16.04.2010 von Hans-Christian Dirscherl, Hermann Apfelböck und Panagiotis Kolokythas
Sie sind die Trumpfkarte für jeden Windows-Profi: Geheime oder zumindest wenig bekannte Befehle, mit denen Sie in Sekundenschnelle Ergebnisse erzielen. Wir haben die wichtigsten Kommandozeilenbefehle für Sie zusammengestellt - zusammen mit den entscheidenden Parametern.
Sie sind die Trumpfkarte für jeden Windows-Profi: Geheime oder zumindest wenig bekannte Befehle, mit denen Sie in Sekundenschnelle Ergebnisse erzielen, die Sie über die Windows-Oberfläche nicht oder nur mit großem Aufwand und nach langem Suchen erreichen können. Wir haben die wichtigsten Kommandozeilenbefehle für Sie zusammengestellt - zusammen mit den entscheidenden Parametern.
Für gewöhnlich bedient man Windows über die grafische Oberfläche, "Mausschubsen" ist also angesagt. Doch auch im Zeitalter von Aero Glass und optischen Effekten en masse sind sie immer noch ein unverzichtbares Hilfsmittel für jeden PC-Profi: Die Befehle und Kommandos auf der Eingabeaufforderung. Ruckzuck eingetippt liefern sie schneller das gewünschte Ergebnis, als eine grafische Programmoberfläche es jemals schaffen kann. Außerdem erreicht man manche (geheime) Optionen sogar ausschließlich, indem man den richtigen Befehl mit den richtigen Parametern eintippt - und Letztere kennt man oft überhaupt nicht.
Die PC-WELT hat für Sie die besten Windows-Befehle zusammengestellt. Besonders wichtig: Sie müssen die Befehle unbedingt exakt mit den dazu genannten Optionen und Parametern eingeben, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Keine Bange: Sie müssen nicht programmieren können, um die Kommandos einsetzen zu können.
Öffnen Sie einfach eine Eingabeaufforderung (Start, Ausführen, cmd eintippen und Return drücken) und schon können Sie in dem dann erscheinenden DOS-Fenster die Kommandos eingeben. Wenn Sie einen Befehl eingegeben haben, müssen Sie danach immer noch Return drücken, um ihn auszuführen.
Hinweis: Einige der hier vorgestellten Befehle gibt es auch unter Linux/Unix/MacOS, sie unterscheiden sich aber gegebenenfalls in den Optionen und/oder in der genauen Schreibweise, wie beispielsweise tracert und Traceroute.
Wichtig: Mit einigen der genannten Befehle können Sie Ihrem System schwere Schäden zufügen, wenn Sie nicht wissen, was Sie tun. Recherchieren Sie gegebenenfalls vor dem Einsatz eines Befehls dessen exakte Wirkung und die dazu gehörigen Parameter im Internet oder auf pcwelt.de. Update: Wir haben neue Screenshots hinzugefügt.
Und los geht's: Tippen Sie Befehle ein, wie es sonst nur Linux-Profis machen:
Teil 2: Weitere geheime Windows-Befehle
Im zweiten Teil stellen wir Ihnen weitere geheime Windows-Befehle vor.
Geheime Wnidows-Befehle (Teil 2)
IE TempFiles Seit Version 7 des Internet Explorer kann der Inhalt der Temporary Internet Files auch "von außen", also per Cmd-Befehl oder per Script gelöscht werden. Der Aufruf lautet rundll32.exe InetCpl.cpl,ClearMyTracksByProcess 8 Für den IE-Verlauf (History) ist dies ebenfalls möglich. Hier verwenden Sie statt der "8" die Kennziffer "1".
Winword-Befehle 1 Word kann mit Aufrufschalter /M jeden beliebigen internen Befehl starten. In unserem Beispiel starten wir den internen Befehl "BefehleAuflisten", der alle Hotkeys und Word-Befehle zeigt.
Excel NeuRegistrierung Excel /o schreibt alle für Excel relevanten Registry-Einträge und Shell-Erweiterungen neu.
Winword-Befehle 2 Die Ergebnisliste nach "BefehleAuflisten" in Word.
Winword NeuRegistrierung Der Word-Schalter /r repariert alle Word-relevanten Registry-Einträge und Shell-Erweiterungen.
Winword NoAddins Der Word-Schalter /a verhindert das Laden aller Add-Ins und Makros. Das hilft bei der Analyse von Word-Problemen.
Benutzerverwaltung Der Aufruf "control userpasswords2" führt zu einer professionelleren Benutzerverwaltung.
