Test der PC-WELT

Farblaser-Multifunktions-Drucker im Vergleich

07.10.2024 von Ines Walke-Chomjakov
Im Vergleichstest zeigt sich, wie gut Farblaser-Multifunktions-Drucker von Brother, HP, Kyocera, Ricoh und Xerox ihren Job erledigen und welche Folgekosten sie verursachen.
Farblaser-Multifunktions-Drucker kommen klassischerweise im Büro zum Einsatz - sie sind aber auch am heimischen Arbeitsplatz sinnvoll, wenn dort ähnliche Fähigkeiten gefragt sind.
Foto: HP

Alles, was mit dem Drucken, Scannen und Kopieren im beruflichen Umfeld zu tun hat, muss schnell gehen und gleichzeitig professionell aussehen. Darauf sind Farblaser-Multifunktions-Drucker spezialisiert. Selbst in der Einstiegsklasse sind sie auf Durchsatz ausgelegt, lassen sich dank immer kompakterer Gehäuse auf dem Schreibtisch oder direkt daneben unterbringen und sogar per Smartphone sowie Tablet einfach ansteuern. Trotzdem gibt es wichtige Unterschiede – in der Ausgabequalität genauso wie in der Ausstattung und in den Folgekosten für Toner und Strom. Dieser Vergleichstests erleichtert den Überblick.

Volatile Preise und Preisempfehlungen

In vielen Bereichen haben sich die Probleme in den Lieferketten inzwischen deutlich abgeschwächt oder sind weitestgehend verschwunden. Das gilt auch für die Farblaser-Multifunktions-Drucker. Allerdings spiegelt sich das in den Gerätepreisen nicht automatisch wider. Sie bleiben teils weiterhin verhältnismäßig hoch. Das betrifft die unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVPs) genauso wie die Straßenpreise.

So kommt es in dieser Gerätekategorie zu dem Phänomen, dass die Hersteller-UVPs nach oben gehen, obwohl die Geräte schon eine gute Weile erhältlich sind. Gleichzeitig können die Straßenpreise die hohen UVPs sogar noch übertreffen. Das betrifft auch einige der empfohlenen Farblaser-Multifunktions-Drucker-Modelle aus diesem Vergleichstest. Aber auch die umgekehrte Entwicklung nehmen wir inzwischen wieder wahr: Hohe UVPs werden von den Händlern deutlich unterboten. Die Angaben aus dem Preisvergleich zum jeweiligen Produkt geben eine schnelle Orientierung, wie es beim jeweiligen Modell aussieht.

Und das sind die herausragenden Farblaser-Multifunktions-Drucker unseres Vergleichstests:

Brother MFC-L8690CDW: Test-Sieger

Foto: Brother

Pro

Duplex-Scanner

Wi-Fi Direct

Echter Ausschalter

Kontra

Laute Lüfter

Teuer in der Anschaffung

Ein guter Arbeiter für den Einsatz in Arbeitsgruppen. Hierfür bringt der Brother MFC-L8690CDW genügend Power mit, um auch umfangreiche Druck-, Scan- und Kopieraufträge verlässlich und in guter Qualität zu erledigen. Der Drucker-Airbag reduziert die Folgekosten in der ersten Zeit rein auf die Tonerkassetten und gilt für 200.000 Seiten in den ersten drei Jahren – ein gutes Angebot. Es macht den Farblaser-Multifunktions-Drucker zu einem Gerät mit günstigen Seitenpreisen. Doch selbst danach wird er nicht unverschämt teuer im Unterhalt. Die Ausstattung ist gut. Highlight ist für viele Anwender sicher der Dual-Scanner, der sich auch bedienfreundlich einsetzen lässt.

