Die Branche gibt Gas: Aktuell können rund 20 Prozent der Autos in Deutschland über Connected-Car-Services als voll vernetzt gelten - schon Ende kommenden Jahres sollen es 80 bis 85 Prozent sein. Das erklären die Analysten von Deloitte in ihrer Studie "Datenland Deutschland - Connected Car" unter Bezug auf den VDA (Verband der Automobilindustrie). Als Treiber dieser Entwicklung nennt Deloitte insbesondere die jungen Konsumenten der sogenannten Generation Y.
Dieselbe Studie zeigt jedoch, dass auf der Fahrt dorthin einige Hindernisse umkurvt werden müssen. Denn bei der Nutzung fließen Daten nicht nur in das Fahrzeug hinein, sondern auch in großem Umfang hinaus. "Dadurch spielen für Konsumenten bei der Entscheidung für oder gegen Connected-Car-Services nicht nur Kosten-Nutzen-Aspekte eine wichtige Rolle, sondern auch die Frage der Sicherheit der Daten", schreibt Deloitte.
Weil die Gen Y in ihrem Alltag bereits mit einer gewissen Digitalisierung aufgewachsen ist, sieht sie viele Dinge signifikant anders als ältere Generationen. Dazu zwei Beispiele: Fast jeder Zweite (48 Prozent) der älteren Autofahrer priorisiert beim Kauf traditionelle Kriterien wie Motorleistung, Verbrauch und Ähnliches. Unter den jungen Konsumenten sind es mit 39 Prozent deutlich weniger. Im Gegenzug wären 15 Prozent der Gen Y bereit, für Connected-Car-Services die Marke zu wechseln - von den älteren Fahrern erklären das lediglich sechs Prozent.
Ältere geben weniger Geld für IT im Auto aus
Bislang werden Connected-Car-Services als "sehr kostenintensive Sonderausstattungen" offeriert, so Deloitte weiter. Monatliche Zahlungen sollen die Kosten übersichtlich halten. An dieser Stelle haben die Analysten nachgehakt: wieviel würden die jungen Generationen bezahlen - und wieviel die Älteren? Fünf Ergebnisse im Einzelnen: Ein Safetypaket ist der Gen Y 14 Euro im Monat wert, den Älteren dagegen nur acht. Für ein Comfortpaket berappen die jungen Leute weitere dreizehn Euro (Ältere: sechs Euro). Elf Euro darf ein Fahrzeugmanagementpaket kosten (Ältere: fünf Euro) und zehn Euro ein Navigationspaket (Ältere: sechs Euro). Wer knausert, würde immer noch sieben Euro für das Basispaket hinlegen (Ältere: vier Euro). Summiert sich auf 55 Euro, die die Generation Y für Services im vernetzten Auto ausgeben würde, und 29 Euro für die Vertreter der älteren Generationen.
Zwei Punkte bremsen die Euphorie für IT im Fahrzeug: Mehr als jeder Zweite der jungen Fahrer (54 Prozent) hat richtige Angst vor Hackern. Deloitte beschreibt es abstrakter: "Die Möglichkeit eines externen Zugriffs auf ihr Auto ist für viele Konsumenten extrem besorgniserregend." Der zweite Punkt bezieht sich auf den Umgang mit den Daten: 63 Prozent der Gen Y-Vertreter befürchten, dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden. Viele von ihnen verlangen von den Unternehmen eine Garantie dafür, dass das eben nicht passiert, und Transparenz darüber, welche Daten wofür genutzt werden.
Ein Ruf, den die Entscheider hören sollten. Denn: an genau dieser Stelle können Audi, BMW und Co punkten. Eine deutliche Mehrheit von 63 Prozent der jungen Käufer spricht deutschen Automobilherstellern Vertrauen aus. Immerhin 39 Prozent sagen das auch über deutsche IT-Dienstleister. Zum Vergleich: Amerikanische Autobauer genießen noch nicht einmal bei jedem Zehnten Vertrauen (neun Prozent), amerikanische IT-Dienstleister bei keinem einzigen. Und die Konkurrenz aus Asien kommt auf eine Vertrauensquote von vierzehn Prozent (Automobilhersteller) beziehungsweise ein Prozent (IT-Dienstleister).