Generalüberholung

17.06.1999

PALO ALTO: Windows CE, Microsofts Betriebssystem für Handheld-Computer, ist selbst zu den übrigen Microsoft-Plattformen nicht wirklich kompatibel. Und für ein "leichtes" Betriebssystem außerdem viel zu komplex. Das befinden zumindest diverse Marktforschungs-unternehmen. Schon aus diesem Grunde mag sich das System nicht recht durchsetzen. Zudem, so heißt es aus den USA, fürchten Microsoft-Manager, daß die Office-Magerversion für Handhelds Konkurrenz im eigenen Hause schaffe: Lieber verkaufe man doch die Vollversionen für Notebooks. Doch offenbar sprach Bill Gates nun ein Machtwort: Microsoft soll wichtige Partner bereits darüber informiert haben, daß bis zum vierten Quartal 1999 "einschneidende Verbesserungen" für Windows CE zu erwarten seien. Codename für die Nachbesserungen: Rapier. Vor allem die Bedienerfreundlichkeit des Betriebssystem wird überarbeitet.Der Hintergrund für den plötzlichen Aufmerksamkeitswert, den Windows CE im Haus Microsoft genießt: Marktforscher Dataquest prognostizierte 32,5 Millionen verkaufte Stückzahlen in 2003. Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal 8,2 Millionen. Allein bis Ende des laufenden Jahres wird mit einem weltweiten Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar gerechnet. Die Marktforscher sehen in diesem Markt übrigens nur zwei Betriebssysteme mit Überlebenspotential: Windows CE und Palm OS von 3Com: Zusammen sollen sie bis 2003 einen Marktanteil von 97 Prozent haben (derzeit: 67 Prozent). Bislang hinkt Microsoft im Kampf um die Vorherrschaft der Betriebssysteme der Konkurrenz von 3Com noch stark hinterher. Marktforscher von IDC errechneten, daß etwa doppelt so viele Geräte mit dem Betriebssystem PalmOS im Vergleich zu Windows CE laufen. Sonstige Mitspieler im Markt: nur noch Sharp und Psion mit eigenen Betriebssystemen.(du)