Kioskmodus für eine einzelne App schützt vor fremdem Zugriff
An manchen Arbeitsplätzen sollen die Benutzer lediglich auf wenige Programme Zugriff haben, im Extremfall sogar nur auf ein einziges. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass sie Einstellungen des Betriebssystems verändern. In professionellen Firmennetzwerken lässt sich eine solche Konfiguration zentral über die Benutzerrechte und Richtlinien einstellen und verwalten. In kleineren Büros und im privaten Umfeld bietet sich dazu der sogenannte Kioskmodus von Windows an. Mit ihm können Sie das Betriebssystem so einrichten, dass andere Anwender nach der Anmeldung lediglich Zugriff auf ein einzelnes Programm haben. Einzige Einschränkung: Das funktioniert nur mit den Anwendungen aus dem Windows Store, nicht dagegen mit gewöhnlichen Desktop-Programmen.
So geht's: Rufen Sie im Startmenü von Windows 10 die "Einstellungen" auf und fahren Sie mit Klicks auf "Konten -› Familie & weitere Kontakte -› Andere Personen -› Diesem PC eine andere Person hinzufügen" fort. Microsoft möchte nun eine E-Mail-Adresse wissen, Sie können diesen Schritt jedoch mit "Ich kenne die Anmeldeinformationen für diese Person nicht" überspringen. Im nachfolgenden Fenster wählen Sie "Benutzer ohne Microsoft-Konto hinzufügen" und legen im Anschluss daran einen Benutzernamen samt Kennwort fest. Klicken Sie als Nächstes auf "Weiter" und starten Sie Ihren Rechner danach neu.
Nach dem Reboot melden Sie sich einmal mit dem neuen Benutzerkonto an, um dieses vollständig einzurichten. Rufen Sie nun über das Startmenü oder die Taskleiste am unteren Bildschirmrand den Windows Store auf und installieren Sie die App, die auch von der anderen Person außer Ihnen benutzt werden darf. Das können die Office-Programme Word, Excel oder Powerpoint von Microsoft in Form der mobilen Versionen sein, aber auch Adobe Photoshop Express oder andere Software aus dem Windows Store.
Starten Sie jetzt den PC nochmals neu und melden Sie sich wieder mit Ihrem ursprünglichen Konto an; etwas schneller kommen Sie statt via Neustart mit "Benutzer wechseln" zum Ziel. Rufen Sie dann erneut "Einstellungen -› Konten -› Familie & weitere Kontakte" auf und klicken Sie auf "Zugewiesenen Zugriff einrichten". Stellen Sie bitte unter "Konto für zugewiesenen Zugriff auswählen" das zuvor neu eingerichtete Konto ein und unter "App auswählen, auf die dieses Konto zugreifen kann" das Programm Ihrer Wahl. Nun schließen Sie das Fenster, melden sich ab und mit dem neuen Konto wieder an. Jetzt startet die von Ihnen eingestellte App, und zwar ausschließlich. Da selbst das Startmenü im Kioskmodus nicht zugänglich ist, drücken Sie die Tastenkombination Strg-Alt-Entf, um sich von diesem Konto wiederum abzumelden und mit dem vollen Funktionsumfang arbeiten zu können.
Systemwiederherstellungspunkte und Schattenkopien löschen
Die in Windows integrierte Systemwiederherstellung ist praktisch, weil sie den Computer über einen sogenannten Systemwiederherstellungspunkt in einen früheren Status zurücksetzt. Derartige Wiederherstellungspunkte werden automatisch erstellt, wenn Sie eine neue App, einen neuen Treiber oder ein Windows-Update installieren. Alternativ können Sie einen Wiederherstellungspunkt auch manuell anlegen, bevor Sie irgendeine andere "heikle" Änderung oder Anpassung am Rechner vornehmen.
Einschalten und auch konfigurieren lässt sich die Systemwiederherstellung, wenn Sie in Windows 10 Systemwiederherstellung in das Suchfeld eintippen und je nach Konfiguration dem oder einem der Treffer folgen. Alternativ drücken Sie die Tastenkombination Windows-Pause, und klicken daraufhin links in der Aufgabenleiste auf "Computerschutz". Hier lässt sich die Schutzfunktion für jedes Laufwerk einzeln einschalten, über "Konfigurieren" legen Sie zudem den maximal für diesen Zweck zulässigen Platz auf der Festplatte fest. Genau da beginnt auch das Problem, denn die Wiederherstellungspunkte beanspruchen zum Teil sehr viel Platz, was vor allem auf einem SSD-Datenträger problematisch sein kann. Zum Löschen unnötiger Sicherungen existiert aber eine komfortable Lösung.
