Gespür für die Anforderungen der User

Zusammenarbeit mit lokalen Rechenzentrumsbetreibern

10.06.2024 von Christian Degen
Es muss nicht immer Google, Microsoft oder AWS sein, auch regionale Cloud-Provider überzeugen mit Top-Performance. Nah am Kunden sind sie ohnehin.
Regionale Rechenzentrumsbetreiber sind den globalen Playern oft vorzuziehen, weil bei ihnen Ansprechpartner vor Ort erreichbar sind.
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Steigender Kostendruck, Fachkräftemangel und wachsende Sicherheitsanforderungen - die Gründe, warum Unternehmen Richtung Cloud blicken und Teile ihrer Daten und Workloads in externe Rechenzentren verschieben, sind vielfältig. Immer mehr IT-Abteilungen setzen dabei auf eine hybride Cloud-Strategie. Für Akteure im Channel eröffnen sich damit Marktpotenziale, insbesondere dann, wenn sie Partnerschaften mit lokalen Rechenzentrumsbetreibern eingehen und ihren Kunden so entsprechende Services bereitstellen können. Ein Überblick verdeutlicht, welche Vorteile Channel-Partner dadurch bieten können.

Vollumfängliches Angebot für Hybrid-Cloud-Infrastrukturen

Public-, Private-, Hybrid- oder Multi-Cloud, gehostet oder gemanagt - die Bandbreite der Bereitstellung von Cloud-Ressourcen für Unternehmen wächst kontinuierlich und damit nehmen auch die Möglichkeiten zu, das jeweilige Modell auf die Bedürfnisse der Anwender zuzuschneiden. Anbieter aus dem Channel stehen vor der Herausforderung, genau zu erfassen, welcher Bedarf konkret besteht und wie sich die Anforderungen von Unternehmen unterschiedlicher Größe und aus verschiedenen Branchen erfüllen lassen.

Um die optimale IT-Umgebung für ein Unternehmen aufzubauen, ist eine gut durchdachte Rechenzentrums- und Cloud-Strategie unverzichtbar. Ein wichtiger Faktor sollte dabei das Thema digitale Souveränität sein. Darunter ist die technologische Selbstbestimmung zu verstehen, die von der freien Wahl zwischen IT-Lösungen und deren Anbietern über die aktive Mitgestaltung bei der Software-Entwicklung bis hin zur Fähigkeit reicht, aus definierten Anforderungen neue Anwendungsbereiche zu erschließen. Die Erfahrung zeigt, dass ein Hybrid-Cloud-Modell für viele Unternehmen die beste Wahl ist, denn es erlaubt ihnen, stets ihre digitale Souveränität zu wahren.

Dabei kommt es auch darauf an, dass das Rechenzentrum der Wahl als zuverlässiger Connectivity-Hub umfassende Funktionen für das Monitoring und Management einer komplexen Hybrid-(Multi)-Cloud-Umgebung bietet.

Für eine Reihe von Anwendern erweist es sich als attraktiv, Services zu nutzen, die in der Region bereitgestellt werden, in der das eigene Unternehmen seinen Sitz hat. Durch die kurze Entfernung zum Anbieter besteht beispielsweise die Möglichkeit, auch latenzkritische Workloads in sein Rechenzentrum zu verlegen. Channel-Akteure, die mit entsprechenden Anbietern in ihrer jeweiligen Region kooperieren, erarbeiten sich gegenüber dem Wettbewerb große Vorteile, indem sie ganzheitliche hybride Cloud-Infrastruktur-Konzepte für ihre Kunden formulieren können - mit einem geeigneten Ort für alle Applikationen und Workloads mit ihren individuellen Anforderungen.

Die "Digital Journey" startet im Datacenter

Grundsätzlich gilt: Für die Digitalisierung ist eine verlässliche technologische Basis unverzichtbar. Unternehmen, die dabei auf lokale Colocation-Datacenter setzen, legen beispielsweise mit einer Managed Private Cloud den Grundstein für den gelungenen Start in ein Hybrid-Cloud-Modell. Aber auch für sensible Daten können Channel-Akteure in Zusammenarbeit mit einem lokalen Colocation-Anbieter maßgeschneiderte Lösungen liefern ­- etwa für Kunden, die bestimmte Workloads lieber in einer On-Premises-Private-Cloud im lokalen Rechenzentrum betreiben und verwalten, für andere jedoch ein Public-Modell nutzen möchten. Und nicht zuletzt sind viele Unternehmen noch auf ältere (Branchen-)Software oder Appliances angewiesen, die sich nicht in eine Cloud überführen lassen.

