Am Flughafen München können Passagiere künftig auf bequemere und schnellere Kontrollen des Handgepäcks hoffen. Für rund 45 Millionen Euro sollen neue Kontrollspuren und Gepäck-Scanner angeschafft werden, wie das Luftamt Süd der Regierung Oberbayern am Donnerstag mitteilte. Vor allem der Einsatz von 60 neuartigen CT-Scannern soll den Gästen das Leben erleichtern, weil Flüssigkeiten und elektronische Geräte künftig nicht mehr extra ausgepackt werden müssen. Auch die bislang gültige Obergrenze von 100 Milliliter pro Flüssigkeitsbehälter fällt dann, wie die Behörde mitteilte.
Die Geräte durchleuchten das Handgepäck mit der aus der Medizin bekannten Technik der Computer-Tomographie (CT). Statt weniger Aufsichtsbilder liefern sie ohne Tempoverlust hunderte Aufnahmen des Gepäckstücks, was am Kontrollschirm dreidimensionale Ansichten und die schichtweise Durchleuchtung des Tascheninhaltes ermöglicht. Auch eine Detektion auf Sprengstoffe und -flüssigkeiten ist möglich. Die Flüssigkeitsbeschränkungen waren 2006 zur Terrorabwehr eingeführt worden.
Der serienmäßigen Ausstattung des Flughafens ab Anfang 2023 war ein mehrjähriges Pilotprojekt am Terminal 2 vorausgegangen. Neben den Scannern sollen auch 48 neu konzipierte Kontrollspuren eingebaut werden, die eine schnellere Abwicklung ermöglichen sollen. Laut Mitteilung können in den neuen Spuren bis zu 160 Prozent mehr Passagiere in der gleichen Zeit überprüft werden als in den bisherigen Einrichtungen.
Regierungspräsident Konrad Schober sieht den Flughafen München in einer europaweiten Vorreiterrolle. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sollen ab dem kommenden Jahr zunächst sieben der neuartigen Scanner aufgebaut werden, während die Technik beispielsweise in Irland und Estland bereits läuft. Auch die britische Regierung plant einen schnellen Ausbau bis Mitte 2024. (dpa/rs)