Über Jogi Löws "högschte Disziplin" sind genug Witze gemacht worden. Der Personaldienstleister Robert Half sieht erfolgreiche Fußballtrainer ernsthaft als Vorbilder für Business-Entscheider an. These der Münchener: Aufbau und Führung von Teams in der Wirtschaft folgt ähnlichen Prinzipien wie im Leistungssport. Disziplin ist in beiden Welten wichtig.
Glaubt man Robert Half, erbringen Teams in 44 Prozent der Unternehmen nur durchschnittliche oder sogar unterdurchschnittliche Leistung. Das gehe aus Angaben von 260 Befragten hervor, so der Berater. Immerhin: 46 Prozent leisten demnach überdurchschnittlich viel und sieben Prozent sogar außergewöhnlich viel.
Wer ein erfolgreiches Team aufbauen will, sollte fünf Punkte beachten:
1. Eine positive Unternehmenskultur schaffen
Diese entsteht vor allem durch offene Kommunikation und Transparenz. "Je klarer Sie den Mitarbeitern die Unternehmensstrategie vermitteln, desto eher können sie sich mit der gemeinsamen Vision identifizieren und ihren Beitrag dazu leisten", sagt Robert Half.
2. Vielfalt fördern
Unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen bereichern das Team. Chefs müssen die individuellen Stärken ihrer Mitarbeiter erkennen und sich darauf einstellen.
3. Rollen und Verantwortlichkeiten festlegen
Jedem Mitarbeiter muss klar sein, was er in welcher Weise zum Unternehmenserfolg beiträgt. Dazu die Consultants: "Eine eindeutige Verteilung der Rollen ist nicht nur auf dem Spielfeld entscheidend für den Erfolg."
4. Klare Ziele definieren
Es motiviert Team-Kollegen, wenn sie an der Zielentwicklung mitarbeiten. Ziele müssen immer wieder überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Chefs sollten nicht nur Meilensteine feiern, sondern auch kleine Zwischenerfolge.
5. Mit gutem Beispiel vorangehen
Ob im Sport oder im Business – ein guter Teamchef lebt Werte und Visionen vor. Er legt an sich selbst mindestens so hohe Ansprüche an wie an seine Mannschaft.
Nach dem Modell des Leistungssports finden sich in jedem Team bestimmte Rollen wieder. So gibt es immer einen Kapitän und einige Top-Performer, aber auch einen Schiedsrichter und den Trainer. Sie verkörpern unterschiedliche Qualitäten und brauchen unterschiedliche Ansprache. Führungskräfte müssen diese Rollen erkennen und sich jeweils darauf einstellen können.
Robert Half betont, dass erfolgreiche Teams über die Grenzen des Unternehmens hinaus wirken. "Ich beobachte, dass diese Arbeitgeber für Bewerber wesentlich attraktiver sind als weniger erfolgreiche Unternehmen", sagt jedenfalls Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany bei Robert Half.