China

GPS-Armbänder überwachen Mitarbeiter

08.04.2019 von Michael Söldner
In China werden Reinigungskräfte durch ein GPS-Armband zur Arbeit angetrieben, wenn sie länger als 20 Minuten Pause machen.

GPS-Tracker sind eine praktische Sache, lassen sich doch damit entlaufene Hunde auffinden oder Kinder auf dem Schulweg überwachen. In China geht der Trend jedoch deutlich weiter: Ein Sanitärunternehmen aus Nanjing überwacht seine Mitarbeiter mit GPS-Armbändern, die Alarm schlagen, wenn der Angestellte länger als 20 Minuten Pause macht. Durch das Tracking können Arbeitszeiten genau überwacht werden. Fallen die Pausen zu lange aus, erscheint der Hinweis, dass doch bitte weitergearbeitet werden solle.

Nachdem die South China Morning Post über diese Arbeitsbedingungen berichtete und sich auch im Netz viele Kritiker formierten, reagierte der chinesische Dienstleister mit einer Deaktivierung der Hinweisfunktion. Die Standortdaten der Sanitärmitarbeiter werden aber weiterhin erfasst. Der Arbeitgeber kann auf diese Weise genau nachvollziehen, wo sich jeder Arbeiter befindet und wann die Arbeit begonnen und unterbrochen wurde.

Dies ist nicht der erste Fall, dass China mit umstrittenen Maßnahmen seine Bürger überwacht. Erst im letzten Jahr erschienen Berichte über eine Firma, die ihre Mitarbeiter mit Sensoren überwachte, die die Gehirnaktivitäten aufzeichneten. In Deutschland verstoßen solche Methoden gegen das gängige Arbeitsrecht.

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