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Globale LED-Produktion stößt an Kapazitätsgrenzen

05.03.2010
2009 wurden weltweit insgesamt rund 63 Milliarden Leuchtdioden (LEDs) verbaut, 2008 waren es noch 57 Millionen Stück. Die laut iSuppli schon bald erreichte Kapazitätsgrenze liegt bei 75 Milliarden Stück.

2009 wurden weltweit insgesamt rund 63 Milliarden Leuchtdioden (LEDs) verbaut, 2008 waren es noch 57 Millionen Stück. Die laut iSuppli schon bald erreichte Kapazitätsgrenze liegt bei 75 Milliarden Stück.

Der weltweite Bedarf an LEDs wird 2010 aber schon bei rund 78,44 Milliarden Stück liegen. Bis 2013 soll er auf 166,1 Milliarden Stück ansteigen. 2006 wurden gerade mal knapp 43,4 Milliarden LEDs ausgeliefert.

Die Fabriken vieler LED-Hersteller sollen schon jetzt zu fast 100 Prozent ausgelastet sein. Die Industriebeobachter von iSuppli rechnen daher für 2010 mit einem Unterangebot an LEDs.

"Es ist deutlich, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen wird”, sagt iSuppli-Analyst Jagdish Rebello. "Angesichts der erwarteten zweistelligen Wachstumsraten für mindestens die nächsten drei Jahre inklusive 2010 könnte in diesem Jahr schon eine drastische Engpasssituation auftreten, es sei denn, es werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen, um die wachsende Nachfrage zu befriedigen.”

Sweta Dash, Senior Director for LCD Research, zufolge betreffen die erwarteten Engpässe vor allem LEDs, die für die Hintergrundbeleuchtung großformatiger LCD-Fernseher verwandt werden.

Während für die Hintergrundbeleuchtung von Notebooks nur etwa 50 LEDs gebraucht werden, für Monitor-Panels um die 100, sind es bei ausgewachsenen LCD-TVs 300 bis 500 Stück.

Was noch erschwerend hinzukommt ist, dass LCD-TVs eine sehr hohe Uniformität der Hintergrundbeleuchtung erfordern. Müssten die LEDs von verschiedenen Lieferanten bezogen warden, hätte das deutliche Qualitätseinbußen der TV-Panels zur Folge.

LED-Backlight setzt sich nicht nur bei großen LCD-Panels wie solche für Fernseher, Monitore und Notebooks immer mehr durch, sondern auch bei Mobiltelefonen, portablen Navigationsgeräten, digitalen Bilderrahmen und Digitalkameras.

Darüber hinaus werden LEDs auch immer mehr in der Beleuchtung oder Lichttechnik eingesetzt. Noch ist der Markt dafür laut iSuppli in den Kinderschuhen, die Analysten gehen aber davon aus, dass er sich in den nächsten zwei Jahren dramatisch wandeln wird, womit LEDs in der Lichttechnik dann zum Mainstream gehören werden.

Bei LEDs wird zwischen drei Helligkeitskategorien unterschieden: Numerische Anzeigenwie die von Taschenrechnern oder Armbanduhren brauchen nur Standard-LEDs, HB- oder High-Brightness-LEDs werden bei LCD-Panels verwendet, UHB- oder Ultra-High-Brightness-LEDs für Beleuchtung.

Große LCD-Panels haben 2009 schon einen Großteil der weltweiten LED-Produktion geschluckt, und sie werden die erwarteten Engpässe auch am empfindlichsten treffen. Einige Panel-Hersteller versuchen daher, sich die nötigen Lieferungen zu sichern, indem sie eine eigene LED-Produktion aufbauen oder sich in bestehende Fabriken einkaufen.

Samsung Electronics zum Beispiel hat sich zum Beispiel mit dem Tochterunternehmen Samsung Electro-Mechanics zusammengetan, LG Display mit LG Innotek.

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Die weltweit führenden LED-Hersteller sind die deutsche Aixtron AG und Veeco Instruments aus de USA. Beide haben versprochen, ihre Produktionskapazitäten bis zum Jahresende zu verdoppeln. (kh)