HP Color Laserjet Pro MFP 3302fdwg: Preis-Leistungs-Sieger

Foto: HP

Pro

Auto-Duplex bei Drucker und Scanner

Bequemes Bedienpanel mit Touch

Kantenfreies Scannerglas

Blauer Engel zertifiziert

Kontra

Kein Entwurfsmodus im Druckertreiber

Hohe Seitenpreise

Kein echter Ausschalter

Der HP Color Laserjet Pro MFP 3302fdwg ist das Spitzenmodell der 3000er-Serie des Herstellers. Mit ihm gelingt ein kompakter und gleichzeitig verlässlicher Büroarbeiter fürs Drucken, Scannen, Kopieren und Faxen, der sich dank des guten Touch-Displays einfach bedienen lässt. Die Duplex-Einheiten fürs Drucken und vor allen Dingen fürs Scannen machen die Besonderheit des Arbeitsgruppengeräts aus. Für diese Ausstattungsmerkmale verlangt der Mitbewerb meist einen höheren Geräte-Anschaffungspreis. Dass er nicht zuletzt aus diesem Grund sehr fair kalkuliert ist, verhilft dem 3302fdwg zum Preis-Leistungs-Sieg. Allerdings entpuppt sich das HP-Modell als nicht gerade genügsam in den Seitenkosten, selbst wenn Sie auf Kartuschen mit XL-Reichweiten zurückgreifen.

Kyocera Ecosys M5526cdw/A: Herausragendes Tempo

Foto: Kyocera

Pro

Hohes Druck- und Kopiertempo

Dual-Duplex-ADF

Für Arbeitsgruppen geeignet

Touch-Display plus Tastenfeld

Kontra

Ohne Fax-Funktion

Kein echter Ausschalter

Wuchtiges Gehäuse

Beim Farblaser-Multifunktions-Drucker Kyocera Ecosys M5526cdw/A müssen Sie auf den Zusatz "A" achten. Er kennzeichnet, dass der Hersteller hier auf die Fax-Funktion verzichtet. Im Test ist das Kombigerät bei umfassenden Druckaufträgen in seinem Element. Sie sind teils erstaunlich schnell erledigt. Da es sich beim Kyocera Ecosys M5526cdw/A um ein relativ wuchtiges Gerät handelt, ist es für einen Einzelplatz im Homeoffice eher überdimensioniert. Möchten Sie jedoch im Büro mehrere Arbeitsplätze damit versorgen, passt die Größe. In diesem Fall kommen Ihnen die vielen Anschlussmöglichkeiten, der gute und dazu noch ausbaubare Papiervorrat sowie die moderaten Seitenkosten zugute. Die dafür erforderliche Investition ins Gerät ist jedoch auch vergleichsweise hoch.

HP Color Laser MFP 178nwg: Attraktiver Preis

Foto: HP

Pro

Kompakte Bauweise

Nahezu lautlos im Ruhemodus

Kontra

Duplex-Druck nur manuell

Hohe Seitenpreise

Kein echter Ausschalter

Der HP Color Laser MFP 178nwg wäre eigentlich dank der kompakten Gerätemaße ein idealer Farblaser-Multifunktions-Drucker für den heimischen Arbeitsplatz. Dabei kann er auch direkt neben Ihnen auf dem Schreibtisch stehen, da er im Ruhemodus so leise ist, dass Sie ihn auch dann nicht wahrnehmen, wenn Sie sehr sensibel auf Geräusche reagieren. Gegen den Multifunktions-Drucker sprechen jedoch die hohen Seitenpreise. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, weil das Druck- und Kopieraufkommen relativ gering ist, kann das HP-Modell angesichts des günstigen Gerätepreises ins Auge fassen.

Xerox C315V_DNI: Empfehlung der Redaktion

Foto: Xerox

Pro

Automatischer Duplex-Modus für Druck und Scan

Bedienpanel mit Touchscreen

Fax-Funktion

Gut für Arbeitsgruppen

Blauer Engel zertifiziert

Kontra

Kein echter Ausschalter

Platzbedarf in die Höhe

Der Wechsel vom herstellereigenen zum Lexmark-Druckwerk bringt dem Xerox C315V_DNI keine hervorstechenden Nachteile. Der Farblaser-Multifunktions-Drucker ist ein leistungsstarkes Ausgabegerät, das in der Arbeitsgruppe mit mehreren Anwendern gut aufgehoben ist. Eventuell ist hier der Papiervorrat ab Werk etwas knapp bemessen und Sie müssen extra Geld für die optionale Papierkassette in die Hand nehmen. Für den Einsatz im Homeoffice wird das Xerox-Modell in den meisten Fällen allerdings zu groß sein.