In diesem Fall bietet das Hosting dieser Anwendungen in einem Colocation-Rechenzentrum eine Alternative zur eigenen On-Premises-Bereitstellung. Partner und Kunden profitieren durch die Kooperation mit spezialisierten, überregional agierenden Colocation-Anbietern nicht nur von lokaler Nähe, modernster Infrastruktur und physischer Sicherheit, sondern auch von Connectivity Services für eine optimale Anbindung aller Standorte.

Transparente Konzepte für Datenschutz, Datenhoheit und Compliance

Compliance-Vorgaben lückenlos zu erfüllen, stellt in vielen Unternehmen, die ihre digitale Reise gerade erst beginnen, eine große Herausforderung dar. Gemäß der geltenden Rechtslage dürfen personenbezogene Daten, die in der Cloud gehostet werden, den EU-Raum nicht verlassen - eine erste Herausforderung für Provider, die außerhalb der EU ansässig sind und in Deutschland Rechenzentren für europäische Kunden betreiben. Vor diesem Hintergrund bietet der kritische Faktor Datensicherheit vielen Anwendern einen Anreiz für den Wechsel in die private Cloud.

Denn wer keine kostspieligen Sicherheitsexperten in den eigenen Reihen hat, profitiert von der Expertise der Colocation-Anbieter - gerade angesichts des grassierenden Fachkräftemangels, der die Akquise von eigenem qualifizierten Fachpersonal erheblich erschwert. Stichwort Shared Responsibility: Die Zusammenarbeit mit einem Colocation-Anbieter vereinfacht Channel-Akteuren die Erfüllung von Compliance-Vorgaben mit Blick auf den Datenschutz, weil strukturelle und prozessuale Voraussetzungen in den Rechenzentren bereits geschaffen sind. So bleiben die Akteure mit Blick auf die physische Sicherheit immer auf der sicheren Seite.

Hohe Standards in puncto Verfügbarkeit und Disaster Recovery

Während die Anforderungen bezüglich Redundanz und Verfügbarkeit der Systeme an die IT-Abteilungen stetig wachsen, steigt das Budget für ihre Erfüllung leider selten im gleichen Maße. Auch hier lösen Colocation-Rechenzentren das Problem. Sie bieten alle Vorteile, die ein großes Rechenzentrum hat. Die damit verbunden hohen Kosten werden aber von den Schultern vieler Akteure getragen. Dazu zählen …

Zusätzlich liefert die im Idealfall lückenlose Verfügbarkeit mehrerer lokaler Rechenzentren im Inland den Betreibern eine wertvolle Grundlage, um im Notfall Disaster-Recovery-Pläne umzusetzen. Als besonders dienlich erweist es sich, wenn das gewählte Konzept nicht nur mehrere Brandabschnitte an einem Ort beinhaltet, sondern tatsächlich getrennte Standorte umfasst - und das innerhalb Deutschlands. Denn das ist die Basis dafür, auch anspruchsvolle Workflows Compliance-konform und gemäß allgemein bewährter Back-up-Strategien wie der 3-2-1-Regel zu bewältigen.

Kurze Wege und Support durch lokale Ansprechpartner

Das Herz des Mittelstands schlägt in der Heimatregion - eine Wahrheit, die gerade in Deutschland so einfach wie einleuchtend ist. Daher überrascht es wohl kaum, dass es durchaus spezielle Anforderungen an in Rechenzentren gehostete Cloud-Infrastrukturen gibt. Managed-Service-Anbieter kennen es: Unternehmen fordern nicht selten, dass beispielsweise Techniker ein bestehendes Problem innerhalb von zwei Stunden angehen. Bei solchen Angelegenheiten sowie bei der individuellen Planung und Dimensionierung von Projekten erleichtern deutsche Fachexperten und vor allem die regionale Nähe zum Kunden die Arbeiten im Support.

Bundesweit regionale Services aus einer Hand

Kundenbindung ist nicht zuletzt das Ergebnis einer gewinnbringenden Zusammenarbeit und eines erfolgreichen Erwartungsmanagements. Unternehmen, die in ihrer Region verwurzelt sind und dennoch überregional Kunden ansprechen, benötigen angesichts der fortschreitenden Digitalisierung eine IT- und Cloud-Strategie, die den Markterfordernissen entspricht.

Genau daran sollten sich Channel-Anbieter orientieren, die ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten und auf langjährige Partnerschaften setzen möchten. Überregional agierende Colocation-Anbieter erlauben es dem Channel, bundesweit mit einem zuverlässigen Partner und der darauf abgestimmten Cloud-Infrastruktur ihren Kunden in verschiedenen Regionen lokale Services aus einer Hand anzubieten, die eine solide Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle legen.

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