Handhabung: Das Display ist relativ hell und blickwinkelstabil. Die Farben waren zwar etwas blass, dafür konnten wir umso besser den gelben Routenpfeil und die mit Orange gekennzeichnete Strecke erkennen. Sonst empfanden wir den Schirm als zu voll mit Informationen: Vom Icon für den Akkuladestand bis zur Stärke des GPS-Signals muss alles auf dem 3,5-Zoll-Bildschirm Platz finden.

Navigation: Die gesprochenen Anweisungen des Navigon 3110 kamen rechtzeitig und verständlich, wenn auch zum Teil etwas leise. Die Route errechnete das PNA zwar in gemächlichen 25 Sekunden, dafür verstrichen jedoch bis zum Empfang des GPS-Signal gerade einmal 35 Sekunden - sehr flott. Auch bei Neuberechnungen während der Fahrt reagierte das Navi schnell, obwohl es nicht immer die vernünftigste Route vorschlug.

Fazit: Das Navigationsgerät Navigon 3110 hat seinen Fokus auf dem Navigieren. Für unsere Begriffe war der Schirm des PNA allerdings zu vollgestopft mit Informationen.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Navigon 3110.

Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2: Testbericht

Ausstattung: Der PNA Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2 kommt mit Netzteil, Adapter für den Zigarettenanzünder und üppigem Kartenmaterial. 35 Länder Europas sind vorinstalliert, weitere Karten für 14 Länder finden sich auf der beiliegenden CD. Das Modell ist TMC-fähig, die dafür nötige Antenne ist im Lieferumfang enthalten.

Handhabung: Das Gerät lässt sich sowohl zum Navigieren als auch zum Musikhören und Bilderschauen nutzen. Sehr praktisch: Auf dem Lucca 5.2 ist der Reiseführer Merian Scout aufgespielt für zusätzliche Informationen zu Reisezielen und Sehenswürdigkeiten. Die Bedienung ist logisch und gleichzeitig einfach gehalten. Lobenswert: Die Direkttasten an der Gerätevorderseite führen direkt ins Menü oder lassen sich zum Scrollen und Zoomen nutzen. Außerdem ist die Lautstärke direkt am PNA regelbar.

Navigation: Bis das GPS-Signal empfangen wurde, dauerte es über eine Minute Das ist nicht gerade flott. Auch die reine Berechnung der Route war mit 12 Sekunden eher gemächlich. Dafür überzeugte das Gerät mit einer guten Routenwahl, klaren Ansagen und vielen Informationen am Breitbildschirm.

Fazit: Das Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2 ist besonders gut ausgestattet und dank praktischer Direkttasten einfach zu bedienen. Das schlägt sich allerdings im Preis nieder.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2.

Falk P300: Testbericht

Handhabung: Die Menüführung ist farblich in blau und weiß gehalten. Das Kartenmaterial wird jedoch bunt dargestellt - etwas ungewöhnlich. Dafür fanden wir praktisch, dass sich bei der Zieleingabe die nicht benötigten Buchstaben automatisch ausblenden. Das beschleunigt das Tippen auf dem Touchscreen und verhindert Fehler.

Ausstattung: Neben dem üblichen Adapter für den Zigarettenanzünder liegt dem Navi ein Netzteil bei - lobenswert. Außerdem lässt sich der Falk P300 auch als MP3-Player nutzen und via Netzschalter auf der Rückseite abschalten. Die Halterung fürs Auto bietet Anschlüsse für TMC-Antenne, Kopfhörer, Mikrofon und den "Car Kit", um das P300 fest ins Auto einzubauen. Auf dem Sockel hält ein Magnet den PNA in optimaler Position. Der Halter ist recht kurz, wackelte aber während der Fahrt nicht und ließ sich gut justieren. An Karten liefert Falk das Material für 37 Länder Europas mit und integriert gleichzeitig einen Reiseführer mit Insider-Tipps von Marco Polo. Letztere variieren nach Land und Ort; mal gibt es viele Tipps, mal muss einer ausreichen.