Auf Büroaufgaben ist der Farblaser-Multifunktions-Drucker sehr gut vorbereitet. Das schließt die Folgekosten ein, die sich in einem vernünftigen Rahmen halten. Allerdings ruft der Hersteller einen stolzen Preis auf. Gut, dass der Xerox C315V_DNI im Handel deutlich günstiger zu finden ist.

Ricoh M C251FW: Beste Scan-Qualität

Foto: Ricoh

Pro

Touch-Display

Dual-Scanner

Hohe Scanqualität

PCL 6 und PS-Emulation

Kontra

Kein echter Ausschalter

Geräuschvoll im Betrieb

Ein Farblaser-Multifunktions-Drucker für den höheren Büro-Durchsatz. Im Test fallen die Scan-Ergebnisse auffallend detailreich und tiefenscharf aus. Hier haben andere Farblaser-Multifunktions-Drucker oft Defizite. Für zu Hause oder das Home-Office wird der Ricoh M C251FW meist zu groß ausfallen und im Betrieb zu laut sein. Der Hersteller ruft eine hohe unverbindliche Preisempfehlung (UVP) auf. Gut, dass das Modell im Handel ein gutes Stück günstiger zu haben ist. Es bleibt aber auch hier teuer in der Anschaffung.

FAQ: Farblaser-Multifunktions-Drucker

1. Wer braucht einen Farblaser-Multifunktions-Drucker?

Die Stärke der Laserdrucktechnik liegt in scharfen Texten, Dokumentenechtheit und flottem Drucktempo. Daher kommen Farblaser-Multifunktions-Drucker klassischerweise im Büroumfeld zum Einsatz. Gleichzeitig sind sie aber auch am heimischen Arbeitsplatz sinnvoll, wenn dort ähnliche Fähigkeiten gefragt sind.

Wer Druckergebnisse mit einem offiziellen Look benötigt, greift auf einen Farblaser-Drucker zurück – etwa für Rechnungen, Präsentationen, Seminararbeiten oder Exposees. Hierfür reichen auch die vier Farben, die beim Farblaserdruck maximal zum Einsatz kommen, völlig aus.

Das zeigen auch die Druckergebnisse im Vergleichstest: Schärfer als mit Lasertechnik lässt sich kein Text aufs Papier bringen. Unterschiede sind nur durch eine hochauflösende Lupe zu erkennen. Sie offenbart die Nuancen etwa anhand von Tonernebel um die Buchstaben.

Deutlicher werden die Unterschiede bei der Farbsetzung. Hier spielt auch die Emulation eine wichtige Rolle. Für Layout-Aufgaben liegen Farblaser-Drucker vorne, die das Format Postscript 3 (PS 3) emulieren können.

Absolut hohe Ansprüche an den Fotodruck kann der Farblaser jedoch nicht erfüllen. Dazu fehlen ihm die Farbnuancen, die etwa ein Tintenstrahlprinter im Fotodruck erreicht, indem er mehr als vier Farben einsetzt – etwa ein Fotoschwarz oder helle Varianten von Rot und Blau. Auch das Talent des Randlosdrucks fehlt einem Farblaser-Gerät, um den Fotocharakter eines Ausdrucks zu erhöhen.

Farblaser-Multifunktions-Drucker können nicht nur drucken, sondern auch scannen und kopieren. Die Qualität der Ergebnisse reicht für Alltagsaufgaben aus – etwa für den Scan einer Rechnung oder die Kopie eines Anschreibens. Die Scanner verwenden CIS-Einheiten (Contact Image Sensor). Sie setzen auf LEDs, da sie wenig Energie benötigen. Ihr Nachteil lieg in der geringen Tiefenschärfe.

2. Was ist beim Arbeitstempo zu beachten?

In den meisten Farblaser-Multifunktions-Druckern des Testfelds sind Single-Pass-Druckwerke eingebaut. Monochrome und farbige Seiten dauern hier gleich lange. Der Grund: Alle Farben werden gleichzeitig auf das Papier übertragen, während es an den Belichtungseinheiten vorbeiläuft.

Beim Multi-Pass-Prozess geschieht das für jede Farbe separat – also viermal nacheinander. Dadurch sinkt die Arbeitsgeschwindigkeit im Farbdruck entsprechend. Im Testfeld setzt ausschließlich der HP Color Laser MFP 178nwg noch darauf. Er verliert im farbigen Drucken und Kopieren entsprechend an Tempo.