Defrag Analyse Defrag -a -v <Laufwerk:> zeigt einen genauen Fragmentierungsbericht und resümiert diesen mit einer Empfehlung. Meist reicht auch die kürzere Form "defrag -a <Laufwerk:>". Auf XP arbeitet der Befehl kommentarlos, unser Bild zeigt die Aktion unter Windows 7.
Defrag Boot Das undokumentierte Defrag -b <Bootlaufwerk:> optimiert ausschließlich die Bootumgebung und ist auch nur auf dem Bootlaufwerk ausführbar.
Excel SaveMode Excel /s startet die Tabellenkalkulation im abgesicherten Modus. Makros und Add-Ins werden nicht geladen. Das hilft bei der Analyse von Excel-Problemen.
Mountvol Delete Mountvol /D hängt ein Laufwerk komplett ab. ACHTUNG: Dieser Befehl ist mit größter Vorsicht zu verwenden. Mindestens unter XP schreckt der Befehl auch vor dem Abschalten des Systemlaufwerks nicht zurück. Unter Vista haben wir dieses Szenario nicht getestet. Verwenden Sie den Befehl nur auf reinen Datenlaufwerken.
Mountvol Mount Mountvol hängt das Volume mit Angabe der Volume-ID wieder ein. Die ID ist mit Mountvol leicht zu ermitteln.
OpenFiles Der Befehl Openfiles zeigt alle geöffneten Dateien auf Netzfreigaben. Das Kommandozeilen-Tool kann mit Schalter /Disconnect die LAN-User zwangsweise abhängen.
Shell-Adressen Die Adresszeile im Explorer kann die Eingabe diverser Windows-Ordner direkt auflösen und den richtigen Ordner ansteuern - hier "Sendto", der Ordner mit den "Senden an"-Verknüpfungen. Voraussetzung ist ein vorangestelltes "shell:".
Shell-Adressen 2 Ein weiteres Beispiel für "shell:"-Navigation, hier mit "history", was den Verlaufsordner aufruft. Weitere Beispiele sind "favorites", "appdata", "recent".
Shell-Adressen im Link Die Navigation mit "shell:" kann auch in Verknüpfungen genutzt werden.
Subst Subst ist ein DOS-Veteran, der einen beliebigen lokalen Pfad als Laufwerk darstellt.
Subst-Delete Der Subst-Schalter /D löst das fiktive Laufwerk wieder auf.
Systembetriebszeit Um die Systembetriebszeit (Uptime) zu ermitteln, gibt es diverse Möglichkeiten - etwa über WMIC oder WMI-Scripts. Einfacher und gut lesbar ist das Ergebnis von Systeminfo.exe.
Versteckte Funktionen in Windows Vista
Unter der Oberfläche von Windows Vista ist eine Menge Nützliches versteckt. Wir haben die versteckten GUI-Programme und wenig bekannte Kommandozeilen-Tools für Sie ausgegraben.
Kaum bekannt sind die Vista-Programme
Credwiz.exe
und
Wab.exe
. Credwiz - ein komfortabler Assistent - speichert alle wesentlichen Kennwörter in eine CRD-Datei. Zum späteren Einlesen der Datei muss der Dienst "Windows Cardspace" aktiviert werden. Wab dient zur gewohnten Arbeit mit dem Adressbuch, obwohl dieses unter Vista bekanntlich durch "Windows-Kontakte" ersetzt wurde.
Wer über "Systemsteuerung, Programme, Windows-Funktionen" die Tablet-PC-Komponenten aktiv schaltet, erhält zusätzliches Zubehör wie Stikynot.exe, Journal.exe und Snippingtool.exe. Letzteres ist ein Werkzeug zum Erstellen von Screenshots.
Verstecktes auf Kommandozeile
Unter Cmd.exe gibt es eine ganze Anzahl zum Teil unscheinbarer Neuerungen, die Microsoft nicht groß erwähnt. Der CMD-interne Befehl Mklink erstellt symbolische Links auf Dateien (keine Parameter) und Ordner (Parameter /d). Mit Parameter /h entstehen Hardlinks.
Klein, aber nützlich sind folgende externen Befehle für die Vista-Kommandozeile:
Choice.exe: Neuauflage des altbekannten Auswahl-Tools für Batchdateien Timeout.exe: Wartezeit in Sekunden Forfiles.exe: Gegenüber dem For-Befehl vereinfachte Massenbearbeitung für Dateien Clip.exe: Schreiben in die Zwischenablage Fsutil.exe: Hilfsprogramm zum Festplatten-Tuning (gegenüber XP erweitert) Vssadmin.exe: Ein fast unentbehrliches Dienstprogramm zum Eindämmen der monströsen Backup-Halden für Wiederherstellungspunkte und Schattenkopien.
