GFC-Gruppe kauft sechstes Systemhaus

Finanzinvestor beteiligt sich an C&S aus Leverkusen

08.10.2020 von Ronald Wiltscheck
Die Kölner GFC Management- und Beteiligungsgesellschaft hat Anfang Oktober 2020 ein weiteres Systemhaus erworben, die C&S Computer und Service GmbH.
Philip Semmelroth und Christoph Hinseln (Geschäftsführer bei GFC) besiegeln den Verkauf der C&S Computer und Service GmbH an die GFC-Gruppe.
Foto: GFC

Mit der Übernahme der C&S Computer und Service GmbH durch die GFC-Gruppe sind nun sechs Systemhäuser aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland in dem Firmenkonglomerat vereinigt. Zusätzlich zu C&S sind das Ditcon, Hackenbroich Büro- und Datentechnik, Polygon DV-Entwicklung, Blueworks und das Systemhaus West.

Aktuell beschäftigt die GFC Gruppe über 75 Mitarbeiter und kümmert sich als IT-Systemhaus um rund 60.000 technische Installationen bundesweit. Im Bereich Bürokommunikation betreut die Unternehmensgruppe zusätzlich über 10.000 Systeme im Kopierer- und Druckerumfeld. Derzeit ist die GFC Gruppe auf den Gebieten

tätig.

Mit der Übernahme und der Integration der C&S Computer und Service GmbH in den Systemhausverbund unterstreicht die GFC-Gruppe ihre Wachstumsstrategie und Philip Semmelroth, bisheriger Eigentümer und Geschäftsführer von C&S, kann sich nun ganz seiner Tätigkeit als Keynote-Sprecher und Vertriebscoach widmen. Darüber hinaus möchter er die GFC-Gruppe bei weiteren Akquisitionen unterstützen, sich dabei aber aus dem Tagesgeschäft heraushalten. "Ich kann hier aber strategische Impulse setzen, da ist der Hebel größer", so Semmelroth zu ChannelPartner. Außerdem möchte er Systemhäusern, die ihr Unternehmen veräußern wollen, ebenfalls beratend zur Seite stehen.

„Meine Firma habe ich mit Freude an die GFC-Gruppe verkauft. Die Herren von GFC waren mir auf Anhieb sehr sympathisch, ihre Story faszinierend. Wir waren uns schnell einig", so Semmelroth weiter. "Nun gilt es erst einmal, die Integration perfekt zu machen. Dabei ist uns wichtig, dass die Mitarbeiter die Mehrwerte in dieser neuen Struktur sehen und auch alle Kunden vom erweiterten Leistungsspektrum profitieren. Zusätzlich wollen wir neue Arbeitsplätze schaffen."

Philip Semmelroth: "Die GFC-Gruppe bietet alles aus einer Hand und deren Vertriebspower fand ich auf Anhieb imponierend."
Foto: Tobias Tschepe

Und Semmelroth wird noch konkreter: "Die GFC-Gruppe bietet alles aus einer Hand und deren Vertriebspower fand ich auf Anhieb imponierend. Nun bündeln wir Kräfte. In dieser Struktur sehe ich für mich auch sehr gute Chancen zukünftige Deals zu begleiten, mein Prozess- und Standardisierungs-Knowhow einzubringen und noch vieles mehr. Doch ich freue ich auch auf alles, was ich neu dazu lernen kann. Denn die GFC-Gruppe spielt in einer anderen Liga und nun darf ich mitspielen", meint Semmelroth abschließend.

GFC-Geschäftsführer Frank Eismann begründet die C&S-Übernahme: "Als digitaler Infrastrukturdienstleister für den Mittelstand konnten wir es uns erlauben, für keinen Mitarbeiter in der aktuellen Corona-Pandemie Kurzarbeit anmelden zu müssen. Unsere solide wirtschaftliche Ausgangssituation ermöglicht es uns nun, weitere Unternehmenskäufe durchzuführen. Die authentische und klare Art vom Herrn Semmelroth hat für uns den Ausschlag gegeben. Unser gesamtes Team freut sich auf die neuen Kollegen und wir sind sicher, den nächsten Baustein für ein harmonisches und erfolgreiches Wachstum als IT-Dienstleister gelegt zu haben. "

Ebenfalls Anfang Oktober 2020 hat sich GFC an der CAS-TEC GmbH, einem Startup auf dem Gebiet Digitalisierungslösungen im Maschinen- und Anlagenbau, beteiligt. Darüber hinaus hält der Finanzinvestor 75 Prozent der Anteile an der Werbe- und Marketingagentur Pixelpracht.

Ronald Wiltscheck, ChannelPartner: "Imer mehr Private Equity-Gesellschaften beteiligen sich an Systemhäusern."
Foto: Tschepe/IDG

Kommentar des Redakteurs:

Immer öfter finden Systemhäuser eine Zukunftsperspektive unter dem Dach einer Finanzbeteiligung - so geschehen bei Waterland mit Netgo, bei Fulcrum mit Sysback und nun eben bei GFC mit C&S. Offenbar sehen Private Equity-Gesellschaften in der Übernahme von Systemhäusern eine Investition, die sich auszahlt. Und für Systemhauschefs, die keinen geeigneten Nachfolger finden, ist das eine lukrative Option. So sichern sie Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen und halten gleichzeitig an ihren Kunden fest. In einem Systemhauskonglomerat à la GFC oder Waterland ergeben sich zusätzliche Synergieeffekte, neue Geschäftsfelder können leichter besetzt und weitere Kundensegmente einfacher erobert werden - eine klassische Win-Win-Situation! In den kommenden Monten werden wir sicherlich noch mehr an derartigen Beteiligungen erleben. (rw)