Voraussetzung für eine Gesundung des Konzerns seien harte Einschnitte im Filialnetz und eine spürbare Verringerung der Mitarbeiterzahl, sagte Geiwitz der "Wirtschaftswoche" und der "Lebensmittel-Zeitung". Genaue Zahlen zu den Filialschließungen und dem Stellenabbau nannte er nicht.
"Den größten Aderlass wird es in der Zentrale geben", sagte der Generalbevollmächtigte mit Blick auf den Personalabbau. Medienberichte, dass die Hälfte der 1.200 Stellen dort gefährdet seien, stimmten aber nicht. Das sei "zu hoch gegriffen". In den Filialen, die der Konzern weiter betreiben wolle, werde man versuchen, so wenig Kündigungen wie möglich auszusprechen. "Wir haben jetzt schon zu wenig Fachkräfte." Auch wo Galeria-Filialen schlössen, müssten die Mitarbeiter nicht unbedingt arbeitslos werden. "Wir verhandeln noch mit Interessenten, die die Filialen nutzen wollen. Ich hoffe, dass wir Beschäftigte in zur Schließung vorgesehenen Filialen bei dem jeweiligen Erwerber unterbringen."
Dauerhafte Verluste vermeiden
Mit Blick auf die geplanten Filialschließungen sagte Geiwitz: "Wir werden uns von Häusern trennen, die dauerhaft Verluste schreiben. Wie viele das sein werden, steht noch nicht fest." Galeria-Chef Miguel Müllenbach hatte - als der Konzern im Oktober Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchte - angekündigt, dass das Filialnetz um mindestens ein Drittel schrumpfen müsse. Damit stünden mehr als 40 der 131 Warenhäuser vor dem Aus.
"Ich bin davon überzeugt, dass die Galeria-Warenhäuser eine Zukunft haben, wenn auch nicht in ihrer derzeitigen Form", sagte der Sanierungsexperte Geiwitz nun. Galeria werde hoffentlich "in drei Kalenderjahren" wieder Gewinn machen, sagte er der "Wirtschaftswoche". Vorher fielen wegen der Umstrukturierungskosten etwa für Umbauten sicher Verluste an. In der "Lebensmittel-Zeitung" sprach er von "drei bis vier Jahren". Galeria-Eigentümer Signa sei bereit, dafür die nötigen 200 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, wenn der Insolvenzplan genehmigt werde. (dpa/rs)