Die Geschwindigkeitsangaben der Hersteller beruhen mehr oder weniger genau auf der Norm ISO/IEC24734. Sie basiert auf einem fest definierten Dokumentenpaket. Im Gegensatz dazu verwendet PC-WELT eigene Testdokumente, die der täglichen Praxis näher entsprechen – etwa durch den Standard-Brief nach Grauert oder ein 20-seitiges PDF-Dokument, das Texte, farbige Grafiken und Bilder enthält. Die gemessenen Zeitwerte lassen sich so besser nachvollziehen und auf eigene Ansprüche anwenden.

Ein schneller Farblaser-Multifunktions-Drucker arbeitet jedoch nicht nur im Betrieb flott, sondern reagiert auch nach einer Ruhephase schnell. Im Test messen wir das anhand einer Textseite aus dem Energiesparmodus. Es zeigt sich, dass schnelle Testkandidaten etwa 15 Sekunden benötigen, bis das fertig bedruckte Blatt in der Ablage liegt. Bei langsamen Farblaser-Multifunktions-Druckern dauert dieselbe Aufgabe gut doppelt so lange.

Auch wenn die Druckfunktion bei einem Kombigerät am häufigsten zum Einsatz kommt und daher stark im Fokus der Tempobeurteilung steht, ist es nicht unwichtig, wie schnell Scanner und Kopierer arbeiten. Für eine flotte A4-Kopie brauchen Sie auch entsprechend performancestarke Druck- und Scan-Einheiten. Bei 12 Sekunden liegt derzeit der Bestwert für eine Farbkopie. Am anderen Ende der Skala stehen 32 Sekunden.

3. Was zählt zu den Folgekosten eines Farblaser-Multifunktions-Druckers?

Wer sich ein Gesamtbild über die Höhe der Seitenpreise machen will, muss mehrere Punkte beachten: Der erste Blick gilt den Starter-Tonern, die jedem Gerät ab Werk beiliegen. Je mehr Inhalt sie mitbringen, desto später müssen Sie für Tonernachschub sorgen. Im Testfeld ist ein Starter-Schwarztoner mit einer Reichweite von 3000 Seiten vorbildlich. Farbtoner sind in der Regel weniger üppig befüllt. Lieferumfänge mit Reichweiten von 1500 bis 2000 Seiten sind spitze. Eine mittlere Erstausstattung liegt bei 1000 bis 1200 Seiten. Geringe Füllmengen halten nur für 500 bis 700 Seiten.

Eine günstige Schwarzweiß-Seite kommt auf etwa zwei Cent. Vertretbare Farbseitenpreise liegen um die 12 Cent. Bei Farblaser-Multifunktions-Druckern müssen Sie neben den reinen Tonerkosten auch den Aufwand für weitere Komponenten wie Bildtrommeln, Fixiereinheiten und Resttonerbehältern beachten.

In den Einzeltests finden Sie die jeweiligen Details beschrieben. Auch der Energiebedarf ist bei Farblaser-Multifunktions-Druckern ein signifikanter Faktor im Unterhalt. Einen Beitrag zum Sparen leistet ein Ausschalter, der das Gerät komplett vom Stromnetz trennt.

Gut ist, das richtige Energieverschwender bei der Wartezeit zwischen den Druck-, Scan- und Kopierjobs inzwischen selten geworden sind. Vielfach liegt der Verbrauch im Energiesparmodus sogar bei unter oder leicht über 1 Watt. Gerade große Maschinen ziehen jedoch immer noch zwischen 3 und 6 Watt.

4. Welche Ausstattung sollte der Farblaser-Multifunktions-Drucker mitbringen?

Die Ausstattung des Wunschmodells hängt eng mit wiederkehrenden Einsatzroutinen zusammen. Für einen sparsamen Umgang mit Papier sollte der Duplex-Druck automatisch funktionieren. Zumindest eine Treibereinstellung fürs manuelle Bedrucken von Vorder- und Rückseite eines Blattes sollte aber vorhanden sein.

Professionellere Geräte bieten sogar Dual-Scan-Einheiten, mit denen sich die Vorder- und Rückseiten von Vorlagen in einem Vorgang einscannen lassen.

