Am Freitag, den 13. April 2018 fand auf dem Gelände der Herweck AG in St. Ingbert-Rohrbach die inzwischen 15. Hausmesse Perspectives statt. Von neun Uhr früh bis um fünf Uhr nachmittags fand das offizielle Programm statt, hier galt es für die Besucher, sich die Highlights aus der Telekommunikations-Branche herauszupicken. Der Ansturm von über 1.300 Fachbesuchern bei miserablem Wetter übertraf die Erwartungen von Herweck und stellte einen neuen Rekord in der Firmengeschichte dar.
Es lag vielleicht auch daran, dass der saarländische Distributor vorab schon einmal Appetit auf ein paar besondere Schmankerl gemacht hatte. Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei brachte erstmals seine neuen Smartphones P20, P20 pro und P20 lite mit und bot dem Fachhandel die Möglichkeit, diese live zu testen. Hierbei bestätigte die propagierte Zusammenarbeit mit den Ingenieuren aus Wetzlar, dass sich die Konkurrenz aus Cupertino und Seoul in Sachen Fotografie etwas einfallen lassen muss, wenn sie mit dem "Leica-Smartphone" aus Shenzhen mithalten wollen.
Ebenfalls als Messepremiere und Weltneuheit führte Jabra GN seine Headsets der Engage-Linie vor. 18 Gramm leichte DECT-Headsets mit Touch-Screen-Display und Konnektivität zu je zwei USB- und Bluetooth-Devices sowie einem Festnetz-Anschluss. Fachhändler konnten sich am Jabra-Stand für eine 14-tägige Teststellung und einen Musterkoffer registrieren lassen.
4D-Sessel von Samsung bei Herweck
Für ein Action-Erlebnis "zwischendurch" sorgte der permanent belagerte 4D-Sessel von Samsung, der die Virtual Reality aus 3D-Brille und räumlichen Sound mit Bewegungen des Sitzmöbels kombinierte. Mitbewerber und Monitorhersteller LG zeigte seine Business-IPS-Modelle mit bis zu 43 Zoll und 4K Auflösung. Ebenfalls auf die Business-Klientel zielt das Angebot des traditionellen Herstellers Wenger, der seit 125 Jahren Qualitätsprodukte wie das berühmte Schweizer Offiziersmesser oder Uhren, aber auch hochwertige Notebook-Rucksäcke und Reisegepäck produziert und vertreibt.
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Mit dem Telekom SmartHome-Haus stellte der Bonner TK-Konzern und Cloud-Anbieter seine Smart Living Hardware vor. Anhand des Modells, mit entsprechend verbauten Reglern, Sensoren, Signalgebern sowie den passenden Apps, wurden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Lösungen demonstriert.
Erwähnt sei auch, dass die Aussteller Unify, Agfeo, Auerswald und Starface ihre Produkte und Lösungen unter dem Motto "Move from Mitel" zeigten. Eine Anspielung auf den Werbeslogan des kanadischen UCC-Anbieters, der sich mit dem US-Distributor Westcon-Comstor statt seiner bisherigen Partner weiterentwickeln will und daher die Verträge mit Herweck, Michael Telecom und anderen Spezialdistributoren auflöste.
Der TK-Distributor Herweck setzt 2018 erneut auf die Bereiche SIP-Telefonie und Connectivity, wie Einkaufsleiter Dominik Walter in seinem Grußwort an die Gäste hervorhob. Neben der Beratung zu Marketingthemen und Verkaufsförderung konnten die Besucher am Herweck-Stand neue Tools wie den Mobilfunkzubehörfinder des Onlineshops testen oder den hauseigenen Margenrechner 2.0 ausprobieren. Außerdem stellte Herweck sein Unify-Team samt BTO-Service vor, womit dem Händler professionelle Businesslösungen und ganzheitliche Betreuung zur Verfügung stehen.
