"Die Infrastruktur liefert nur die Basis für das Cloud Computing", erklärte Richard Christou, Corporate Senior Executive Vice President, zum Auftakt der alljährlichen Fujitsu-Hausmesse VISIT in München. Um die Vorteile des Konzepts ausschöpfen zu können, bräuchten Unternehmen eine ganze Reihe zusätzlicher Systeme und Prozesse, die wichtige Aspekte wie Security oder Datenschutz adressierten. Notwendig seien auch Professional Services, die IT-Verantwortliche etwa bei der Entscheidung helfen, welche Anwendungen in die Cloud wandern können und welche inhouse betrieben werden müssen.
In all diesen Feldern sieht sich Fujitsu mit seinem traditionell breiten Infrastruktur-Angebot gut aufgestellt. Hinzu kommen die weltweit verfügbaren Dienstleistungen der Fujitsu-Services-Sparte. Unterm Strich, so Christou, strebe der Konzern ein "globales Angebot" für Cloud-Interessierte, an, das von der Infrastruktur über Anwendungen bis hin zu den benötigten Services alles abdecke.
Auf der VISIT 2010 präsentierte Fujitsu denn auch eine Reihe neuer Angebote, die insbesondere Security-Aspekte berücksichtigen. Dazu gehört die "Dynamic Cloud", eine Sammlung von integrierten und vorkonfigurierten Services, mit deren Hilfe Unternehmen einfacher auf Cloud-Betriebsmodelle migrieren können sollen.
Kunden könnten entsprechend ihrer Geschäftsanforderungen richtliniengenau festlegen, an welchem Ort die Daten gespeichert werden und wie eine spätere Übertragung dieser Daten geregelt sein soll, versprach der Anbieter. Damit schaffe man zwei grundsätzliche Probleme aus der Welt, deretwegen sich Unternehmen heute noch gegen Cloud-Angebote entschieden: die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die Portierbarkeit der Datenbestände.
Eine Trusted Cloud für mehr Sicherheit
In diesem Kontext erweitert Fujitsu die ohnehin schon umfangreiche Nomenklatur aus Public Cloud, Private Cloud und Hybrid Cloud um eine weitere Variante: die sogenannte Trusted Cloud. Dabei handele es sich um eine Cloud-Umgebung, die von einer begrenzten Anzahl von Kunden gemeinsam genutzt werde.
Weil die Netzwerke getrennt betrieben würden, biete diese Form ein hohes Sicherheitsniveau. Jedes Kundenunternehmen verwende seine eigenen virtuellen Server- und Storage-Umgebungen, auf die es ausschließlich über eine virtuelle LAN-Verbindung zugreifen könne.
Fujitsu biete die entsprechenden "Managed Trusted Cloud-Services" nur aus seinen eigenen, besonders sicheren Rechenzentren an. Kunden könnten damit sowohl von den Skaleneffekten der Dienstleistungen als auch von einer höheren Sicherheit profitieren. Der Konzern verweist dabei auf sein weltweites Netz an energieeffizienten Rechenzentren der Sicherheitsstufe Tier 3+. Die neuen Dienste im Rahmen der Dynamic Cloud basieren auf den Infrastructure as a Service-Angeboten, die Fujitsu bereits im November 2009 vorgestellt hat.
Auch Rolf Schwirz, seit 1. Oktober neuer CEO von Fujitsu Technology Solutions (FTS), spielte auf der VISIT die Services-Karte. Eine seiner Kernaufgaben sei es, die "Technik-DNA" der einstigen Fujitsu Siemens Computers (FSC) mit der Dienstleistungsmentalität von Fujitsu Services zu verschmelzen. Bei der Akzeptanz von Cloud-Diensten gehe es weniger um technische Spezifikationen, sondern um das Vertrauen in den Anbieter, erklärte der Manager.
Der Beitrag stammt von unserer Schwesterpublikation Computerwoche.
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