Die Fachhandelskooperation expert AG konnte trotz Wirtschaftskrise weiter wachsen. Sie steigerte ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2008/2009 (31.03.2009) gegenüber dem Vorjahr um 9,1 % auf 3,06 Mrd. Euro (Vorjahr plus 12,5 % auf 2,8 Mrd. euro, Konsumentenpreise inkl. MwSt.).
"Trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfeldes konnten wir diesen Erfolg erzielen, weil die Verbraucher zunehmend mehr auf Qualität und kompetente Beratung achten, wie sie in den expert-Fachmärkten geboten werden", betonte Vorstandsvorsitzender Volker Müller bei der Vorlage des Geschäftsberichtes.
Der Umsatz der expert-Zentrale, der aus dem Einkauf der angeschlossenen Händler resultiert, stieg entsprechend um 6,9 % auf 1,55 Mrd. Euro (Vorjahr plus 9,2 % auf 1,45 Mrd. Euro, Industrieabgabepreise ohne MwSt.).
Hieraus resultierte eine Bonus-Ausschüttung für die Gesellschafter in Höhe von 139 Mio. Euro (Vorjahr 129 Mio. €) sowie zusätzlich ein Sonderbonus in Höhe von 1,1 Mio. €. Auch für das Geschäftsjahr 2008/2009 erhielten die Gesellschafter wie im Vorjahr eine stolze Dividende in Höhe von 12,5 % auf das Grundkapital der AG in Höhe von 27,1 Mio. Euro (Vorjahr 25,4 Mio. Euro).
Im Bereich der Consumer Electronics mit Unterhaltungselektronik, Kommunikationstechnik und Computer Hardware erzielte die Gruppe einen Umsatzanstieg von 4 % auf 956 Mio. Euro (Vorjahr 923 Mio. Euro, Industrieabgabepreise ohne MwSt.). Hier trieb die ungebrochen starke Nachfrage der Kunden nach Flat-TV den Umsatz an. "In unseren Märkten beobachten wir ein auch von Käuferinnen geteiltes zunehmend höheres Interesse an Geräten mit Bildschirmdiagonalen über 40 cm", teilte Müller mit, "hier zeichnet sich der zunehmende Wunsch der Verbraucher ab, seine Freizeitinteressen in Zeiten der wirtschaftlichen Krise auf den häuslichen Bereich zu konzentrieren". Dieser "Cocooning" genannte Trend sei auch beim Kauf hochwertiger Hausgeräte wie Herde mit zusätzlichen Features zu beobachten. Weitere umsatzstarke Produktgruppen waren Notebooks und Navigationsgeräte.
Zum Umsatz der Kooperation bei den Consumer Electronics steuert die Unterhaltungselektronik 67,5 %, die Kommunikationstechnik 10,3 % und die Computer Hardware 22,2 % bei.
Die Entwicklung in den einzelnen Bereichen
Im Bereich Fernsehen erzielten die Flachbild-Fernseher bei einer verkauften Stückzahl von 552.000 Geräten (Vorjahr 470.000 Geräte) wiederum ein Absatzplus in Höhe von rund 18 %. Dazu trug auch der Wunsch der Verbraucher nach stärkerer Vernetzung unterschiedlicher Bereiche wie Fernsehen, HiFi-Geräten und Internet zu Home-Entertainment-Anlagen bei. Auch hierbei kommen die Anwender kaum ohne kompetente Fachberatung aus, um zum Beispiel Blu-ray-Player, HD-Discs und Flachbildschirme zu einer perfekten Home-Cinema-Anlage zusammenzufügen. Der Absatz von MP3-Playern hielt sich bei sinkenden Preisen auf Vorjahresniveau.
Auch bei den Digitalkameras spiegelte sich der Preisverfall wider. Die "experten" erzielten bei einem Anstieg der verkauften Stückzahlen um 16 % nur einen Umsatzanstieg von 4 %.
Der HiFi-Sektor entspricht mit einem Plus von 7 % den steigenden Ansprüchen der Verbraucher nach höherwertigen Anlagen. Navigationsgeräte gehören heute zur Standardausrüstung der Verbraucher. Auch hier sanken die Preise bei steigenden Stückzahlen. expert setzte 27 % mehr Geräte ab als im Vorjahr, musste aber inkl. Car HiFi wertmäßig einen Rückgang von 7 % hinnehmen.
Bei der Kommunikation veränderte sich der Absatz von Endgeräten wie schnurlose Telefone, Faxgeräte und Anrufbeantworter gegenüber dem Vorjahr nicht. Bei einem gesättigten Handy-Markt sind keine Umsatzsteigerungen mehr zu erzielen. Hingegen verzeichnet die expert-Gruppe wiederum bei PC-Hardware Umsatzzuwächse, die vor allem durch Notebooks ausgelöst wurden.
Ökologische Komponente stärkt den Bereich Hausgeräte
Bei Elektro-Großgeräten verzeichnete expert weiterhin einen Run auf energiesparende und damit Ressourcen schonende Produkte. "Unsere Kunden erkennen in zunehmendem Maße die Einsparpotentiale der neuen Gerätegenerationen", sagte Volker Müller. Mit der Einführung neuer Kompetenz-Zentren für gesunde Ernährung, Gesundheit und Wellness kam expert als erste Kooperation dem Wunsch der Konsumenten nach mehr Beratung auf diesem Sektor entgegen.
Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2008/09 um 14 % auf 363,4 Mio. Euro (Vorjahr 318,9 Mio. Euro, Industrieabgabepreise ohne MwSt.). Die Umsatzentwicklung im Einzelnen: Solo-Großgeräte + 14 %, Einbaugeräte + 16 %, Kleingeräte + 12 %. Im Kleingerätesortiment setzte das Thema "Kaffeezubereitung" seine seit Jahren anhaltende und preisstabile Erfolgsserie fort.
"Kundenorientiertester Dienstleister 2009"
Eine überaus positive Bewertung erhielt die expert-Gruppe innerhalb der Rangliste der besten Dienstleister. Wissenschaftler der Universität St. Gallen untersuchten insgesamt 94 Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen nach Leistungs- und Servicemerkmalen. Danach darf sich expert "Deutschlands kundenorientiertester Dienstleister 2009" nennen.
Der expert AG gehörten per 31. März 2009 insgesamt 217 Gesellschafter (Aktionäre) mit über 400 Fachgeschäften an. Sie beschäftigen bundesweit über 6.000 Mitarbeiter. Europaweit war die Zahl der Fachmärkte wegen der Schließung vieler kleinerer Geschäfte vor allem in anderen Ländern unter 3.000 gesunken. Nach Jahren kontinuierlichen Wachstums eröffnete im April 2009 in Kehl am Rhein mit dem Fachmarkt expert Oehler wieder das 3.000. expert-Geschäft in Europa.
Bei einer schwer abzuschätzenden Wirtschaftslage beurteilt die Kooperation das laufende Geschäftsjahr eher konservativ. Sie geht jedoch grundsätzlich von einer weiteren positiven Entwicklung der Fachhandelsgruppe aus.