Das noch junge Geschäft mit Filmdownloads verzeichnet kräftige Wachstumsschübe. Wie eine aktuelle Screen Digest-Studie prognostiziert, soll der Markt in Westeuropa und den USA im Jahr 2011 insgesamt rund 1,3 Milliarden Dollar schwer sein.
Gleichzeitig warnen die Branchenexperten aber auch davor, dass der derzeit stark fragmentierte Zugang der Filmstudios zum Downloadgeschäft die Entwicklung untergraben könnte. Dennoch geht die Studie davon aus, dass das Filmdownloadgeschäft (Verkauf und Verleih) bis 2011 in Westeuropa jährlich rund 572 Millionen und in den USA rund 720 Millionen Dollar generieren wird.
"Mit derlei Prognosen sollte man immer vorsichtig sein. Ich halte es für schwierig für einen solchen Zeitraum konkrete Zahlen vorherzusagen. In Deutschland beobachten wir natürlich auch Fortschritte am Filmdownload-Markt, aber die Nachfrage ist derzeit noch relativ gering", erklärt Oliver Trettin, Geschäftsführer vom Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV). Derzeit seien die technischen Voraussetzungen einfach noch nicht komfortabel genug. "Erst ab dem Punkt, wo die technischen Grundlagen stimmen und die Nutzer einen simplen und unkomplizierten Zugang zu den Downloads bekommen, ist davon auszugehen, dass der Durchbruch erfolgt", fügt Trettin hinzu.
Laut Screen Digest soll der Filmdownload-Markt bis in vier Jahren rund drei Prozent der gesamten Home-Entertainment-Umsätze in Westeuropa und den USA ausmachen. Obwohl die Prognosen etwas schwächer ausfallen als einzelne Branchenbeobachter zunächst vorhergesagt hatten, wird das Downloadgeschäft eine wichtige Rolle für die Filmindustrie spielen, zumal das Wachstum im Bereich der DVD zunehmend abflaut.
In Zukunft werden die Gerätehersteller wie Apple, Microsoft und Sony noch mehr vom digitalen Geschäft profitieren. Der Löwenanteil aus den Umsätzen am Downloadmarkt wird aber auf die Contentanbieter und Filmstudios entfallen.
Dass die DVD aufgrund der Downloads komplett verschwindet, hält Trettin für unwahrscheinlich. "Bisher wurde mit jedem neuen Medium der Gesamtmarkt erweitert. Die DVD hat sicherlich eine eigene Klientel, die beispielsweise das haptische Erlebnis bevorzugt oder die Filme sammelt und auch weiterhin bereit sein wird, dafür zu bezahlen. Insofern wird der Verkauf auch weiter bestehen", meint Trettin. Etwas weniger rosig sei die Zukunft für den Verleih, dieser werde durch die Downloads zunehmend unter Druck geraten und seinen Sinn verlieren. (pte)