So geht's: Vorausgesetzt, dass Ihr Rechner zuletzt problemlos lief, können Sie sämtliche Wiederherstellungspunkte - bis auf den letzten und damit aktuellen natürlich - mit einer versteckten Funktion löschen. Anders als mit der Schaltfläche "Löschen" im soeben beschriebenen Konfigurationsmenü werden damit allerdings nicht sämtliche Sicherungspunkte gelöscht, sondern der letzte und damit wichtigste bleibt vielmehr bestehen.
Hierzu rufen Sie über das Eintippen von Datenträgerbereinigung in das Suchfeld die gleichnamige Windows-Funktion auf. Im nachfolgenden Schritt wählen Sie das meist mit "(C:)" bezeichnete Systemlaufwerk und fahren danach mit "OK" fort. Je nach Konfiguration, Hardware sowie Hardwareressourcen dauert es einen Augenblick, bis Windows die zu löschenden Elemente auflistet - die Systemwiederherstellungspunkte sind hier aber noch nicht dabei! Vielmehr verwenden Sie nunmehr die unten eingeblendete Schaltfläche "Systemdateien bereinigen" und starten so die Datenträgerbereinigung ein zweites Mal. Erst jetzt erscheint zusätzlich zu der gerade genannten Auflistung eine zweite mit "Weitere Optionen" bezeichnete Registerkarte, auf die Sie im Folgenden wechseln. Hier klicken Sie auf die untere der beiden "Bereinigen"-Schaltflächen, um bis auf den letzten alle Wiederherstellungspunkte zu löschen. Hinweis: Über diesen Weg werden unter Umständen allerdings auch Schattenkopien gelöscht. Dies ist aber nur dann relevant, wenn Sie diese Funktion überhaupt nutzen.
Neustart des Rechners nach Windows-Update verhindern
Seit dem Anniversary Update von Windows 10 will das Betriebssystem nach einem Update möglichst sofort booten. Und zwar selbst dann, wenn noch Programme geöffnet sein sollten. Sie können dieses Verhalten steuern, indem Sie in den "Einstellungen" von Windows auf "Update und Sicherheit" gehen und dort unter "Updateeinstellungen" auf "Nutzungszeit ändern" klicken. Hier lässt sich nun ein täglicher Zeitraum definieren, in welchem der Neustart verhindert wird. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, zumindest zu verhindern, dass Windows während der normalen Arbeitszeit ungewollt beendet wird. Dieser Schutzzeitraum ist allerdings maximal zwölf Stunden lang. Für den Fall, dass der Computer länger läuft, lässt sich der Reboot mit Bordmitteln nicht verhindern; Sie benötigen daher Hilfe von außen. Hier leistet der kostenlose Rebootblocker gute Dienste. Das kleine Programm wird als automatisch startender Dienst installiert. Rebootblocker aktualisiert in der Folge kontinuierlich die Einstellungen der Nutzungszeit und verhindert auf diese Weise den selbsttätigen Neustart von Windows.
Verlorene Seriennummern und Produkt-Keys auslesen
Software neu zu installieren bedeutet abgesehen von Freeware immer auch, die Seriennummer parat zu haben. Und das kann Jahre nach dem Kauf durchaus ein Problem darstellen, denn nicht jeder legt die Produkt-Keys zentral an einer Stelle ab. Das ist in der Praxis überdies schwierig, weil es ganz unterschiedliche Arten gibt, Programme zu kaufen: herkömmlich in der Box, beim Hersteller als elektronischen Download über ein Kundenkonto oder ansonsten bei einem Händler, der die Seriennummer in vielen Fällen einfach per E-Mail verschickt. Wenn man diese mit dem Wust an vermeintlich überflüssigen Nachrichten gelöscht hat und den benötigten Produkt-Key schlicht nicht mehr findet oder das DVD-Inlay (mit aufgedruckter Nummer) eines Games beim Spielen der Kinder verloren gegangen ist, dann helfen Programme zum Auslesen der Seriennummern bereits installierter Software weiter.