Es ist mysteriös: Wer sich die Programme einer Vista-Installation genauer ansieht, stößt auf Tools, die entweder überhaupt nicht oder nicht wie erwartet funktionieren. Meist handelt es sich um Programme, die Windows aus historischen Gründen beiliegen, obwohl teilweise die technischen Voraussetzungen nicht mehr vorhanden sind.
Einige Tools gelangen jedoch offenbar eher versehentlich auf den Rechner. Ein Beispiel dafür ist Recdisc.exe aus dem System32-Verzeichnis (nur Vista mit SP1).
Die Beschreibung der Datei: "Microsoft-Datenträger zum Erstellen einer Wiederherstellung". Nach dem Start fordert Recdisc Admin-Rechte an und macht dann weiter nichts mehr. In der Betaversion von Vista SP1 war noch eine funktionierende Version enthalten. Hier gab es sogar eine Verknüpfung im Startmenü. Die Aufgabe des Programms: Sie können damit aus der Vista-DVD eine bootfähige CD mit Reparatur- und Wiederherstellungsfunktionen erzeugen.
Wer die defekte EXE-Datei durch die gleichnamige aus dem SP1-Beta ersetzt, kann Recdisc nutzen. Es fehlen also offensichtlich keine weiteren DLL-Dateien oder Dienste.
Windows 7 Beta: 15 geheime Funktionen
Ein genauerer Blick auf die Beta von Windows 7 zeigt: Microsoft hat unter der Haube viele Funktionen versteckt, auf die nirgends hingewiesen wird. Da sind so manche nützlichen Tools dabei. Wir stellen Ihnen in folgender Galerie 15 in Windows 7 versteckte Funktionen vor.
(Dieser Artikel basiert auf einem Text unserer Schwesterpublikation "PC-Welt".)
(wl)
Windows 7 Beta: 15 geheime Funktionen
Wieso ein Fisch? Auch Microsoft-Entwickler haben Sinn für Humor. Anders lässt sich nicht erklären, warum die Vorabversionen von Windows 7 standardmäßig mit einem Fisch als Desktop-Hintergrund ausgeliefert wird. Es handelt sich nämlich nicht um irgendeinen Fisch, sondern um einen Siamesischen Kampffisch. Auf Lateinisch: "Betta splendens" oder einfach nur "Betta"
Offene Fenster per Hotkeys steuern Das aktuell geöffnete Fenster kann über Hotkeys neu positioniert wird: <Windows-Taste + Linke Pfeiltaste> sorgt beispielsweise dafür, dass das aktuell geöffnete Fenster an der linken Seite des Desktops angedockt wird. Mit "Windows-Taste + Rechte Pfeiltaste" wird das Fenster rechts angedockt. Auch "Windows-Taste" plus "Pfeiltaste hoch" und "Pfeiltaste runter" haben eine Wirkung: Das Fenster wird am oberen Desktop-Bereich angedockt und maximiert oder in die Taskleiste minimiert.
ISO-Brenntool versteckt Wer auf die Schnelle eine ISO-Datei brennen möchte, der benötigt kein Extra-Tool mehr. In Windows 7 ist das Tool "Datenträgerabbild brennen" versteckt, das immer dann startet, wenn man versucht, eine ISO-Datei aufzurufen.
Probleme per Tool Aufzeichnen Gerade PC-Neulingen fällt es schwer, einem Profi exakt ein Problem zu erläutern. In Windows 7 müssen sie es auch nicht mehr. Denn Windows besitzt das neue Tool "Problem Steps Recorder", mit der der Anwender einfach alle Schritte aufzeichnen kann, die zu dem Problem führen. Sogar Kommentare können während des Aufzeichnens hinzugefügt werden. Die fertige Aufzeichnung speichert Windows 7 als MHTML-Datei in einer ZIP-Datei ab. Diese MHTML-Datei enthält alle Daten, die ein Support-Mitarbeiter wissen muss - inklusive Screenshots. Sogar an welchen Stellen der Anwender mit der Maus geklickt hat, ist genauestens protokolliert. Einfacher geht´s nimmer. Aufgerufen wird das praktische Tool über die Kommandozeile und nach der Eingabe von "psr.exe".