Wer eine Fax-Funktion benötigt, erhält einen automatischen Vorlageneinzug (ADF) meist mit dazu. Aber es gibt auch Modellvarianten, die Blätter automatisch einziehen, ohne faxen zu können. Gut für den Stand-Alone-Betrieb sind Bedienpanels mit Touch-Display.

Sie erleichtern den Umgang direkt am Gerät deutlich. Bei Farblaser-Multifunktions-Druckern gibt es häufig unterschiedliche Modellvarianten innerhalb einer Serie. Sie unterscheiden sich beispielsweise in der Anzahl an Papierkassetten oder im Support von Schnittstellen wie etwa Ethernet-LAN oder WLAN. Es lohnt sich, zum getesteten Farblaser-Multifunktions-Drucker auch die gesamte Serie zu beachten. Denn sie verwendet in der Regel dieselben Druck- und Scan-Einheiten.

Da sich viele Ausstattungsmerkmale nicht beliebig nachrüsten lassen und die Preisunterschiede zwischen den Modellvarianten teils erheblich sind, lohnt sich gerade bei Farblaser-Multifunktions-Druckern ein genauer Blick auf die Ausstattung.

5. Was ist bei der Lautstärke eines Farblaser-Kombigeräts zu beachten?

Die Lasertechnik setzt vergleichsweise viele mechanische Teile in Bewegung. Dabei lässt sich eine gewisse Lärmentwicklung nicht vermeiden. Wer den Farblaser-Multifunktions-Drucker auf dem Schreibtisch unterbringen will, sollte sich dessen bewusst sein. Je größer das Druckergehäuse, desto leistungsstärker und damit lauter ist das Gerät im Betrieb.

Sensiblen Anwendern ist anzuraten, es entsprechend weiter entfernt aufzustellen. Eine gewisse Distanz kann auch nicht schaden, um die Abwärme, die von den Lüftern nach außen gewirbelt wird, nicht direkt abzubekommen. Auch die Lüfter verursachen einen gewissen Lärm, der auf Dauer stören kann. Allerdings schalten aktuelle Laserdrucker sehr schnell in den Ruhezustand und drehen die Lüfter dabei auf ein Minimum oder ganz herunter.

Multifunktions-Drucker: Wie wir testen

Jeder Multifunktions-Drucker durchläuft bei PC-WELT ein festgelegtes Testverfahren. Es gewährleistet eine faire Beurteilung und vereinfacht Ihnen den Vergleich der getesteten Druckermodelle.

Damit sich Multifunktions-Drucker unterschiedlicher Hersteller miteinander vergleichen lassen, setzt PC-WELT ein festgelegtes Testverfahren ein, das jeder Testteilnehmer durchläuft. Es deckt die Kriterien Qualität, Geschwindigkeit, Ausstattung, Handhabung und Service ab.

Qualität von Drucken und Kopien: Je genauer ein Multifunktions-Drucker die Farben darstellt, desto weniger treten störende Farbstiche auf. Um die Farbgenauigkeit festzustellen, setzen wir ein Spektral-Colorimeter von X-Rite ein. Es vermisst Vollfarbflächen und Felder mit unterschiedlichen Deckungsgraden. Die Auswertung zeigt Treffer und Abweichungen auf. Zudem landen alle Ausdrucke sowie Kopien unter einer feinen Lupe („Fadenzähler“). In dieser optischen Prüfung wenden wir Kriterien wie Tintenspritzer, Farbübergänge, Tintenauftrag und Buchstabenschärfe an, um die Qualität im Drucken und Kopieren zu beurteilen.

Qualität der Scans: PC WELT erstellt einen Testscan mit mehreren Farbfeldern. Damit lässt sich feststellen, wie farbtreu die Scan-Einheit des Multifunktions-Druckers arbeitet. In der Auswertung entspricht der Wert Null der geringsten Abweichung und ergibt daher einen Farbtreffer. Gleichzeitig lässt sich aufzeigen, wie stark Farben vom Idealwert abweichen und zu Farbstichen führen. So lässt sich objektiv bewerten, ob ein Scan zum Beispiel bei Rot zu hell und gleichzeitig bei Blau zu dunkel arbeitet.

