Am heutigen Dienstag ist der internationale Safer Internet Day. Mit dem Aktionstag soll das Internet nach und nach zu einem sichereren Platz für alle und insbesondere für Kinder und jüngere Menschen werden. In Deutschland wird der Safer Internet Day vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, dem Bitkom und Klicksafe getragen und auch von vielen Unternehmen unterstützt. Eines dieser Unternehmen ist der Antivirenspezialist G Data, der auf einer eigens erstellten Webseite zahlreiche Tipps zusammengetragen hat, die vor allem weniger erfahrene Anwender über Gefahren im Internet aufklären und Tipps zu sicheren Verhaltensweisen geben sollen.
Die Tipps sind in acht Kategorien unterteilt: Trojaner, Schadsoftware aus dem Internet, Spam, Phishing-Attacken, Datendiebstahl, Verlust von Datenträgern, fehlender Datenschutz bei Messengern und Cyber-Mobbing. Gerade letzteres Thema wurde auch von Klicksafe aufgegriffen. Die von der Europäischen Union organisierte Initiative hat für Lehrer, die über Cyber-Mobbing mit ihren Schülern sprechen wollen, Unterrichtsmaterialien erstellt, die kostenlos heruntergeladen werden können.
Häufige Bedrohungen für Anwender im Internet
Die erste von G Data genannte Bedrohung für Internet-Nutzer sind Trojaner. "Diese Trojanischen Pferde gelangen beispielsweise über scheinbar harmlose Programme auf Ihr Endgerät und besitzen versteckte, unerwünschte Funktionen", warnt das Unternehmen. Für die Nutzer sei es dabei meist unmöglich, einen Trojaner zu erkennen. Trojaner können "großen Schaden anrichten, im schlimmsten Fall können Sie alle Ihre Daten verlieren oder Kriminelle Ihr Konto plündern". G Data rät den Browser und alle Programme auf dem aktuellsten Stand zu halten und einen Antivirenscanner zu installieren.
Die zweite beschriebene Bedrohung ist generell Schad-Software aus dem Internet, also nicht nur Trojaner. Besonders gefährlich sei Ransomware, die auch als Erpressungs- oder Verschlüsselungstrojaner bezeichnet wird. Oft reiche schon der versehentliche Besuch einer infizierten Webseite, um den eigenen Rechner zu verseuchen. Wirksamen Schutz böten nur "ein professionelles Antiviren-Programm und regelmäßige Backups". Darüber hinaus stellt G Data mehrere Tools wie den EU Ransomware Cleaner vor, um den eigenen Computer wieder zu säubern.
Spam-Nachrichten kennt mittlerweile fast jeder Internet-Nutzer. "Spam sind massenhaft verschickte, unerwünschte E-Mails, die bestenfalls nur Werbung für mehr oder weniger zweifelhafte Produkte enthalten ", warnt G Data. Während klassischer Spam also noch relativ harmlos ist, verbreiten die Kriminellen mit den versendeten Nachrichten auch Schad-Software oder leiten Anwender auf täuschend echt nachgemachte Phishing-Webseiten. Vorsicht gelte selbst bei eigentlich vertrauenswürdigen Absendern. Keinesfalls sollten Anwender auf verdächtige Links klicken oder anhängende Dateien öffnen.
Gefahr durch Phishing und Cyber-Attacken
Der Diebstahl von Daten durch Phishing-Mails und -Webseiten ist eine weitere Online-Gefahr. "Besonders problematisch daran: Sie als Nutzer bemerken oft erst zu spät, dass Sie Phishing-Opfer geworden sind", schreiben die Sicherheitsexperten von G Data. Sie raten Anwendern, kritisch im Umgang mit verdächtigen Mails zu sein und niemals PIN-Codes und Bankdaten per E-Mail preiszugeben. Zu Vorsicht rät das Unternehmen auch bei der Eingabe von TANs: "Überzeugen Sie sich, dass die Webseite echt ist. Achten Sie auf die verschlüsselte Datenübertragung und das angegebene Sicherheitszertifikat."
Immer wieder kommt es zudem vor, dass durch einen Cyber-Angriff auf Unternehmen oder Privatanwender sensible Daten entwendet werden. "Wurden Ihre Daten gestohlen, kommt es vor, dass Kriminelle in Ihrem Namen Profile anlegen, beispielsweise in sozialen Netzwerken, und Ihre Identität für Straftaten nutzen." Firewalls und Antiviren-Programme seien deswegen unverzichtbar. Eine weitere Gefahr gehe von ungesicherten öffentlichen WLAN-Netzen aus. Hier sollten Anwender weder persönliche Daten noch Passwörter eingeben. G Data empfiehlt stattdessen die Verwendung eines VPNs (Virtual Private Network).
Der Verlust eines Laptops, Tablets oder Smartphones ist schmerzlich, muss aber laut G Data keine Katastrophe sein. "Erstellen Sie Sicherungskopien Ihrer Daten und speichern Sie diese auf externen Datenträgern oder online." So sei es möglich, mit einem neuen Gerät wieder auf die Daten zuzugreifen. Falls ein Smartphone verloren gehe, sollte möglichst schnell die SIM-Karte gesperrt werden. Für Notebooks empfiehlt G Data die Verwendung guter Passwörter und eventuell auch die Verschlüsselung der Festplatte.
Ein besonderes Augenmerk sollten Anwender auf den Schutz der persönlichen Chats legen, weil sie viele private Informationen enthalten. Genutzte Messenger-Dienste sollten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unterstützen, bei der die Daten bereits beim Absender verschlüsselt und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt werden. Der beliebte Whatsapp-Messenger bietet dies mittlerweile.
Zuletzt warnt auch G Data vor Cyber-Mobbing. Darunter falle das "absichtliche Beleidigen, Bedrohen oder Belästigen eines Menschen - häufig über einen längeren Zeitraum hinweg". Viele Opfer litten jahrelang unter diesen öffentlichen Schikanen, selbst bei einmaligen Vorfällen. Hinzu komme, dass das Internet nichts vergesse. Es sei nicht einfach, einmal online gestellte Daten wieder vollständig zu löschen. "Wenn Sie sich als Opfer von Cyber-Mobbing fühlen, informieren Sie die Polizei. Wird Ihr Kind Opfer von Cyber-Mobbing, sollten Sie in jedem Fall auch mit der Schule sprechen."