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Parallel zur Messe fanden im Herweck-Schulungscenter wieder hochkarätige Vorträge und Workshops statt. Hier wurde unter anderem in jeweils 45-Minuten über neue Leistungen wie Herwecks IMEI-Picking inklusive der 1:1-Verrechnung mit Provider Telefonica informiert oder etwa neueste Entwicklungen bei Telefonanlagen, All-IP- oder SmartHome-Lösungen gezeigt.
13 TK-Schulungen an einem Tag
Der im Vorfeld mit dem Aberglauben (Paraskavedekatriaphobie) kokettierende Veranstalter hatte auch 13 Schulungen am Freitag, den 13. auf der Agenda. Das war scheinbar doch zu viel Provokation der sonst eher nüchternen TK-Branche. Passend zum Wetter versagte der Zugriff auf die Cloud der Telekom-Präsentation unter Office 365. In fataler Weise verweigerte sich die Cloud dem ersten wie dem zweiten Notebook sowie einer alternativen Smartphone-Verbindung, so dass der bemitleidenswerte Referent des Magenta-Konzerns sich dem stur bleibenden Security Client geschlagen geben musste. Damit waren es nur noch zwölf Seminare - und alles hatte wieder seine mystische Ordnung.
Ohne Mystik aber mit viel Gehirnschmalz wird das Logistikzentrum der Saarländer betrieben. Die Fachbesucher konnten in einer von drei möglichen Touren durch das Produktlager den komplexen Weg von Anlieferung über Erfassung und Lagerung bis zur Kundenbestellung, Faktura, dem Waren-Picking und schließlich der Versandvorbereitung verfolgen. Philippe Geyer, Leiter der Logistik bei Herweck, erklärte den Fachhändlern bei dem Rundgang über drei Ebenen unter anderem, wie die ausgeklügelte, permanente Überprüfung jeder Artikelbewegung im Warenbestand funktioniert.
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Im Anschluss an die Messe hatten Besucher dieses Jahr erstmalig die Möglichkeit, über die neue Herweck Perspectives App die Veranstaltung und die angebotenen Workshops zu bewerten. Wer zudem eine der limitierten Karten ergatterte, konnte am Abend bei der Party im Saarbrücker E-Werk unter dem Motto "Red District" noch weitere Kontakte knüpfen. Bei Akrobatik, Sterne-Catering sowie Live-Musik von Depeche Mode und den Herweck-Allstars legte der Distributor noch eine Schippe drauf, so dass rund 1.000 Partybesucher noch bis spät in die Nacht abtanzen konnten.
Herweck mit der Hausmesse mehr als zufrieden
In der am Nachmittag stattfindenden Pressekonferenz waren sich die Vorstände Jörg Herweck und Dieter Philippi über den Erfolg der Veranstaltung einig. Bereits zur Mittagszeit sei die Besucherzahl des Vorjahres erreicht worden, trotz oder sogar wegen des Wetters. Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung stabil geblieben und entspricht ungefähr den Umsätzen des Vorjahres, erklärten die beiden Unternehmensgründer, ohne detaillierte Zahlen zu nennen.
"Wir freuen uns riesig über den gigantischen Besucheransturm und das damit verbundene Vertrauen unserer Fachhändler und Partner", erklärte Jörg Herweck. "Das Feedback der Gäste ist dieses Jahr besonders positiv ausgefallen, was uns natürlich sehr motiviert und aufs Neue zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Nicht in die Karten schauen ließen sich die beiden Vorstände, welche Themen in der nächsten Zeit von Herweck fokussiert werden. Man werde, wie bisher, die Entwicklungen beobachten und schnell reagieren, erklärte die Unternehmensführung zum Thema Internet of Things und gab dabei dem IoT-affinen Fachhandel den Tipp, sich die diesbezüglichen Aktivitäten der Telekom zu betrachten.
Ein spezielles Telekom-Team für den Geschäftskundenbereich hat die Herweck AG aktuell neu geschaffen, teilten die Vorstände weiter mit, die vor allem gute Umsätze im Bereich Vernetzung, Headsets oder Zubehör sehen und sich von der kommenden Einführung der intelligenten Stromzähler einen weiteren Schub im SmartHome-Geschäft versprechen. (rw)
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