Fujitsu: Neue PC-Gesellschaft eröffnet Mitte 1996 die Pforten

04.12.1996
BRACKNELL, UK: Der japanische Konzern Fujitsu verlegt die Fertigung seiner Produkte für den europäischen Markt nun voll und ganz nach Sömmerda in Thüringen. Die dort angesiedelte Produktionsstätte der Unternehmenstochter ASI Computer GmbH stockt entsprechend auf.Wie bereits gemeldet, hat Fujitsu/Japan die Geduld mit ihrer defizitären Tochter ICL verloren, und deren PC-Division unter die eigenen Fittiche genommen

BRACKNELL, UK: Der japanische Konzern Fujitsu verlegt die Fertigung seiner Produkte für den europäischen Markt nun voll und ganz nach Sömmerda in Thüringen. Die dort angesiedelte Produktionsstätte der Unternehmenstochter ASI Computer GmbH stockt entsprechend auf.Wie bereits gemeldet, hat Fujitsu/Japan die Geduld mit ihrer defizitären Tochter ICL verloren, und deren PC-Division unter die eigenen Fittiche genommen

(s. ComputerPartner Nr. 5, Seite 1). In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Der Unternehmensbereich ICL Volume Products wird in die weltweite Fujitsu Personal Business Group, die bereits in den USA, Asien/Pazifik und in Japan tätig ist, eingegliedert.

Den Firmensitz der neuen Europa-PC-Gesellschaft verlegte das Unternehmen nach Bracknell, Großbritannien. Einen Namen hat das Kind noch nicht, die Taufe wird voraussichtlich Mitte des Jahres zusammen mit dem offiziellen Launch des Unternehmens stattfinden.

Fest steht allerdings, daß der derzeitige Managing Director von ICL Volume Products, David Mills, auch dort als CEO fungieren darf. President der Fujitsu Personal Systems Group ist und bleibt Tadayasu Sugita.

Die Rolle von ASI Computer, an der sich Fujitsu über seine britische Tochter ICL Plc., London, mehrheitlich beteiligt hatte, wird weiter gefestigt. Fujitsu verlagert die Produktion aller für den europäischen Markt konzipierten Produkte nun voll und ganz in ASIs Fertigungs-Werk in Sömmerda. Das bedeutet: Keine Systeme mehr aus Asien oder von ICL Finnland.

Um die geplanten Kapazitäten - bis 1997 will ASI statt bislang 300.000 dann 500.000 PCs fertigen - auch erfüllen zu können, stellt das Unternehmen zusätzlich zu den bislang 400 Beschäftigten nochmals 80 Mitarbeiter ein. Auch die ASI-Vertriebsmannschaft erhält Zuwachs: in Bad Homburg wird die Anzahl der Beschäftigten von 70 auf 120 vergrößtert.

Der deutsche PC-Hersteller zeigt sich entsprechend selbstbewußt: ASI-Chef Winfried Hoffmann kann sich dem Verlauten nach gut vorstellen, daß Fujitsu den Namen ICL hierzulande gänzlich streicht und die neuen Produkte unter dem Label "Fujitsu/ ASI" anbietet. Im Geschäftsjahr 1996 strebt das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatzzuwachs von 400 auf 750 Millionen Mark an.