Aktuell arbeitet Gridscale mit 40 größeren (bis 1.500 Mitarbeiter) und 65 kleineren Systemhäusern (bis 100 Mitarbeiter) zusammen. Mit Hilfe dieser IT-Dienstleister erwirtschaftet der IaaS-Anbieter etwa 60 Prozent seines Umsatzes hier zu Lande. Für Gridscale-CEO Henrik Hasenkamp sind die über den Channel erzielten Erlöse weitaus bedeutender als die über die Website generierten Umsätze im Direktvertrieb. Denn dort klickt sich der Kunde im Self-Service die gewünschten Leistungen zusammen und verwaltet anschließend seine Cloud-Umgebung eigenständig. "Eine feste Kundenbeziehung zu uns ist das nicht", meint Hasenkamp.
Lesetipp: Von oneclick zu A1 Digital
Ganz anders verhält es sich bei den über die Systemhäuser gewonnenen Kunden, hier besteht eine enge Bindung an Gridscale. Schließlich wurde dieser Public Cloud Provider dem Kunden ja von seinem Dienstleister empfohlen und da ist schon mal ein Grundvertrauen in die Leistungen des Providers gegeben. Nicht zuletzt deshalb möchte Gridscale mehr derartige "Trusted Advisors" als Vertriebspartner für sich gewinnen.
Ihnen offeriert der IaaS-Anbieter auch eine so genannte "White Label"-Version seiner Cloud-Umgebung. Das heißt, der Brand "Gridscale" taucht gar nicht in Erscheinung, wenn der Kunde die von dem Public Cloud Provider bereitgestellten Rechenzentrumskapazitäten nutzt. Dafür ist dort aber das Logo des Systemhauses deutlich sichtbar - eine einfache Maßnahme zur Stärkung der Kundenbindung. Einer der Gridscale-Partner, der dieses Geschäft im großen Stil betreibt, ist die Nicos AG aus Münster. Ein weiteres Systemhaus, der viele neuen Kunden für den IaaS-Anbieter heranschafft, ist Controlware. Außerdem arbeitet Gridscale eng mit dem TK-Distributor Komsa zusammen und ist dort beispielsweise stets auf den Kom-Days vertreten.
Lesetipp: Rechnungen aus der Cloud
Herzlich willkommen im Partnernetzwerk des IaaS-Anbieters sind auch IT-Consultans, die "nur" als Tippgeber fungieren und die Anbindung der Kunden an die Gridscale-Cloud andere Systemhäusern überlassen.
Erfahrungen von Profitbricks und PlusServer
Michael Balser, Gründer von Gridscale, und dort aktuell als Chief Product Officer (CPO) tätig , kennt die Cloud-Branche aus dem effeff, schließlich hat er unter anderem bei Profitbricks und PlusServer gearbeitet. Dort hat er auch den jetzigen Gridscale-CEO Henrik Hasenkamp kennen gelernt, und die beiden gemeinsam bilden nun ein schlagkräftiges Management-Team bei dem deutschen Public Cloud Provider, der sich selbst lieber als "Rechenzentrumsautomatisierer " betrachtet. Und in diesem Marktsegment steht Gridscale in unmittelbarem Wettbewerb zu VMware. Laut Hasenkamp werden nämlich Rechenzentren schon bald ganz ohne Menschen auskommen, das heißt, die Vision der komplett von Software gesteuerten Rechenzentrums (Software defined Data Center, SdDC) rückt näher.
Hier hofft Hasenkamp, mit den eigenentwickelten Technologien auch den Public Cloud-Angeboten von Google, AWS und Microsoft (Azure) auf Augenhöhe zu begegnen. Genau zu diesem Zweck hat Gridscale eine neue grafische Benutzeroberfläche (Grafic User Interface, GUI) entworfen, damit Anwender sich relativ rasch mit dem System anfreunden können. Testkunden erhalten beispielsweise nur die "simple" GUI mit wenigen Einstellmöglichkeiten zur Ansicht, während erfahrene User die "Expert"-Version der GUI nutzen können, wo ihen vielfältige Anpassungsoptionen zur Verfügung stehen.
Übrigens, das System von Gridscale zu testen, geht denkbar einfach, abgerechnet wird im "pay-per-minute"-Modus. Aktuell arbeitet der IaaS-Spezialist mit zwei Colocation-Anbietern, interxion und e-shelter, zusammen. Deren Rechenzentren befinden sich am Gridscale-Hauptsitz in Köln sowie in Berlin, Wuppertal, und in Frankfurt.
Lesetipp: Colocation-Anbieter expandiert nach Spanien und Portugal