Die Forderung des kalifornischen Bezirksgerichts ist gleichermaßen haarsträubend und besorgniserregend: Apple soll dem FBI eine Methode bereitstellen, mit der die US-Behörde die Verschlüsselung eines iPhone umgehen kann. Das kommt für das Unternehmen nicht infrage, so zumindest die Aussage von Tim Cook in einem gestern veröffentlichten offenen Brief. Apple geht darin auf Konfrontationskurs mit der US-Regierung, und das ist auch gut so. Neben Apple sehen in der Forderung offenbar auch andere Firmen eine Gefahr für die Privatsphäre und den Datenschutz, denn nun stellt sich mit Google ein weiteres Schwergewicht der IT-Branche gegen eine solche erzwungene Hilfestellung.
In einer Serie von Tweets stellt sich der CEO des Suchmaschinenriesen, Sundar Pichai, hinter Tim Cook. Er sehe zwar ein, dass die Behörden und Sicherheitsdienste beim Schutz der Öffentlichkeit vor Kriminalität und Terrorismus vor Herausforderungen stehen. Außerdem gebe Google den Behörden auf Geheiß auch Zugang zu bestimmten Daten. Allerdings sei die Forderung an Unternehmen, eine Möglichkeit bereitzustellen, mit der Geräte und Nutzerdaten gehackt werden können, nun eine ganz andere Geschichte, eine besorgniserregende Entwicklung. Pichai wünscht sich daher einen offenen und konstruktiven Diskurs zu diesem brisanten Thema.
Auch die "Reform Government Surveillance" genannte Allianzgruppe aus den größten Technikunternehmen, darunter neben Google auch Microsoft, Facebook und Twitter, hat sich zum Thema geäußert. In einem kurzen Beitrag gibt sie zu Protokoll, dass Technikfirmen nicht vorgeschrieben werden sollte, Hintertüren in ihrer Software einzubauen. Hintergrund der RGS-Allianz ist der Wunsch nach einer Reform bestehender Gesetze zur Überwachung von Personen durch Regierungsbehörden.