Giftiger Elektroschrott im Rückzug: Greenpeace zufrieden

19.09.2007 von Armin Weiler
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat ein Jahr nach dem Start des "Leitfadens zur grünen Elektronik" Bilanz gezogen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat ein Jahr nach dem Start des "Leitfadens zur grünen Elektronik" Bilanz gezogen. "Wir sind mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden. Obwohl wir uns mit unserem Leitfaden nur auf die führenden Marken konzentrieren, hat die ganze Industrie mit verbesserten Recycling-Angeboten und einem verminderten Einsatz von giftigen Materialen in der Produktion reagiert", so Iza Kruszewska, Leiterin der internationalen Greenpeace-Kampagne, im pressetext-Interview.

Im vierteljährlich veröffentlichten Ranking, das die 14 führenden Hersteller von PCs und Mobiltelefonen umfasst, werden die Unternehmen nach dem Einsatz von giftigen Produktionsmaterialien, dem Rücknahmeangebot von defekten und ausrangierten Produkten sowie den umweltrelevanten Zukunftsplänen beurteilt. Aktuell nehmen einmal die Handyhersteller Nokia und Sony Ericsson die Toppositionen ein, während Hersteller wie Apple, HP und Panasonic trotz einer verbesserten Punkte-Bewertung an den Schluss des Herstellerfeldes gereiht sind.

"Für einen Hersteller von Mobiltelefonen ist es sicherlich einfacher, auf eine umweltfreundlichere Produktion umzusteigen als für einen Hersteller, der ein breit gefächertes Elektronikportfolio anbietet", gibt Kruszewska zu bedenken. Der Vergleich des aktuellen Leitfadens mit dem vor einem Jahr zeige aber sehr deutlich, dass alle Unternehmen in Bezug auf eine grünere Elektronik dazu gelernt hätten, so die Kampagnenleiterin. Vor allem mit Apple hatte die Umweltorganisation im vergangenen Jahr heftige Sträuße ausgefochten und letztendlich auch die eine oder andere Reaktion von Apple-Chef Steve Jobs provoziert (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070627012 ).

Greenpeace ist sich bewusst, dass die betroffenen Unternehmen nicht zögern werden, eine gute Bewertung durch den Leitfaden und andere Organisationen marketingtechnisch für sich zu verwenden. "Natürlich besteht die Gefahr, dass Unternehmen sich mit einer entsprechend positiven Bewertung grünwaschen", so Kruszewska gegenüber pressetext. "Wenn wir es in der Realität allerdings schaffen, die giftigen Materialen zusehends aus den Produkten verschwinden zu lassen, dann ist das auf jeden Fall ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", meint die Toxikologie-Expertin. (pte/ wl)