Einem Experten des Chaos Computer Clubs ist es nach eigenen Angaben gelungen, den Fingerabdruck-Sensor im neuen iPhone mit Hilfe einer Nachbildung auszutricksen. Er veröffentlichte ein kurzes Video, in dem zu sehen ist, wie ein iPhone 5s mit Hilfe einer Folie auf einem anderen Finger entsperrt wird.
Der CCC beschrieb im Internet, wie der gefälschte Abdruck hergestellt wurde. Demnach musste zunächst der Fingerabdruck eines Benutzers mit einer besonders hohen Auflösung von 2.400 dpi ("dots per inch" – Punkte pro Zoll) abfotografiert werden. Das Foto sei anschließend am Computer bereinigt und mit einem Laserdrucker in hoher Auslösung auf eine Transparenzfolie gedruckt worden. Auf das Druckbild werde hautfarbene Latexmilch oder weißer Holzleim aufgetragen. In dem Material entstehe dann ein Fingerabdruckbild: "Nach dem Trocknen kann der gefälschte Finger abgenommen werden."
Dem Onlinedienst "heise" zufolge steckt hinter der Aktion ein Biometrie-Spezialist mit dem Pseudonym "Starbug", der seit Jahren verschiedene Fingerabdruck-Scanner austrickst.
Apple betonte bisher, das iPhone 5s erfasse für die "Touch ID"-Funktion in hoher Auflösung Teile des Fingerabdruck-Musters in tieferen Hautschichten. Es ist ein kapazitativer Sensor – das heißt, er reagiert auf das elektrische Feld des Fingers. Der Konzern selbst verglich die Sicherheit der Lösung mit der eines fünfstelligen Zahlen-Codes. Das iPhone verlässt sich nicht nur auf den Fingerabdruck, sondern lässt den Benutzer auch regelmäßig seinen Sicherheitscode eintippen. (dpa/tö)