Illegaler Handel

Gefälschte Kreditkarten in öffentlichen Foren

28.12.2009
Mitarbeiter des Security-Anbieters G Data entdeckten in öffentichen Internet-Plattformen Kreditkarteninformationen, die bisher nur in einschlägigen Untergrundforen erhältlich waren.
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Mitarbeiter des Security-Anbieters G Data entdeckten auf öffentichen Internet-Plattformen Kreditkarteninformationen, die bisher nur in einschlägigen Untergrundforen gehandelt wurden. Die Angebote umfassen gefälschte Kreditkarten, vollständige Kartendaten und sogar Skimming Equipment zum Datenklau an Geldautomaten. Somit gerät der illegale Handel in öffentliche Foren und Portale. Wer sich auf den Handel einlässt, macht sich strafbar.

Die Informationen, die ursprünglich nur in einschlägigen Untergrundforen zu finden waren, fanden die G Data Experten beispielsweise in Foren über Automobile, Bodybuilding und Software. Eigentlich sollten die Betreiber dieser Foren diese Einträge sofort löschen. Einige sind jedoch schon mehrere Monate zugänglich und die Administratoren reagieren nicht so schnell, wie man das hofft und erwartet.

Ralf Benzmüller, Leiter des G Data Security Labs: "Es ist denkbar einfach, diese öffentlichen Foren mit illegalen Inhalten in Suchmaschinen zu finden. Wir gehen durch die Analyse von Art und Aufbau der Angebote davon aus, dass viele von ihnen mit Skripten automatisch in Foren gepostet werden, welche sich nicht ausreichend, zum Beispiel mit Captchas, dagegen schützen."

Anleitungen zum Betrug auch in Videoportalen

Die Anleitung zur Anwendung ist sogar als Video zu begutachten.
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Auch im Datendickicht eines weltweit genutzten Videoportals finden sich Angebote und Anleitungen zum organisierten Kreditkartenbetrug. Als bedenklich sieht der Security-Anbieter, dass immer wieder neue Videos hinzukommen und viele ältere Videos, die seit mehr als einem Jahr im Videoportal vorhanden sind, mehrere zehntausend oder gar hunderttausend Aufrufe haben.

Betrug auf mehreren Ebenen
Wer sich auf so einen angebotenen Deal einlässt, handelt nicht nur illegal, sondern läuft auch Gefahr, dass die Anbieter lediglich das Geld abkassieren aber letztlich keine oder funktionsunfähige Daten liefern. "In den meisten Untergrundforen gibt es Bereiche in denen unehrliche Anbieter (sogenannte Scammer) von anderen Nutzern der Plattform sofort bloßgestellt werden. Solche Schutzmechanismen sind in öffentlichen Foren nicht vorhanden und Betrüger haben es viel leichter, Opfer zu finden", erklärt Benzmüller.

Wer steckt dahinter?
Die Cyberkriminellen geben sich natürlich nicht ohne weiteres zu erkennen. Die Kommunikation geschieht unter anderem über die Private-Message-Funktion der Foren, jedoch hauptsächlich über Instant Messaging Dienste wie ICQ. In diesem illegalen Geschäftszweig wird viel Wert auf Anonymität gelegt.

Was können Anwender tun?
Personen, die beim Surfen auf solche Angebote stoßen, sollten den Betreiber der Webseite umgehend informieren. In den meisten Fällen werden die Betreiber der Seiten diese Inhalte von der Webseite entfernen. (bw)