Klare Zuckerwürfelkanten, detailreiche Kaffeebohnen und Schärfe bis in die Tiefe sprechen für hohe Qualität einer Scan-Einheit. Im linken Scan sehen Sie einen Testkandidaten, im rechten Bild die Referenz aus dem Profiscanner.
Foto: IDG

Zusätzlich zählt der Gesamteindruck der Testscans. Hier erhält jeder Testkandidat eine Schulnote. Außerdem geht die Tiefenschärfe in die Wertung ein: Dazu wird ein kleiner Ausschnitt aus dem Testbild mit dem Referenzscan aus einem hochwertigen Profi-Scanner verglichen.

Geschwindigkeit im Drucken: Bei Drucken auf Normalpapier wählt PC-WELT im Treiber den Standardmodus, bei Qualitäts- und Fotoausdrucken die entsprechenden Empfehlungen des Herstellers. Gibt es mehrere, passende Einstellungen, geht das Ergebnis des schnellsten Laufs in die Wertung ein. Die Messung beginnt mit dem Absenden des Druckauftrags und endet, sobald das fertig bedruckte Papier in der Ablage des Multifunktions-Druckers liegt.

Bei den Tempo-Testläufen trägt PC-WELT auch dem Einsatzzweck Rechnung. So absolviert ein Tintenstrahl-Multifunktions-Drucker beispielsweise den Grauert-Brief in einer Auflage von zehn Stück, während ein Farblaser-Multifunktionsgerät die doppelte Anzahl leisten muss. Damit wird den unterschiedlichen Einsatzszenarien Rechnung getragen.

Geschwindigkeit im Scannen und Kopieren: PC-WELT misst, wie lange der Multifunktions-Drucker jeweils für einen Vorschau-, Farb-, Graustufen- und Textscan braucht. Der Scantreiber ist stets auf eine Auflösung von 300 ppi (Pixel per Inch, Bildpunkte pro Zoll) eingestellt. In die Wertung geht die schnellste Zeit aus drei Läufen ein. Das Kopiertempo wird in den Werkseinstellungen gemessen. Die Stoppuhr startet beim Betätigen der Kopiertaste. Sie wird angehalten, wenn das letzte Blatt in der Papierablage liegt.

Ausstattung: In dieser Kategorie zählen die Ausstattungsdetails eines Multifunktions-Druckers – von den Anschlüssen über die Treiberausstattung bis zu den mitgelieferten Programmen. Wenn ein Kombidrucker faxen kann, er ein Display oder einen automatischen Dokumenteneinzug besitzt, gibt’s Zusatzpunkte, die sich positiv in der Ausstattungsnote niederschlagen.

Handhabung: Neben den Treibern und den beigelegten Handbüchern beurteilt PC-WELT das Bedienfeld. Außerdem liegt das Augenmerk auf den Folgekosten und dem Stromverbrauch. Wichtiger als der Energiebedarf während des Betriebs ist die Strommenge, die der Multifunktions-Drucker im Standby und Ruhemodus verbraucht. Denn diese Werte treiben Ihre Stromrechnung in die Höhe, ohne dass Sie einen Gegenwert erhalten. Dasselbe gilt für den Ausschalter. Trennt er das Kombigerät nicht komplett vom Stromnetz, verbraucht es weiter unnötig Energie. PC-WELT ermittelt die Tintenkosten für eine Schwarzweiß- und eine Farbseite. Dabei gehen wir von der vorteilhaftesten Nachkaufmöglichkeit aus – sprich: von den Patronen/Tonerkassetten mit der höchsten Reichweite, die sich einsetzen lassen. Die Papierkosten bleiben bei dieser Rechnung außen vor.

Service: Je länger die Dauer der Herstellergarantie, desto besser. Immerhin treten Defekte nur selten direkt nach dem Kauf auf. Bei Multifunktions-Druckern reicht die Garantiespanne von 12 bis 60 Monaten. Oft lassen sich Fragen zum Gerät per Service-Telefon oder über die Internetseite des Herstellers lösen. PC-WELT prüft, wie lange die telefonische Hotline erreichbar ist, und bewertet die Hilfen auf der Internet-Support-Webseite des Herstellers.

(PCWelt/kk)