Die beiden Programme License Crawler und Softkey Revealer bieten Ihnen nach dem Scan die Möglichkeit, die Liste der Seriennummern als Textdatei zu speichern und auszudrucken. Dies sollten Sie von Zeit zu Zeit wiederholen, damit die Liste möglichst vollständig ist. Der Ausdruck empfiehlt sich außerdem, damit Sie die Keys auch nach einem Festplatten- oder sonstigen Hardwaredefekt, der Windows nicht mehr starten lässt, verfügbar haben.
Ein typischer Fall für verlorene Seriennummern ist darüber hinaus der Systemwechsel von der herkömmlichen Festplatte auf eine schnelle SSD. Klappt die vollständige Systemmigration nämlich nicht oder nimmt man den Einbau des schnellen Datenträgers zum Anlass, um Windows von Grund auf neu zu installieren, fehlen Ihnen später unter Umständen die Seriennummern - oder eben ein Teil, weil die Liste der ausgelesenen Keys aufgrund fehlender Aktualität nicht komplett ist. Dann hilft es, die alte Festplatte mit den installierten Programmen nochmals anzuschließen, den Computer von dieser zu booten und so an die Seriennummern zu kommen.
Was bei einem Desktop-Rechner mit freiem SATA-Anschluss in nur wenigen Minuten erledigt ist, gestaltet sich beim Notebook schwieriger. Doch Abhilfe gibt es in Form eines sogenannten USB-SATA-Adapters für fünf bis zehn Euro, mit dessen Hilfe Sie die interne Festplatte über eine äußere USB-Buchse anschließen. Haben Sie alle Kabel angesteckt, booten Sie das Notebook neu, drücken die entsprechende Taste für die Bootauswahl und starten von der "externen" Festplatte. Mit einem der Crawler-Tools von der DVD sind Sie schnell am Ziel. Das schnelle Booten funktioniert im Übrigen nicht nur am ursprünglichen PC, sondern an jedem Rechner.
Dass Windows an der fremden Hardware dabei nicht wirklich rund läuft und zudem meist diverse Treiber fehlen, spielt für den kurzzeitigen Ausleseprozess keine große Rolle.
Allerdings gibt es auch ganz bestimmte Software, bei der die Auslesetools nicht an der richtigen Stelle in der Registry suchen. In solchen Fällen googeln Sie am besten nach dem Hersteller oder der konkreten Software zusammen mit Begriffen wie "Seriennummer" oder "Product Key" und "Problem" oder "auslesen". Häufig werden Sie dabei in Foren fündig und erfahren, wo Sie in der Windows-Registry nachsehen müssen.
Es ist aber nicht möglich, durch das Auslesen und damit durch das Wiederverwenden der Produkt-Keys etwaige Probleme beim Aktivieren zu lösen. Sollte nämlich die maximale Anzahl der Lizenzen oder Neuinstallationen erreicht sein, müssen Sie sich gegebenenfalls an den Hersteller des Tools wenden.
Ordnung im Bootmenü bei Windows-Parallelinstallationen
Wenn auf einem Computer zwei verschiedene Windows-Versionen oder zwei Varianten der gleichen Windows-Version installiert sind, dann sollten die Einträge im Bootmenü eindeutig benannt sein, um sie besser unterscheiden zu können. Hierzu haben Sie zwei Möglichkeiten: manuell mit einem in Windows enthaltenen Tool oder mit dem kleinen Programm eines anderen Herstellers. Die manuelle Methode funktioniert so: Tippen Sie in das Suchfeld des Startmenüs Eingabe ein, klicken Sie den Eintrag für die Eingabeaufforderung mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "Als Administrator ausführen". Geben Sie als Nächstes im Fenster der Eingabeaufforderung den folgenden Befehl ein, wobei Sie den Platzhalter [Bezeichnung] durch den gewünschten Bootmenüeintrag ersetzen:
bcdedit /set description „[Bezeichnung]“ |
Bestätigen Sie anschließend mit der Eingabetaste. Falls Sie auch den Eintrag für die zweite Windows-Installation ändern möchten, so booten Sie den Rechner einfach nochmals neu, starten das Betriebssystem und wiederholen die beschriebenen Schritte. Alternativ hierzu können Sie das Programm Easy BCD installieren. Das Tool ist für den privaten Gebrauch kostenfrei, der Programmierer bittet lediglich um eine Registrierung. Klicken Sie auf den Button "Start-Menü bearbeiten", markieren Sie den Eintrag, den Sie ändern wollen, und klicken Sie auf "Umbenennen". Schließen Sie den Vorgang zum Schluss mit "Einstellungen speichern" ab. (PC-Welt)