Viele Reseller betreiben noch keinen Online-Handel, weil sie die dort üblichen Bezahlungs-Modi für unausgereift halten. Das könnte sich bald ändern: Facebook und PayPal graben gemeinsam in einer potenziell milliardenschweren Goldgrube. Sie treiben die Online-Zahlung virtueller Ware voran und haben ihre Zusammenarbeit vertieft, um User schneller und effizienter als bisher zur Kasse bitten zu können. So hat die eBay-Tochter eine neue, integrierbare Bezahllösung für digitale Güter vorgestellt und das weltgrößte Social Network als einen der ersten Partner begrüßt, die den Dienst auf ihren Seiten einbinden. Der Zahlungsservice kann nicht zuletzt Facebooks virtueller und womöglich lukrativer Währung "Credits" einen Schub geben.
Kleinstbeträge mit zwei Klicks
Schon jetzt ermöglicht die Plattform ihren Nutzern, Credits mit Kreditkarte, per Mobiltelefon oder auch anhand eines klassischen PayPal-Accounts zu bezahlen. Damit kaufen sie Gegenstände in Games und Anwendungen oder virtuelle Geschenke für Freunde. Anhand des neuen Zahldienstes können User künftig auch Kleinstbeträge überweisen, ohne die Seite, auf der sie gerade einkaufen, verlassen zu müssen. Wie PayPal mitteilt, ist die Bezahlung digitaler Güter mit nur zwei Klicks möglich. Die Zahlungslösung soll damit ähnlich schnell zu bedienen sein, wie auch eine Kaufentscheidung selbst getroffen wird.
Die Facebook-Währung wird etwa bei den meisten Spielen des Top-Game-Entwicklers Zynga als exklusive Zahlungsmethode akzeptiert. Gerade in Social Games besteht auch eine besonders große Nachfrage nach virtuellen Gütern. Von den Credits holt sich Facebook laut Medienberichten aber ein 30 Prozent großes Stück. Daten des Inside Networks zufolge nimmt der Markt schon in diesem Jahr ein Volumen von bis zu 835 Millionen Dollar an. Bei anhaltend schnellem Wachstum ist die Milliardengrenze damit nicht mehr weit entfernt. (pte/rw)