Im stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägten Expert-Geschäftsjahr 2020/2021 (1. April 2020 bis 31. März 2021) konnte die Verbundgruppe ihre Marktposition eindrücklich behaupten: Der Innenumsatz zu Industrieabgabepreisen ohne Mehrwertsteuer betrug 2,2 Milliarden Euro und lag damit 6,5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Dabei ging die Zahl der Expert-Gesellschafter nur leicht von 211 auf 206 zurück, die Zahl der Standorte lag mit 405 nahezu auf dem Vorjahresniveau von 409. Auch die Gesamtverkaufsfläche der Verbundgruppe veränderte sich nur marginal von 448.000 m2 auf 446.000 m2. Die Anzahl der Fachmärkte blieb stabil bei 276 und soll bis Ende des laufenden Kalenderjahres auf 281 ausgebaut werden.
Damit hat Expert in der Corona-Krise gute Widerstandskraft gezeigt. Das sieht auch der Vorstandsvorsitzende Stefan Müller so: "Im unserem 59. Geschäftsjahr hat sich das Marktumfeld durch die andauernde Corona-Pandemie nachhaltig verändert, wir haben uns flexibel auf die neuen Herausforderungen eingestellt. Unsere Gruppe hat sich unter diesen Rahmenbedingungen auf einem hohen Niveau entwickelt und erneut bewiesen, dass wir ein solides Unternehmen mit einem zukunftsweisenden Geschäftsmodell sind. Wir haben uns besser als der Markt entwickelt, damit wurden unsere Erwartungen übertroffen - das verdanken wir vor allem dem hohen partnerschaftlichen Engagement unserer Gesellschafter und Mitarbeiter sowie unserer Industrie- und Dienstleistungspartner."
Zur Stabilität hätten auch erfolgreiche Nachfolgeregelungen in der Verbundgruppe beigetragen. "Anhand der zahlreichen Nachfolgeregelungen lässt sich veranschaulichen, dass wir die Kooperation sind, die mit ihrem Gesamtkonzept am meisten überzeugt", meint dazu Müller. "Es existiert ein starker Zusammenhalt innerhalb unseres Verbundes und es ist unser Ziel, die Standorte in der Kooperation zu halten. Somit freuen wir uns umso mehr, eine weitere Nachfolgeregelung verkünden zu können: Ab dem 1. August 2021 werden die drei Standorte von Expert Zeesener an Expert ESC übergeben, sie bleiben damit Teil unserer Familie."
Neue Dimensionen im Online-Geschäft
Betrachtet man das Umsatzwachstum von 6,5 Prozent, das Expert 2020 erzielte, fällt auf, dass die Wachstumsraten des klassischen Handelsgeschäfts mit 3,6 Prozent beim Warenvertrieb und 0,7 Prozent in den von der Expert-Zentrale betriebenen Märkten deutlich geringer ausgefallen ist. Die 2020/2021 erzielten Zuwächse dürften deshalb zu großen Teilen auf die massiv gestiegene Rolle zurückgehen, die das Online-Geschäft seit Beginn der Corona-Pandemie eingenommen hat.
Durch unser vielseitiges Serviceangebot entscheiden sich immer mehr Kunden, online bei uns zu kaufen", erklärt dazu Expert-Vorstand Frank Harder. "Unser Onlineshop generierte 2020/2021 über 50 Prozent mehr Traffic als 2019/2020 und hat damit deutlich an Sichtbarkeit gewonnen." Laut einer Studie von SimilarWeb sei der Expert-Shop sogar die am schnellsten wachsende Website im Bereich der Verbraucherelektronik gewesen.
Wie Harder weiter erklärte, helfe das Online-Geschäft weiterhin um Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie abzufedern, so zum Bespiel beim erneuten Lockdown zu Beginn des Jahres 2021. So konnte Expert im April 2021 ein Umsatzplus von 17,4 Prozent verbuchen, im Bereich der Unterhaltungselektronik inklusive Foto sogar von 34,9 Prozent. "Dank des offenen, vertrauensvollen und transparenten Austausches zu unseren Lieferanten konnten die durch die Covid-19 Auswirkungen entstandenen Lieferschwierigkeiten bestmöglich bewältigt werden", erklärt dazu Harder. Das Einkaufsverhalten der Konsumenten habe sich stark verändert, die Grenze zwischen dem stationären und dem Online-Handel verwischten immer mehr.
Neue Impulse durch Eigenmarke Kendo und Refurbished-Geschäft
Um im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 neue Akzente zu setzen, rückt Expert zum einen das Thema Nachhaltigkeit weiter in den Mittelpunkt. Zusammen mit der Tochterfirma Expert Technik hat Expert früh in den Bereich eMobility investiert, an zahlreichen Expert-Standorten E-Tankstellen für die Kunden installiert und treibt den Ausbau stets weiter voran: So werden pro Jahr mehr als 1.000 Ladesäulen installiert - Tendenz steigend. Und im Rahmen des neuen gemeinsamen Projektes #GoEco mit dem Dienstleister mySwoop werden generalüberholte Elektronikprodukte nun auch in den Expert-Geschäften verkauft. #GoEco wird von Expert als die "Bio-Abteilung" der Fachgeschäfte und -märkte bezeichnet, wobei die Kunden von fairen Preisen profitieren sollen.
Dass das Thema Nachhaltigkeit bei Expert stetig weiter ausgebaut wird, zeigt sich auch anhand der neuen Produkte der Expert-Marke Kendo, die ab September 2021 erhältlich sein werden. Seit 40 Jahren führt Expert bereits eine Eigenmarke und ist damit die einzige Verbundgruppe mit eigenem Sortiment. Das diesjährige Jubiläum hat Expert zum Anlass genommen, um den Markenauftritt von Kendo zu überarbeiten und das Produktportfolio gezielt auszuweiten.
Expert-Hauptversammlung findet im Herbst hybrid statt
Schließlich wurden an der Pressekonferenz zur Bilanzvorstellung auch noch wichtige organisatorische Details bekannt. So findet unter dem Motto "Expert 6.0 - Für Sie da in jedem Kanal" die Expert-Hauptversammlung vom 22. September 2021 bis 1. Oktober 2021 in hybrider Form statt und soll dabei die Mehrwerte der physischen Messe am 25. und 26. September 2021 auf dem Messegelände in Hannover und einer ergänzenden virtuellen Veranstaltungswelt bieten.
Daneben steht Expert im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 ein wichtiger Meilenstein bevor, um die Zukunft weiter mit Zuversicht zu gestalten: die Inbetriebnahme des knapp 13.000 m2 umfassenden Expert Fulfillment Centers (eFC). Ob Gewährleistung der optimalen Warenversorgung der Expert-Fachhändler für den stationären Handel oder zuverlässige Belieferung der Endkunden aus dem Onlinegeschäft - das neue eFC soll zukünftig eine deutliche Optimierung des Großhandelsgeschäfts von Expert bieten, indem die wesentlichen Kennzahlen wie Verfügbarkeit, Liefergeschwindigkeit und Qualität vor einer nochmals höheren Wirtschaftlichkeit realisiert werden können. Darüber hinaus wurde bei der Planung des eFC ein besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt: Der Bau erfolgt nach dem KfW-55-Standard; innovative Lösungen führen zudem zu Energieeinsparungen bei Logistik- und Klimatechnik.