Ein Blick ins Impressum des Elektronikversenders Cyberport offenbart eine Überraschung: das zuvor vierköpfige Führungsteam des Unternehmens ist auf nur noch zwei Mitglieder geschrumpft. CTO Thomas Koelzer war bereits zum 1.10. zur Konzermutter Burda nach München gewechselt, wo der Manager seitdem als CEO der Chip Digital GmbH fungiert.
Wie eine Anfrage von ChannelPartner bei Cyberport ergab, hat zudem Geschäftsführer Jeremy Glück das Unternehmen zum 1.5. verlassen. "Herr Glück ist aus rein persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung ausgeschieden", erklärt dazu eine Sprecherin des Unternehmens.
Erst im November 2013 war Jeremy Glück von der Media Saturn E-Business GmbH zu Cyberport gewechselt und hatte dort von Gründer Olaf Siegel, der in den Beirat des Unternehmens wechselte, u.a. die Bereiche Marketing, Stores, Webshop und Vertrieb übernommen.
Es würde sich anbieten, den Weggang von Jeremy Glück nach nur eineinhalb Jahren in Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung von Cyberport zu sehen. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz 2014 zwar um 10 Prozent und eröffnete Anfang 2015 bereits den 15. stationären Store, doch ist auch bekannt, dass der Expansionskurs den Elektronikversender 2013 in die roten Zahlen führte.
Allerdings setzte Jeremy Glück hier nur Entscheidungen um, die bereits vor seinem Eintritt in die Geschäftsführung von Cyberport getroffen wurden. Zudem betont das Unternehmen, bei seinem Expansionskurs die Rückendeckung des Burda-Konzerns zu genießen.
Kein strategischer Richtungswechsel
Nach dem Weggang von Jeremy Glück und Thomas Koelzer wird Cyberport von Rainer Kiefer und Danilo Frasiak geführt. Letzterer verantwortete in der Geschäftsführung bisher die Bereiche Logistik und Customer Happiness, während Rainer Kiefer für Produktmanagement, Einkauf, Finanzen, Personal und Organisation verantwortlich zeichnete und auch als Sprecher der Geschäftsführung fungierte.
"Die früheren Aufgabengebiete von Herrn Glück gehen nun nahtlos an die anderen Mitglieder der Geschäftsführung über", erklärt Cyberport zur zukünftigen Aufgabenverteilung.
An der Multichannel-Ausrichtung des Elektronikversenders soll auch nach dem Weggang von Jeremy Glück nichts verändert werden: "Das Ausscheiden verbindet sich nicht mit einem strategischen Wechsel. Wir werden weiterhin in gleichem Maße an der Entwicklung unserer Kanäle arbeiten", erklärt dazu eine Sprecherin des Unternehmens. (mh)