Multichannel-Händler verkleinert Führungsteam

Geschäftsführer Jeremy Glück hat Cyberport verlassen

12.05.2015 von Matthias Hell
Nach nur eineinhalb Jahren in der Geschäftsführung von Cyberport hat Jeremy Glück das Unternehmen wieder verlassen. Damit ist das zuvor vierköpfige Führungsteam von Cyberport um die Hälfte verkleinert - Ende 2014 wechselte bereits CTO Thomas Koelzer zur Konzernmutter Burda.
Geschäftsführer Jeremy Glück hat Cyberport aus persönlichen Gründen verlassen

Ein Blick ins Impressum des Elektronikversenders Cyberport offenbart eine Überraschung: das zuvor vierköpfige Führungsteam des Unternehmens ist auf nur noch zwei Mitglieder geschrumpft. CTO Thomas Koelzer war bereits zum 1.10. zur Konzermutter Burda nach München gewechselt, wo der Manager seitdem als CEO der Chip Digital GmbH fungiert.

Wie eine Anfrage von ChannelPartner bei Cyberport ergab, hat zudem Geschäftsführer Jeremy Glück das Unternehmen zum 1.5. verlassen. "Herr Glück ist aus rein persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung ausgeschieden", erklärt dazu eine Sprecherin des Unternehmens.

Erst im November 2013 war Jeremy Glück von der Media Saturn E-Business GmbH zu Cyberport gewechselt und hatte dort von Gründer Olaf Siegel, der in den Beirat des Unternehmens wechselte, u.a. die Bereiche Marketing, Stores, Webshop und Vertrieb übernommen.

Es würde sich anbieten, den Weggang von Jeremy Glück nach nur eineinhalb Jahren in Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung von Cyberport zu sehen. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz 2014 zwar um 10 Prozent und eröffnete Anfang 2015 bereits den 15. stationären Store, doch ist auch bekannt, dass der Expansionskurs den Elektronikversender 2013 in die roten Zahlen führte.

Der Cyberport-Store im Mona München
Der neue Cyberport-Store von Außen
Vor der Store-Eröffnung
Kurz vor der Store-Eröffnung brachten die Cyberport-Mitarbeiter noch einmal alles auf Hochglanz
Blick ins Store-Innere
Blick in den Store
Mit einer modernen, hochwertigen Shop-Gestaltung will Cyberport seinen Anspruch unterstreichen, mehr als ein Durchschnitts-Elektronikhändler zu sein
Die "Innovationswand"
Letzte Besprechung vor dem Store-Opening
Präsentationstische mit Info-Tablets
Store-Eröffnung mit Cyberport-Geschäftsführer Jeremy Glück (rechts)
Cyberport-Geschäftsführer Glück posiert für Fotografen
Erste Kunden im Store...
...auf der Suche nach Eröffnungsangeboten...
...und beim Ausprobieren der Multichannel-Features
Die Eröffnungsangebote
Cyberport wartete zur Store-Eröffnung mit attraktiven Angeboten auf, die in ganz München beworben wurden
Cyberport-Geschäftsführer Jeremy Glück
Glück, seit 2013 einer der Geschäftsführer von Cyberport, vor der "Innovationswand" im neuen Münchner Store
Das neue Münchner Einkaufszentrum Mona
In direkter Nachbarschaft zum Olympia Einkaufszentrum - dem umsatzstärksten deutschen Shopping Center - will das Mona eine über den Mainstream hinausgehende Auswahl an Geschäften bieten
Etagenplan
Die direkten Nachbarn von Cyberport im Mona sind der Kreativladen Idee, Fahhradversender Rose sowie der Online-Einrichtungsshop BelMoba

Allerdings setzte Jeremy Glück hier nur Entscheidungen um, die bereits vor seinem Eintritt in die Geschäftsführung von Cyberport getroffen wurden. Zudem betont das Unternehmen, bei seinem Expansionskurs die Rückendeckung des Burda-Konzerns zu genießen.

Kein strategischer Richtungswechsel

Nach dem Weggang von Jeremy Glück und Thomas Koelzer wird Cyberport von Rainer Kiefer und Danilo Frasiak geführt. Letzterer verantwortete in der Geschäftsführung bisher die Bereiche Logistik und Customer Happiness, während Rainer Kiefer für Produktmanagement, Einkauf, Finanzen, Personal und Organisation verantwortlich zeichnete und auch als Sprecher der Geschäftsführung fungierte.

"Die früheren Aufgabengebiete von Herrn Glück gehen nun nahtlos an die anderen Mitglieder der Geschäftsführung über", erklärt Cyberport zur zukünftigen Aufgabenverteilung.

An der Multichannel-Ausrichtung des Elektronikversenders soll auch nach dem Weggang von Jeremy Glück nichts verändert werden: "Das Ausscheiden verbindet sich nicht mit einem strategischen Wechsel. Wir werden weiterhin in gleichem Maße an der Entwicklung unserer Kanäle arbeiten", erklärt dazu eine Sprecherin des Unternehmens. (mh)