Unzufrieden mit dem vorhandenen und "relativ unstrukturierten Händlernetz" hat Jürgen Fischer als Geschäftsführer der GN Nordkom GmbH ein neues Fachhandelskonzept entwickelt. Das "Partner Certification & Pricing Programme" soll in erster Linie den IT-Handel ansprechen und diesen für eine Produktkategorie begeistern, mit der dieser bisher noch kaum in Berührung gekommen ist. "Es ist Zeit, die breite Masse der kleinen Händler zu bedienen", gibt Fischer als ein Ziel aus.
Als ob es nicht schon genügend Partnerprogramme mit dem gleichen Einordnungsschema gäbe, teilt GN Nordkom seine Händler künftig in Gold-, Silber- und Bronze-Partner ein. "Diese Form wird zwar oft gebraucht, aber jeder kapiert sie", rechtfertigt Fischer seine Entscheidung. Um Bronze-Partner zu werden, "muss man nur die Mühe auf sich nehmen, sich einer halbtägigen Schulung zu unterziehen", erläutert der GN-Nordkom-Chef. Dafür unterstützt der Hersteller seine Wiederverkäufer fortan in Marketingbelangen.
Von Silber-Partnern wird mehr verlangt - unter anderem, eine eigene Sales-Mannschaft für Headsets zu beschäftigen, einen Zehn-Tages-Lagerbestand der gängigsten Modelle vorzuweisen und reparaturbedürftige Geräte anzunehmen. Außerdem sollte ein Jahresumsatz von mindestens 100.000 Mark mit GN-Nordkom-Geräten erwirtschaftet werden. Und schließlich noch die Gold-Partner: Sie dürfen laut Fischer im Headset-Bereich nur GN-Nordkom-Produkte verkaufen und sollten damit mittelfristig 500.000 Mark Umsatz machen.
Rabatte als Bestätigung
Dass es sich um ein Partnerprogramm handelt, das stark polarisiert, ist sich Fischer bewusst. "Aber wer richtig mitmacht, für den wird#s richtig interessant", verspricht der Nordkom-Geschäfts-führer. Denn schließlich winken Rabatte: "Für alles, was dem Partner Geld kostet, bekommt er von uns Prozente." Ein Gold- ist natürlich mehr als ein Silber- oder Bronze-Partner.
Mit im Boot sitzt bei diesem Fachhandelskonzept auch der TK-Großhändler Online AG in Unna. Fischer: "Er ist und bleibt unser einziger Distributor." Seine Aufgaben umfassen die Bereiche Logistik, Support und Schulung.
Der GN-Nordkom-Chef ist sich sicher, mit dem Partner Certification & Pricing Programme ein für den IT-Fachhandel transparentes Modell geschaffen zu haben - und das, obwohl gerade der Markt für PC-Headsets noch keine große Rolle spielt. Mittelfristig sei ein stärkeres Engagement jedoch nicht auszuschließen, "aber solange Voice-over-IP und Spracherkennung nicht richtig genutzt werden, ist in diesem Umfeld kein Blumentopf zu gewinnen", bemerkt Fischer.
www.gn-nordkom.de
ComputerPartner-Meinung:
Viel zu verlieren hätten Fachhändler nicht, wenn sie sich im Headset-Markt ein Standbein aufbauen. Potenzial ist genügend vorhanden, da sich auch immer mehr "normale" Büroangestellte von den Vorteilen eines Headsets überzeugen lassen. Das Partnerprogramm von GN Nordkom erleichtert den Einstieg in diesen Markt. (tö)