Navigation: Im Test war das Ziel flott eingegeben. Dafür dauerte es mit 42 Sekunden im Schnitt recht lange bis das GPS-Signal empfangen wurde. Für die Routenplanung benötigte das Gerät rund 11 Sekunden - auch eher ein mittelmäßiger Wert. Als sprachliche Begleitung während der Fahrt gab es bei der Testversion nur eine weibliche Stimme, deren Anweisungen allerdings präzise, wenn auch nicht straßennamengenau waren. Die Wegweisung auf dem Schirm empfanden wir als detailliert. So zeigte er mit "jetzt rechts", "dann links" eine klare Führung. Am Sound sollte der Hersteller jedoch noch arbeiten. Er war recht blechern.

Fazit: Der Falk P300 ist ein schmales Gerät, das deshalb auch für Touren zu Fuß geeignet ist. Für den PNA sprechen außerdem die üppige Ausstattung und die Möglichkeit des festen Installierens im Auto. Dafür ist das Navi jedoch auch eher hochpreisig.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Falk P300.

Navman N60i: Testbericht

Besonderheit: Das Navigationsgerät Navman N60i besitzt eine integrierte 1,3-Megapixel-Kamera. Die geschossenen Fotos lassen sich am Breitbildschirm anzeigen und auf Wunsch zum Navigieren nutzen.

Ausstattung: Praktisch sind die Direkttasten des Geräts: Auf Knopfdruck werden nächstgelegene Tankstellen, Parkplätze oder die vorgenommenen Einstellungen sowie die Art der Ansicht (2D, 3D) angezeigt. Der PNA bietet einen SC-Kartenslot, Kopfhöreranschluss, externe Antennen-Schnittstelle sowie eine Fernbedienung. Das beiliegende Kartenmaterial für europäische Länder (außer Ost-Europa) ist vorinstalliert, liegt aber auf CD als Backup mit im Paket. Für je rund 150 Euro extra gibt es Kartenmaterial von USA/Kanada und Australien zu kaufen. Auch für die praktische TMC-Funktion sind rund 100 Euro zusätzlich fällig. Plus: Ein Netzteil zum Aufladen des Navis befindet sich im Lieferumfang.

Handhabung: Die Lesbarkeit des Bildschirms ist generell gut. Sie ließ zwar bei starker Sonneneinstrahlung ab, blieb jedoch noch gut erkennbar, da die Routen mit diversen Farben angezeigt werden. Der Touchscreen ist sehr empfindlich und reagierte im Test schnell. Auch die Routenberechnung war flott. Zu loben sind die klaren Anweisungen der entweder weiblichen oder männlichen Stimmen. Die Lautstärke lässt sich direkt am rechten äußeren Geräterand regulieren.

Fazit: Der Clou an dem Navigationsgerät mit Breitbildschirm ist die integrierte Kamera. Das Extra schlägt sich allerdings im Preis nieder.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Navman N60i.

Sony Nav-u NV-U71T: Testbericht

Besonderheit: In der Saugnapfhalterung fürs Auto ist die TMC-Funktionalität integriert.

Ausstattung: Sony legt dem Nav-u NV-U71T ein Netzteil bei. Während der Fahrt wird das Navi via Zigarettenadapter mit Strom versorgt.

Handhabung: Dem Monitor im klassischen Bildschirmformat und 3,5 Zoll Bilddiagonale fehlte es an Kontrast. Selbst bei Dunkelheit blieb ein leichter Grauschleier erkennbar, der im Test störte. Dafür reagierte der Touchscreen sensibel, ohne jedoch zu Doppelungen zu neigen.

Navigation: Bis zum Empfang des GPS-Signals verging eine Minute. Das können andere Geräte schneller. Die reine Berechnung der Fahrstrecke war dagegen mit durchschnittlich 7 Sekunden schnell erledigt. Die Sprachansagen fielen eindeutig und rechtzeitig aus. Straßennamen erhielten wir allerdings nur teilweise mitgeteilt. Auf Abweichungen der vorgegebenen Route reagierte das Sony-Modell flott.

Fazit: Das Navi-Modell von Sony ist zwar relativ günstig in der Anschaffung, erwies sich im Test jedoch insbesondere in punkto Bildschirmqualität noch verbesserungswürdig.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Sony Nav-u NV-U71T.

Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988: Testbericht

Besonderheit: Der rechte und linke Rand des Becker-Modells kann beleuchtet werden. Zur Wahl stehen die Farben Rot und Blau - ein unnötiges Bonbon, von dem das beiliegende Handbuch rät, es im Straßenverkehr nicht zu nutzen.

Ausstattung: Mit Saughalter, Adapter für den Zigarettenanzünder, USB-Kabel, TMC-Antenne und 1-GB-SD-Karte ist der Lieferumfang ordentlich gehalten. Zudem findet sich das Kartenmaterial für 37 Länder Europas im Paket.

Handhabung: Als gewöhnungsbedürftig empfanden wir, dass das Navi nicht vollständig über den Touchscreen zu steuern ist. Das Zurückblättern etwa funktioniert über eine separate Taste an der Gerätevorderseite. Außerdem reagierte der Touchscreen teils gemächlich auf die Berührung. Im Test mussten wir mehrmals neu starten, da wir zu schnell weitergeklickt hatten. Das mochte das System gar nicht.

Navigation: Die Zieleingabe erfolgte recht schnell, da nicht mögliche Buchstaben ausgeblendet werden. Allerdings hatten wir ein Problem, wenn Postleitzahlen falsch zugeordnet waren. Dann wurde die von uns gewünschte Straße einfach nicht angezeigt. Als aktuell stellten sich die angezeigten POIs (Points of Interests) heraus. Außerdem waren die Sprachansagen bei der Fahrt eindeutig und detailliert. Manko: In Unterführungen verlor das Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988 das Signal sehr schnell. Außerdem ließ sich der PNA im Berechnen Zeit: Bis zum Empfang des GPS-Signals verging 1 Minute. Auch die reine Streckenberechnung war mit 24 Sekunden nicht gerade flott.

Fazit: Das Navigationsgerät Becker Traffic Assistant Highspeed 2 7988 überzeugte in der Sprachausgabe und bot ein ordentliches Routing. Als Manko stellte sich jedoch die Bedienfreundlichkeit heraus. Das kann der relativ günstige Preis nicht wettmachen.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988.

Vaova Travel-200: Testbericht

Navigation: Nach dem Einschalten benötigte das Vaova Travel-200 über eine Minute bis es GPS-Empfang hatte - lange. So richtig genau mochte uns das Navi zudem nicht orten, meist blieb es unsicher über den exakten Standort. Nett: Es ging via Vogelperspektive auf den Standort - angefangen bei Deutschland, die Stadt und danach die Straße. Die Route errechnete das System schnell. Wir haben im Schnitt drei Sekunden gemessen. Die Anweisungen während der Fahrt stimmten zum Teil nicht mit den Angaben auf dem Schirm überein. Wir wollten beispielsweise zweimal links abbiegen, die weibliche Stimme bestand dagegen auf einmal rechts und einmal links.

Handhabung: Die Eingabe erleichtert das System, indem es die nicht möglichen Buchstaben ausblendet. Uns störte allerdings der blecherne Sound bei jeder Berührung. Außerdem reagierte der Touchscreen zwar schnell, verhaspelte sich allerdings auch mehrmals. So manche Eingabe ging daneben.

Ausstattung: Das Travel-200 bietet einen Saughalter, an den der Bildschirm angeschraubt wird. Das ging problemlos, allerdings ist die Konstruktion vibrationsanfällig und hält im Auto nie ruhig. Positiv: Im Lieferumgang befinden sich ein Adapter für die Stromversorgung via Zigarettenanzünder und ein Netzteil zum Aufladen des Geräts. Das auf der 512 MB großen SD-Karte mitgelieferte Kartenmaterial umfasst Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie die Hauptstraßen Europas. Plus: Hier ist sogar Russland eingeschlossen - selten bei Navigationsgeräten. Außerdem eher unüblich: Das Vaova Travel-200 bietet anstelle von Mini-USB einen normal großen USB-Anschluss - neben Ports für Kopfhörer und extra Antenne.

Fazit: Das Vaova Travel-200 ist ein günstiges Navigationsgerät, das es allerdings mit der Genauigkeit bei der Standortbestimmung nicht ganz so genau nimmt.

Zu den Testergebnissen und technischen Daten des Vaova Travel-200.

(pc-welt/haf)